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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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ein wenig zu misstrauisch klinge –, aber mir scheint, als käme eine möglichst hohe Fluktuation bei den Bewohnern Ihrer Häuser Ihrem geschäftlichen Interesse entgegen.«
    Weldon lachte. »Bitte, bitte, das werden wir ständig gefragt. Aber Sie müssen sich vor Augen halten, dass Sie es nicht mit einem Horrorszenario zu tun haben, wie man es aus den Romanen von Robin Cook kennt. Das hier ist das wahre Leben. Glauben Sie mir, alles ist bezahlt und abgesichert. Sie können unsere Finanzen jederzeit einsehen. Gateways ist eine Gesellschaft des öffentlichen Rechts, die alljährlich glänzende Bilanzen vorlegen kann.«
    Er bemerkte, dass Weldon zu schwitzen begann. Aber das traf auch auf ihn selbst zu. Er kam sich hier draußen auf dem Parkplatz wie in einer Sauna vor.
    »Demnach bin ich nicht der Erste, der solche Fragen stellt.«
    »Natürlich nicht. Unsere Gesellschaft begeistert sich für Verschwörungstheorien und glaubt, überall dunkle Machenschaften erkennen zu können. Ich versichere Ihnen, Gateways sorgt hervorragend für seine Bürger. Ihr Schicksal liegt uns wirklich am Herzen. Und es ist unsere Fürsorge, die unsere Bürger Gateways ihren Freunden und Angehörigen empfehlen lässt. Deshalb haben wir im ganzen Land Wartelisten und können diese Siedlungen gar nicht schnell genug bauen. Nur ein Beispiel für unsere Fürsorge ist die Durchführung kostenloser jährlicher Generaluntersuchungen, die ich im vergangenen Jahr ins Leben gerufen habe. Wir tun dies, um medizinischen Problemen möglichst frühzeitig auf die Spur zu kommen, wenn eine Behandlung den größtmöglichen Erfolg verspricht.«
    »Tatsächlich? Wo werden diese Untersuchungen denn durchgeführt?«
    »Gleich hier in der Ambulanz.« Er deutete auf ein einstöckiges Gebäude etwa hundert Meter entfernt am Rand einer abgestorbenen Rasenfläche. »Sie ist dem Betreuungszentrum angegliedert.«
    Jack vermutete, dass dies die bei Gateways bevorzugte Bezeichnung für ein Pflegeheim war.
    »Meinen Sie, ich könnte mit dem Arzt über meinen Vater sprechen?«
    »Bitte sehr. Nur zu.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Oh, jetzt muss ich mich aber beeilen, sonst komme ich noch zu spät zu meiner Verabredung.« Wieder streckte er Jack die Hand entgegen. »Es hat mich gefreut, Sie kennen zu lernen, und viel Glück für Ihren Vater. Wir alle drücken ihm die Daumen.«
    Er stieg in seinen Wagen und startete. Jack lauschte dem rauen Klang des V-8-Motors und verspürte erneut den Wunsch nach einem solchen Gefährt.
    Er schaute dem Wagen nach, der sich da entfernte. Während des Gesprächs hatte er versucht, sich ein Bild von Ramsey Weldon zu machen, hatte es aber nicht geschafft, auch nur einen flüchtigen Blick hinter die aalglatte, rein geschäftsmäßige Fassade des Gateways-Direktors zu erhaschen. Wenn es bei dem Unfall seines Vaters keine Fahrerflucht gegeben hätte, wäre er sicherlich nicht so misstrauisch gewesen. Aber dass der andere Beteiligte des Unfalls sich aus dem Staub gemacht hatte …
    Er schüttelte unwillkürlich den Kopf. Vielleicht suchte er nach etwas, das gar nicht existierte. Er wusste, dass dort, wo es keine Zeugen gab, vieles geschah. Da brauchte er nicht unbedingt eine Verschwörung zu erfinden.
     
     

9
     
    Der Arzt, der an diesem Tag in der Ambulanz Dienst hatte, hieß Charles Harris. Er hatte im Augenblick nicht sehr viel zu tun, daher brauchte Jack nicht lange zu warten, um ihn persönlich kennen zu lernen.
    Eine Krankenschwester führte ihn ins holzgetäfelte Behandlungszimmer mit einem Schreibtisch aus Kirschbaumholz und einer Menge gerahmter Diplome an den Wänden. Harris war nicht der einzige Name, den Jack dort lesen konnte, daher nahm er an, dass auch noch andere Ärzte in der Ambulanz Dienst taten. Dr. Harris entpuppte sich als junger Mann mit dunklem, lockigem Haar und strahlend blauen Augen. Jack stellte sich mit seinem richtigen Nachnamen vor – ein Name, den er schon so lange nicht mehr benutzt hatte, dass er ihm vorkam wie ein Wort aus einer völlig fremden Sprache – und fügte hinzu: »Ich bin Toms Sohn.«
    Dr. Harris war über den Unfall noch nicht unterrichtet, wünschte jedoch dem Unfallopfer eine schnelle Genesung. Dann erkundigte er sich, wie er Jack behilflich sein könnte.
    »Zuerst einmal möchte ich wissen, ob sich mein Vater hier in letzter Zeit hat untersuchen lassen.«
    Dr. Harris nickte. »Ja, vor zwei Monaten etwa.«
    »Gut. Dr. Huerta ist Neurologin und ist im Krankenhaus für seine Behandlung

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