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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sind. Aber ich dachte an einen Drink in der Stadt.«
    »Dann habe ich Sie offenbar missverstanden. Ich habe Sie Carl gegenüber erwähnt und …«
    »Haben Sie?« Ihre Miene hellte sich auf, als ihr Lächeln sich vertiefte. »Sie haben von mir gesprochen?«
    Jack erkannte schlagartig, dass sie ganz offensichtlich in ihn verliebt war. Er konnte sich jedoch nicht vorstellen, warum. Sie hatte ihn höchstens zweimal gesehen, und sie hatten nur wenige Worte miteinander gewechselt. Sie wusste nichts über ihn.
    Oder etwa doch?
    Jack überlegte, ob er nicht ihr Faible für ihn ausnutzen sollte, verwarf diese Idee aber gleich wieder. Das könnte ein Schuss sein, der nach hinten losging, vor allem angesichts der Eifersucht, die in Luke zu kochen schien. Es war nicht zu übersehen, dass er sich wünschte, Semelee würde ihn genauso betrachten, wie sie es mit Jack tat.
    »Ja, so könnte man es ausdrücken«, sagte Jack mit möglichst nüchterner Stimme. »Als Carl erwähnte, er wüsste, wo Sie wohnen, überredete ich ihn, mich hinzubringen.«
    »Und da sind Sie.«
    »Ja, da bin ich. Aber ich habe nicht mit einem derart unfreundlichen Empfang gerechnet.«
    »Ach, Sie sollten Luke nicht ernst nehmen. Er ist in letzter Zeit ein wenig reizbar.« Sie tätschelte seinen Arm. »Habe ich Recht, Luke?«
    Der große Mann starrte Jack wütend an.
    »Hey«, rief Carl und deutete mit seinem Paddel auf eine Stelle am Ufer. »Sagt bloß, dass dies das Loch der Lichter ist!«
    »Das ist es«, bestätigte Semelee. »Willst du es dir ansehen?«
    Loch der Lichter? Jack überlegte. Was ist ein Loch der Lichter?
    Semelee ging voraus zu einer Stelle, wo der Erdboden völlig frei war von jeglichem Pflanzenbewuchs. Jack folgte Carl. Die Männer wichen auseinander, um sie durchzulassen. Die Mitte der kahlen Stelle wurde durch eine fast ovale Öffnung von knapp drei Metern Durchmesser gekennzeichnet. Sie führte wie ein künstlicher Brunnen senkrecht ins Kalkgestein. Jack wusste sogar, wie man eine solche Erscheinung nannte: Cenote oder Schlundloch.
    Er blieb am Rand der Öffnung neben Carl stehen und blickte hinein. Tief. Tiefer, als er erwartet hatte. Er konnte kaum den Tümpel auf dem Grund des Lochs erkennen.
    Carl verschlug es den Atem. »So tief war es niemals. Was ist mit dem Sand passiert?«
    »Semelee hat ihn verkauft«, knurrte Luke. »Irgendwelche Typen kamen her und haben eine ganze Menge rausgesogen. Ihr habt sie knapp verfehlt.«
    »Wir haben ein ganz schönes Sümmchen dafür bekommen«, meinte sie.
    Carl schaute von Luke zu Semelee. »Es scheint, als wäre ich nicht der Erste, der gegen die Keine-Fremden-Regel verstößt.«
    Ein Punkt für dich, Carl, dachte Jack.
    »Das war etwas anderes«, sagte Semelee.
    Carl schien gar nicht zuzuhören. Sein Blick blieb auf das Loch gerichtet.
    »Das hatte ich befürchtet«, sagte er, »vor allem bei dieser Dürre und allem. Das Loch der Lichter hat sich noch nie oberhalb der Wasseroberfläche befunden. So war es schon schlimm genug. Doch dann hast du auch noch den Sand rausholen lassen.«
    »Warum soll das schlecht sein?«, fragte Semelee. »Ich finde es gut.«
    »Gut? Wie kann das gut sein? Das Licht musste früher erst den Sand und dann das Wasser überwinden, und selbst dann, sieh dir an, was es mit uns angerichtet hat. Jetzt ist praktisch nichts mehr im Weg.«
    Semelee grinste. »Ist das nicht cool?«
    »Nee-nee. Cool ist das nicht. Höchstens unheimlich.«
    Jack ging am Rand in die Knie und blickte in die Tiefe. Für tiefe Löcher hatte er nicht viel übrig, zumindest nicht seit dem Frühjahr, als er mit einem tiefen Loch auf Long Island einige schlimme Erfahrungen gemacht hatte. Jenes Loch hatte keinen Grund gehabt. Dieses hingegen …
    Er fand einen daumengroßen Stein und ließ ihn hineinfallen. Er hörte ein beruhigendes Plopp und sah, wie sich das Wasser tief unten kräuselte.
    … dieses Loch hatte ganz eindeutig einen Grund.
    Aber wie lange noch?
    »Was sind das für Lichter?«, fragte er.
    Semelee hockte sich dicht neben ihn. Er schaute kurz hoch und stellte fest, dass sich die anderen entfernten. Sie hatten das Erdloch für sich.
    »So etwas haben Sie in Ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen.« Ihre Stimme war voll scheuer Andacht. »Ich meine, wo und wann hat es jemals Licht gegeben, das aus der Erde zu kommen scheint?«
    Jack hatte so etwas allerdings schon mal gesehen, Licht, das aus der Erde in den Himmel schießt … und zwar im vergangenen Frühjahr.
    »Welche Farben haben diese

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