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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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dürfen noch nicht gehen!«
    »Nein? Dann passen Sie mal auf.«
    Jack ging durch die Tür, kam auf den Bürgersteig und entfernte sich. Der Wächter kam hinter ihm auf die Straße.
    »Hey! Kommen Sie zurück! Der GP will Sie sprechen!«
    Jack ignorierte ihn und ging weiter. Er wollte nach Hause, denn er brauchte dringend ein wenig Schlaf.
    Er fand seinen Wagen zwei Blocks weiter, wo er ihn in einer Seitenstraße geparkt hatte. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass ihm der TP nicht gefolgt war, schwang er sich hinters Lenkrad und startete den Motor.
    Er fuhr ein Dutzend Blocks weiter, dann lenkte er den Buick an den Bordstein und schob den Schalthebel in die Parken-Position. Er lehnte den Kopf nach hinten gegen die Kopfstütze und atmete mehrmals tief durch. Ein Zittern lief durch seinen Körper. Die schwarze Kälte in seinem Innern verflüchtigte sich allmählich und ließ ihn zerschlagen und erschöpft zurück.
    Er machte sich selbst Angst, wenn er in diesen Zustand geriet. Nicht in diese düstere, rasende Wut – da gab es nichts, wovor er sich gefürchtet hätte. Sondern dieser Augenblick des Nachhalls, des Herunterkommens: Es erschütterte ihn zu erkennen, zu was er fähig war. Manchmal schwor er sich, niemals wieder die Kontrolle über seine Reaktionen aufzugeben, dieses wilde Tier in sich zurückzudrängen, wenn es sich aufbäumte und sich befreien wollte. Aber immer wenn dieser Augenblick kam, schwang er sich auf den Rücken der Bestie in ihm und ließ sich auf den wilden Ritt mitnehmen.
    Doch er wollte nie mehr etwas Ähnliches erleben wie an diesem Tag. Er würde eine Weile brauchen, um über die Ereignisse hinwegzukommen und sie zu vergessen.

7
    Wie üblich war Brady schon früh aufgewacht und hatte sein Haus in den Bergen verlassen. Er hatte den Tag mit leichten Kopfschmerzen begonnen – eigentlich kein Wunder nach einer ausschweifenden Nacht.
    Doch jetzt waren sie abgeklungen. Und wie immer nach einer Orgie mit den Jungen fühlte er sich wie neugeboren. Er brauchte nur die richtigen Spielgefährten – und Viagra wäre für immer ein Fremdwort für ihn.
    Am liebsten kehrte er gegen sieben Uhr nach Hause zurück, wenn der Tempel noch einigermaßen verlassen war und er ihn fast unbemerkt betreten konnte.
    An diesem Morgen jedoch traf er das völlige Chaos an – vor dem Gebäude Streifenwagen und Krankenwagen mit zuckendem Blaulicht, hin und her eilende Cops und Rettungsteams im Innern.
    Einer der TPs erkannte ihn und kam sofort auf ihn zu.
    »Mr. Brady! Mr. Brady! Noomri sei Dank, dass Sie endlich da sind! Es ist furchtbar! Einfach schrecklich!«
    »Was ist passiert?«
    »GP Jensen – er ist tot!«
    Der Schock traf ihn wie eine Kaltfront mitten im Hochsommer. Jensen? Tot? Er war Luthers wertvollster Helfer – dem Opus loyal ergeben, furchtlos und unbarmherzig in der Ausführung der verschiedenen Schritte zu seiner Vollendung. Was sollte er ohne ihn tun?
    »Wie?«
    »Ein Unfall. Er ist in den Fahrstuhlschacht gestürzt. Es war grauenhaft! TP Cruz hat ihn gefunden.
    Sein Kopf … sein Kopf ist durch das Dach einer der Kabinen gekracht!«
    Ein Unfall …
    Luther verspürte schon einen Anflug von Erleichterung, der Krampf in seinem Innern löste sich ein wenig. Für einen kurzen Augenblick, und er konnte nicht erklären weshalb, hatte er befürchtet, Jensen sei ermordet worden. Schlimm genug, dass er den Mann verloren hatte, der als seine rechte Hand fungierte, aber ein Mord … das hätte in den Medien einen Sturm entfacht. Ein Unfall hingegen … nun, das war höchstens eine kleine Meldung wert. Unfälle können immer passieren, jeder kann davon getroffen werden, zu jeder Zeit. Kein Grund, dass es in einem Tempel der Dormentalisten anders sein sollte.
    »Das ist furchtbar«, sagte Luther. »Es ist tragisch.
    Ich muss sofort nach oben in meine Wohnung und mit meinem Xelton Zwiesprache halten.«
    »Möglich, dass sich die Polizei mit Ihnen unterhalten will.«
    »Ich stehe in Kürze zur Verfügung. Im Augenblick bin ich zu durcheinander.«
    Was sonst? Er hatte eine Menge Zeit, Geld und Mühen in Jensen investiert. Dieser Mann war einzigartig gewesen. Wie sollte er ihn ersetzen? Schlimmer noch, der Zeitplan des Opus Omega geriet vollkommen in Unordnung.
    Verdammt noch mal! Ausgerechnet jetzt, wo das Ende in Sicht war.
    Über einen Ersatz würde er sich später den Kopf zerbrechen. Im Augenblick müsste er Vida eine Presseerklärung schreiben lassen. Außerdem müsste sie eine öffentliche Erklärung

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