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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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zu ertappen. Er hatte es geschafft, Sandy bis an den Rand eines Zusammenbruchs zu treiben.
    »Stehe ich hier vor Gericht?«, hatte er schließlich gebrüllt. »Alles, was ich getan habe, war ein gottverdammtes Telefongespräch anzunehmen! Seit wann ist das ein Verbrechen?«
    Und das hatte dazu geführt, dass Meschke ihm zu Hilfe gekommen war. Er hatte McCann erklärt, sie betrachteten die Story als hundertprozentig authentisch und würden sie am nächsten Tag abdrucken. Widerstrebend hatte McCann daraufhin einen Rückzieher gemacht.
    »Nun, wenigstens wissen wir, dass er ein SEAL war«, hatte der massige Detective gemeint. »Oder zumindest, dass er behauptet, einer gewesen zu sein. Das ist schon ein großer Fortschritt. Nur wenige Kandidaten schaffen die gesamte SEAL-Ausbildung. Wir werden in dieser Sache die Navy um Hilfe bitten.«
    Er ließ sich das Versprechen geben, dass Marke und Modell der Waffe des Erlösers nicht genannt wurden, dann stürmte er davon.
    Noch sensationeller jedoch als die Titelseite und das Interview war die Tatsache, dass
The Light
zum ersten Mal in seiner fünfzigjährigen Geschichte in derselben Woche eine zweite Ausgabe herausbrachte. Sie hatten ihre Werbekunden kontaktiert, alle überzähligen Restaurant-, Buch- und Theaterkritiken gesammelt und in die letzten Seiten gepackt, um die Seitenzahl voll zu machen. Dann hatten sie ihre Großhändler beauftragt, eine Sonderausgabe auszuliefern, deren Auflage etwa viermal so hoch wäre wie die der Normalausgabe.
    Alles nur wegen
mir,
dachte er. Ich sorge dafür, dass diese Zeitung läuft.
    »Toll!«, sagte Beth, ließ die Blätter sinken und richtete ihre großen braunen Augen auf ihn. »›Wir sind heute nur dank einer kriminellen Tat am Leben.‹ Absolut und total toll!«
    »Gefällt es dir? Meinst du, der Artikel war gut geschrieben?«
    Sandy hungerte nach ihrer Antwort. Beth bewunderte ihn, sie hatte mit ihm geschlafen, aber er wünschte sich auch ihre Achtung, ihren Respekt.
    »Absolut! Aber es muss doch sehr sonderbar gewesen sein, sich mit ihm per Telefon zu unterhalten. Ich meine, er hat uns das Leben gerettet. Ich wünschte, ich könnte mich daran erinnern, wie er ausgesehen hat, du nicht auch?«
    Die Frage ließ Sandy wachsam werden und dämpfte seine Euphorie ein wenig. Er hätte Beth unendlich gerne von seinem Treffen mit dem Erlöser erzählt, und zweimal am Abend vorher hatte er sich dabei ertappt, wie er schon fast bereit gewesen war, damit herauszuplatzen. Er hatte Angst, zu explodieren, wenn er die Geschichte nicht bald irgendwo loswerden konnte.
    Aber das konnte er nicht riskieren. Nicht einmal bei Beth. Wenn sie sich verplapperte, dann würde er unter unbarmherzigen Druck gesetzt. Vielleicht könnte er es ihr später erzählen, wenn die Lage sich ein wenig beruhigt hatte. Oder vielleicht sparte er es sich für sein Buch über den Erlöser auf. Es wäre ein Riesenaufhänger, enthüllen zu können, dass er tatsächlich mit dem geheimnisvollen Mann zusammengesessen und gesprochen hatte.
    »Was würdest du denn tun, wenn du dich an ihn erinnern könntest?«, fragte Sandy.
    »Du meinst, wenn mich jemand hypnotisierte und ich plötzlich sein Gesicht sehen könnte?« Ihre Augen leuchteten auf. »Hey! Das ist etwas, das ich in meinem Film benutzen könnte!«
    Sie eilte zu dem Tisch, der mit allem möglichen Kram überladen war und den er als Schreibtisch benutzte. Sie kritzelte ein paar Worte auf einen Notizblock.
    »Aber wenn du dich erinnern könntest«, wiederholte er, »was würdest du tun?«
    Sie sah ihn an. »Um die Wahrheit zu sagen, ich wüsste es nicht. Gestern hätte ich es wahrscheinlich der ganzen Welt verkündet. Aber vor ein paar Minuten, während du draußen warst, zappte ich am Fernsehen durch die Kanäle und stieß auf
Wer die Nachtigall stört.
Ich liebe Schwarzweißfilme, und den habe ich mindestens ein dutzendmal gesehen. Es lief gerade die Szene, in der Scout und Jem im Wald angegriffen werden, und dann tötet jemand, den sie nicht sehen können, den Angreifer. Es stellt sich heraus, dass es Boo Radley war, aber Atticus beschließt, es niemandem zu verraten, denn damit würde Boos ganzes weiteres Leben ruiniert werden. Und da traf es mich wie der Blitz: Vielleicht ist der Erlöser genauso wie Boo Radley – ein sonst harmloser Einzelgänger, der eingegriffen hat, als er gebraucht wurde, dessen Leben jedoch durch Publicity völlig ruiniert würde.«
    »Dieser Mann ist nicht harmlos«, sagte Sandy. »Und ihn würde

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