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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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Vorschein.«
    »Behalten Sie das für sich. Ich will nicht, dass der HR davon erfährt.«
    Er konnte Jensens Unruhe deutlich spüren, aber dass sie ständig zunahm, bereitete Luther ernste Sorgen.
    Jensen senkte die Stimme noch weiter. »Okay, aber wer ist dieser Kerl? Es scheint fast so, als existiere er gar nicht. Und wie kann ich jemanden finden, den es überhaupt nicht gibt?«
    »Machen Sie sich nicht verrückt. Ich habe so eine Ahnung, als würde er von selbst zu uns kommen.
    Sind Sie auf ihn vorbereitet?«
    »Natürlich.«
    Jensen schlug seinen Mantel zurück und zeigte seine allgegenwärtige 44er Magnum in einem Schulterhalfter. Er war groß und athletisch genug, um eine so große Waffe von außen unsichtbar bei sich zu tragen.
    Luther fragte sich kurz, ob er nicht lieber seine Beretta hätte mitnehmen sollen. Er hatte einen Waffenschein und war ein exzellenter Schütze. Doch er bezweifelte, dass er sich dieser speziellen Fähigkeit würde bedienen müssen. Vor allem hier, an diesem Ort. Jensen hatte einige seiner TPs mitnehmen wollen, aber Luther hatte das untersagt. Je weniger Personen die letzte Ruhestätte Jamie Grants kannten, desto besser.
    »Haben Sie nur Geduld«, riet ihm Luther, »alles wird gut gehen.«
    »Hoffen wir das Beste.«
    Luther blickte verstohlen zu den Angehörigen des HR und dann zu der zylindrischen Gussform hinüber.
    »Wissen sie, wer da drinsteckt?«
    »Nein. Sie glauben, es ist irgendein Null.«
    »Wurde der oder die ursprünglich vorgesehene Null informiert?«
    Ein weiteres Kopfnicken. »Sie war am Boden zerstört.«
    »Darüber wird sie hinwegkommen.«
    »Ich habe ihr versprochen, das nächste Mal käme sie ganz gewiss an die Reihe.«
    Das Kompendium war in diesem Punkt eindeutig: Damit eine Säule wirksam war und dazu beitragen konnte, Opus Omega zu vollenden, musste jemand darin sterben. Eine Leiche reichte nicht aus. Das Leben der betreffenden Person musste innerhalb der Säule ausgelöscht werden.
    Früher einmal bestanden die Säulen aus solidem Fels, der an ganz besonderen Orten gewonnen wurde – aus Gestein, das man in nächster Nähe von Nexuspunkten fand. Damals wurden die Steinsäulen ausgehöhlt und ein lebendiger Mensch in dieser Höhlung eingeschlossen.
    Luther hatte diesen Prozess modernisiert. Anstatt soliden Stein zu benutzen, war er auf Beton umgestiegen, der jedoch mit Sand aus den Gegenden um die Nexuspunkte herum hergestellt wurde. Der Sand in dieser Mischung war einer Cenote in den Everglades, in der sich ein Nexuspunkt befand, entnommen worden. Er hatte einen besonders hohen Gehalt an Hokanoaura.
    Brady hatte eine Gussform passender Größe entworfen, die die Symbole auf der Oberfläche jeder Säule verewigte. Er brauchte nichts anderes zu tun, als die Form mit der speziellen Mixtur zu füllen, die Bill Blagden auf Bestellung für ihn bereitstellte, und – voilà – schon hatte er eine neue Säule.
    Nun ja, nicht ganz. Er brauchte für jede Säule auch noch jene letzte, wichtige »Zutat«.
    Als er die Aufgabe übernommen hatte, Opus Omega zu vollenden, hatte er anfangs die Absicht gehabt, nach in den Säulen auszulöschenden Leben zu suchen, und zwar unter denen, die man gemeinhin als menschliches Strandgut bezeichnet. Jedoch war er schon bald zu der Erkenntnis gelangt, dass dies der Mission nicht angemessen war, die zu erfüllen er sich zum Ziel gesetzt hatte. Er wollte Opus Omega nicht mit unwürdigen, wertlosen Leben besudeln.
    Aus diesem Grunde hatte er das Konzept des Null geschaffen – des FA, dessen persönliches Xelton in ihm gestorben war. Ohne ein lebensfähiges PX wäre die Fusion mit seinem Hokano-Pendant unmöglich.
    Natürlich wurde der Null-Status niemals diagnostiziert, ehe der FA einen ansehnlichen Geldbetrag für das Erklimmen der FL investiert hatte. Luther achtete darauf, Nulls nur unter den hingebungsvollsten, verletzlichsten – wie aus den vorgeschriebenen Gesprächen nach Ersteigen einer jeden Sprosse zu ersehen war – und wohlhabendsten FAs auszusuchen. Ausnahmslos waren sie von der Neuigkeit am Boden zerstört und verloren auf Grund der Erkenntnis, dass sie die Große Fusion, wenn diese Welt sich mit der Hokano-Welt verband, nicht überleben würden, jeglichen Lebensmut.
    Aber Augenblick mal … noch wäre nicht alles verloren. Die Kirche hatte einen Weg gefunden, wie ein totes PX wieder zum Leben erweckt werden konnte. Aber die Wiedererweckung eines Xeltons erforderte grenzenloses Vertrauen, totale Hingabe und großen Mut. Die

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