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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Sie kennen zu lernen. Ich weiß, dass wir uns bald wiedersehen werden.«
    Sie machte kehrt und entfernte sich zu einer Tür am anderen Ende des Zimmers.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, murmelte Kate, während sich die Tür hinter Jeanette schloss. »Gestern Morgen hat sie sich ähnlich verhalten, und jetzt schon wieder …«
    »Für ein paar Sekunden«, sagte Gia, »kam sie mir vor wie ein völlig anderer Mensch.«
    »Ein ängstlicher Mensch«, fügte Jack hinzu.
    Kate nickte. »Ich weiß. Eine echte multiple Persönlichkeitsstörung ist so selten, dass es sie praktisch gar nicht gibt… aber ich weiß nicht, wie ich dies hier anders erklären soll.«
    »Und warum weigert sie sich, einen Arzt aufzusuchen?«, fragte Jack. »Wenn ich gerade für ein paar Minuten eine völlig andere Person war und mich nicht daran erinnern könnte, hinge ich direkt am Telefon, um am besten noch für gestern einen Arzttermin zu vereinbaren.«
    »Seht mal«, sagte Kate, »lasst euch den Abend nicht verderben. Das Ganze tut mir unendlich Leid, aber ...«
    »Es ist nicht deine Schuld, Kate. Komm doch mit, wir gehen eine Kleinigkeit essen.«
    »Nein. Ich sollte hier bleiben, falls sie mich braucht. Geht nur und habt euren Spaß.« Sie umarmte Gia und küsste sie auf die Wange. »Es war mir eine große Freude, Sie kennen zu lernen.« Dann wandte sie sich zu Jack um und umarmte ihn.
    Er schlang die Arme um seine Schwester und drückte sie an sich. Hatte er das jemals zuvor getan? Er konnte sich dessen nicht entsinnen. Wenn nicht, dann hätte er auf keinen Fall so lange warten dürfen. Es fühlte sich gut an, und es hätte sich noch besser angefühlt, wenn da nicht diese bohrende Angst um sie gewesen wäre.
    »Bist du sicher, dass du nicht mitkommen willst?«
    Sie trat zurück und nickte. »Ich bin okay. Ruf mich morgen an.«
    Jack fühlte sich nicht besonders wohl bei dem Gedanken, sie allein zu lassen, doch er sah keine andere Möglichkeit. Er öffnete die Tür.
    »In Ordnung. Das tue ich. Gleich morgen früh. Und du hast ja meine Privatnummer. Wenn du mich brauchen solltest, dann melde dich, egal wie spät es ist.«
    In der Küche ertönte das Abschaltsignal des Mikrowellenherdes. Der Avocado-Dip war fertig.
     
     

9
     
    Jack und Gia benutzten die Treppe nach unten.
    »Hast du erlebt, wie Jeanette sich verändert hat?«, fragte Gia. »Ist das nicht das Seltsamste, was du je gesehen hast?«
    Er wusste, dass sie beide schon seltsamere Dinge gesehen hatten, aber…
    »Ja, ganz schön seltsam. Regelrecht gespenstisch.«
    »Das kann man wohl sagen.« Als sie das Parterre erreichten, legte sie eine Hand auf seinen Arm. »Übrigens, wie kommt es eigentlich, dass du mir nie erzählt hast, dass deine Schwester lesbisch ist?«
    »Was?« Er war wie vom Donner gerührt. Seine große Schwester, Kinderärztin und zweifache Mutter, eine Lesbierin? War Gia verrückt? »Wie kommst du denn darauf?«
    »Naja, mag sein, dass bei ihr keine Poster von Melissa Etheridge an den Wänden hängen, aber sie hat einen ganzen Stapel CDs von Cris Williamson im Regal. Und wenn sie und Jeanette kein Paar sind, dann verspreche ich, dass ich Richard sofort wieder heiraten werde, wenn er zurückkommt.«
    Sie wussten beide, dass ihr Ex-Ehemann für immer verschwunden war – verschwunden wie in »tot« und »begraben«. Doch Gia war in diesem Fall völlig auf dem Holzweg.
    Während sie durch die Haustür in die Nacht hinaustraten, sagte Jack: »Kate ist nicht ...«
    Und dann fügte sich für ihn alles zusammen. Natürlich war sie es. Kate war ein großzügiger Mensch, aber sie hätte sich in ihrer Arztpraxis niemals freigenommen und ihre Kinder allein zurückgelassen, um eine alte Studienfreundin zu pflegen. Als sie sagte, sie hätte eine Beziehung zu einer ganz besonderen Person, dass sie jedoch nicht damit rechnete, jemals Hochzeitsglocken läuten zu hören, hatte sie keinen Mann, sondern eine Frau gemeint.
    Jack drehte sich um und blickte durch die Glastüren in die Vorhalle des Apartmenthauses. »Ich hab’s nicht gesehen. Wie konnte mir das nur entgehen?«
    »Bei jedem anderen Frauenpaar hättest du es bestimmt auf Anhieb gewusst. Aber dein Gehirn lieferte dir keine andere Möglichkeit in Bezug auf die sexuelle Orientierung deiner großen Schwester. Daher hätte Kate schon auf einem Motorrad in Ledermontur mit kahl rasiertem Schädel und mit irgendeiner martialischen Tätowierung auf den Armen erscheinen müssen, damit du darauf gekommen wärst. Dass sie eine

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