Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
Vom Netzwerk:
können. Vielleicht …
    Der Klang eines Automotors draußen stoppte den Strom aus hilflosen Fragen und Selbstvorwürfen und ließ ihn aufspringen. Er sah zu einem der Fenster hin und entdeckte einen Wagen, der auf das Gebäude zukam. Er rollte sich von der Ladefläche herunter und versteckte sich hinter einer Ansammlung von Stahlfässern, die teilweise vor der Wand aufgestapelt waren.
    Die Verzweiflung darüber, dass er Jamie nicht hatte aufstöbern können, war wie weggeblasen und wurde durch rasende Wut überlagert, die ihm den Schädel zu sprengen drohte. Er hoffte, ja, er betete, dass es Brady oder Jensen sein mochten – oder, noch besser, gleich beide. Er konnte das Knirschen seiner eigenen Backenzähne hören. Er wollte nichts anderes, als jemandem, der zur Dormentalist Church gehörte, wehtun, ihm grässliche Schmerzen zufügen.
    Und je höher der Betreffende in der Hierarchie der Kirche stand, desto schlimmer würde es ihm ergehen. Wenn er den richtigen Kerl in die Finger bekam, würde er es wahrscheinlich nicht mehr schaffen aufzuhören. Durchaus möglich, dass der Betreffende dann am Ende den Tod fand. Was nicht so schlimm war. Bestimmte Leute hatten ihn verdient.
    Als er zwischen zwei Fässern hindurchspähte, sah er zwei Männer die großen Türflügel am anderen Ende der Halle aufdrücken. Es waren weder Brady oder Jensen noch einer von den anderen vier Personen, die er in der vorangegangenen Nacht auf dem Lauf gang gesehen hatte.
    Mist.
    Die beiden sahen überhaupt nicht aus, als seien sie Dormentalisten. Tatsächlich glaubte Jack sogar, dass er den Kerl am rechten Türflügel erkannte. Er trug einen breitkrempigen Cowboyhut.
    Dann fiel es ihm wieder ein. Der Cowboy war der dickbäuchige Fahrer des Sandlasters gewesen, der seinen Vater unten in Florida beinahe getötet hätte.
    Er hatte aber nicht hinterm Lenkrad gesessen, als das passierte. Sein Job war es gewesen, eine Ladung Sand, der von der Andersheit vergiftet worden war, vom Nexuspunkt in den Everglades zu dieser Firma zu transportieren … Sand, der – und dessen war Jack sich sicher – zur Herstellung des Betons benutzt worden war, der jetzt Jamies Grab darstellte.
    Jack griff nach hinten und angelte die Glock aus seinem SOB-Halfter.
    Sie waren nur zu zweit. Er würde es jederzeit mit ihnen aufnehmen, auch wenn sie bewaffnet waren.
    Aber waren sie die einzigen Besucher? Durchaus möglich, dass sich draußen noch zwei weitere herumtrieben.
    Er beschloss abzuwarten.
    Lange brauchte er sich nicht zu gedulden. Die beiden Männer stiegen ins Führerhaus des Trucks, starteten den Motor und lenkten den Truck aus der Halle.
    Einer sprang hinaus, um das Tor zu schließen. Und dann entfernte sich der Sattelschlepper.
    Jack verließ das Gebäude. Der Suburban, mit dem sie hergekommen waren, hatte keine weiteren Insassen. Die beiden waren tatsächlich allein gekommen.
    Jack wartete, bis der Truck die steile Zufahrt hinaufgestampft und außer Sicht geraten war, dann erst machte er sich in mäßigem Tempo auf den Weg zu seinem Mietwagen. Er brauchte sich nicht zu beeilen.
    Dieser riesige Sattelschlepper kam auf den gewundenen Bergstraßen nicht allzu schnell voran. Außerdem wäre er leicht auszumachen.
    Jack wollte sehen, wo sie Jamie Grant beerdigten.
    Und dann müssten sie ihm ein paar unangenehme Fragen beantworten.

5
    »Der Leib Christi«, sagte Schwester Maggie, während sie eine Hostie aus dem vergoldeten Kelch nahm, sie mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand erfasste und vor Amelia Elkins faltigem Gesicht hochhielt.
    Amelia antwortete mit einem heiseren »Amen«
    und öffnete den Mund.
    Maggie legte ihr die Oblate auf die Zunge, und dann sprachen beide ein kurzes Dankgebet, Amelia in ihrem Rollstuhl, Maggie daneben kniend.
    Genny Duncan, der Geistliche, der gewöhnlich den Bettlägerigen und ans Haus Gefesselten die Heilige Kommunion austeilte, hatte sich heute krank gemeldet, daher hatte Maggie angeboten, diese Aufgabe zu übernehmen. Nach dem langen Arbeitstag an den Kochherden mit den dampfenden Kochtöpfen im Loaves and Fishes, dem kircheneigenen Armenrestaurant, war sie todmüde, aber das hieß nicht, dass man diesen armen Seelen ihre wöchentliche Kommunion verweigern konnte.
    Nachdem sie das Gebet beendet hatten, ergriff Amelia Maggies Hand, während sich diese erhob.
    »Kann ich Ihnen einen Tee anbieten, Schwester?
    Ich hab da auch ein paar Kekse, die meine Tochter vorbeigebracht hat. Wir könnten …«
    Maggie tätschelte ihre Hand

Weitere Kostenlose Bücher