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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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über seine Schultern drapiert.
    Ein winziger Lautsprecher in der Wand quäkte ein blechernes »Ja?« – eine Frauenstimme.
    »Ich brauche eine Nachforschung«, sagte Jack und versuchte, ein wenig wie Julio zu klingen, ohne es aber zu sehr zu forcieren. Das Imitieren von Akzenten war noch nie seine Stärke gewesen.
    »Kommen Sie herein. Die erste Tür auf der rechten Seite am Ende der Treppe.«
    Der Türsummer erklang, er drückte die Tür auf und ging hindurch. Am oberen Ende der Treppe öffnete er die Tür von Cordova Security Consultants und betrat ein kleines Wartezimmer mit zwei Stühlen und einer spindeldürren farbigen Empfangsdame mittleren Alters hinter einem Schreibtisch. Jack bezweifelte, dass Cordova so viel zu tun hatte, dass er eine Sekretärin oder ein Wartezimmer brauchte – wenn er tatsächlich so viel zu tun hätte, hätte er das erpresserische Nebengeschäft nicht nötig. Aber so etwas sah immer gut aus. Sam Spade hatte Effie Perine, und Mike Shayne hatte Lucy Hamilton, daher musste auch Richie Cordova ein Mädchen für alles dort sitzen haben.
    Jack betrachtete die Innenseite der Tür, während er sie betont leise hinter sich schloss. Er bemerkte, wie die beiden Drähte dicht unterhalb des oberen Scharniers unter einem Klebestreifen hervorkamen und im Wandputz verschwanden. Sie schützten die Glasscheibe, aber was war mit der Tür selbst? Ein brennendes Licht auf dem Tastenfeld neben dem Türrahmen bestätigte die Existenz einer aktivierten Alarmanlage. Aber wo befanden sich die Türkontakte?
    »Ja bitte, Sir?«, fragte die Empfangsdame lächelnd, während sie ihn über den oberen Rand ihrer Lesebrille hinweg musterte.
    »Ich muss eine Nachforschung in Auftrag geben«, wiederholte er sein Anliegen. »Dazu wurde mir Mr.
    Cordova empfohlen.«
    »Wie nett.« Sie ergriff einen Kugelschreiber und hielt ihn einsatzbereit über einem gelben Notizblock.
    »Darf ich den Namen dieses Bekannten erfahren?«
    Jack zuckte die Achseln. »Es war irgendein Bekannter. Hören Sie, ist er überhaupt da?«
    Eilig schaute er sich um und fand keine Raumdetektoren. Er fand jedoch einen magnetischen Kontaktschalter am Wartezimmerfenster. Wie alle Bürofenster ging es ebenfalls auf die Tremont hinaus.
    Auch nicht andeutungsweise war daran zu denken, dass er durch diese Fenster ins Büro hineinkäme.
    Aber warum war die Tür nicht durch eine Alarmanlage gesichert?
    »Ich fürchte, Mr. Cordova ist im Augenblick mit einer anderen Nachforschung beschäftigt. Ich kann aber für morgen einen Termin für Sie festmachen.«
    »Wann kommt er ins Büro?«
    »Gewöhnlich erscheint Mr. Cordova gegen zehn.«
    Sie schenkte ihm ein Siewissenwasichmeine-Lächeln, während sie hinzufügte: »Seine Arbeit hält ihn oft genug bis in die Abendstunden im Büro fest.«
    »Das ist nicht gut. Ich bin eine Zeit lang außerhalb und komme erst nächste Woche zurück.«
    »Ich merke Sie gerne für diese Uhrzeit vor.«
    Jack sah, dass die Tür zum hinteren Büro hinter ihr offen stand. Er ging an der Frau vorbei und warf einen Blick in den Raum. Genauso peinlich sauber und aufgeräumt wie sein Haus, aber auch hier gab es keine Bewegungsmelder. Er registrierte den Computerbildschirm auf dem Schreibtisch.
    »Sir, das ist Mr. Cordovas Privatbüro.«
    »Ich wollte nur mal einen Blick hineinwerfen.« Er kehrte ins Wartezimmer zurück und blieb auf Distanz. Wenn er ihr zu nahe käme, bemerkte sie vielleicht, dass er sich geschminkt hatte. »Bueno. Wie wäre es mit nächstem Mittwoch? Garcia. Geraldo Garcia. Irgendwann am Nachmittag.«
    Sie trug ihn für fünfzehn Uhr ein.
    Als er die Tür öffnete, um hinauszugehen, hielt er auf der Schwelle kurz inne und bückte sich, wobei er so tat, als würde er sich den Schuh zubinden. Aus dem Augenwinkel überprüfte er den Türrahmen in Höhe des unteren Scharniers. Und da war es schon: Der kurze Plastikzylinder eines mit einer Sprungfeder versehenen Abtaststiftes war dicht über dem Fußboden am Türrahmen befestigt. Diese Stifte sprangen heraus, sobald die Tür geöffnet wurde, und schickten, wenn das System eingeschaltet war, einen Impuls an die Schaltzentrale der Anlage. Wenn der richtige Zahlencode innerhalb eines festgelegten Zeitraums nicht eingegeben wurde, erklang der Alarm.
    Jack grinste innerlich. Steinzeittechnik. Problemlos zu umgehen, wenn man über die Anlage Bescheid wusste.
    Unten auf der Straße hörte er seinen Telefonbriefkasten ab und erfuhr von Russ, dass seine Diskette gegen achtzehn Uhr zur

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