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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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finden bestimmt einen Weg, das Geld zu verbuchen. Herauszugeben brauchen Sie nichts. Alles, was ich haben möchte, ist eine Quittung.«
    Atoor nickte und ergriff den Geldschein. Nachdem er einige Sekunden lang in einer Schublade herumgesucht hatte, fand er einen Quittungsblock. Kurz darauf hatte Jack seine Quittung und kannte den Termin für seine erste Erweckungs-Sitzung. Sie sollte am nächsten Tag um zehn Uhr vormittags stattfinden.
    Atoor schaute auf die Uhr. »Allmählich wird es Zeit für die TA.«
    »Die was?«
    »Die Tages Andacht. Sie werden schon sehen.«
    Atoor erhob sich und bedeutete Jack, ihm zu folgen.
    »Kommen Sie mit. Es wird Ihnen gefallen.«
    Er geleitete Jack zurück ins Foyer, wo sich knapp zweihundert Dormentalisten, in verschiedenen Farbschattierungen uniformiert, versammelt hatten. Sie alle blickten zu einem Mann in himmelblauer Uniform empor, der auf dem Balkon stand.
    »Das ist Oodara, der TW«, flüsterte Atoor. Ehe Jack seine Frage loswerden konnte, fügte er hinzu:
    »Der Tempelwächter.«
    »Aber was …?«
    »Es fängt schon an.« Seine Augen strahlten erwartungsvoll.
    »Am Anfang«, sprach Oodara der TW feierlich in ein Mikrofon, »war die Präsenz und nur die Prä-
    senz.«
    Jack zuckte zusammen, als hunderte Fäuste hochschössen und eine gleiche Anzahl von Stimmen rief:
    »HÖRT DIE WAHRHEIT!«
    »Die Präsenz schuf die Welt, und sie war gut.«
    Abermals gingen die Fäuste hoch, begleitet von dem Ruf: »HÖRT DIE WAHRHEIT!«
    »Die Präsenz schuf Mann und Frau und verlieh ihnen Vernunft, indem sie jeden mit einem Xelton ausstattete, einem Bruchstück des Ewigen Selbst.«
    Atoor nickte lächelnd und drückte Jacks rechten Arm nach oben. »HÖRT DIE WAHRHEIT!«
    Jack schloss die Augen. Sag bloß nicht, dass sie jetzt sämtliche Säulen des Dormentalismus durchgehen. Bitte nicht.
    »Am Anfang waren Mann und Frau unsterblich…«
    Tja. Genau das taten sie offensichtlich. Er kämpfte gegen den spontanen Wunsch an, schreiend auf die Straße hinauszurennen. Doch er mimte hier den Dormentalismus-Anhänger in spe und musste dieser Rolle treu bleiben. Daher biss er die Zähne zusammen, als es Zeit für die nächste Antwort wurde, stieß die Faust in die Luft und stimmte in das Gebrüll mit ein.
    In dieser Form ging es eine halbe Ewigkeit weiter.
    » …entsagten all ihren persönlichen Bedürfnissen und Zielen, um die Dormentalist Church zu gründen und diese heilige Mission zu erfüllen.«
    »HÖRT DIE WAHRHEIT!«
    Dann begannen alle Anwesenden zu applaudieren und Hochrufe anzustimmen.
    War es vorbei? Ja. Endlich.
    Atoor schlug ihm mit der flachen Hand auf den Rücken. »War das nicht wunderbar? War das nicht inspirierend?«
    Jack grinste. »Ich kann Ihnen gar nicht beschreiben, wie gut mir das gefallen hat. Wie oft veranstalten Sie diese, äh, TAs?«
    »Nur zweimal täglich. Ich wünschte, es geschähe öfter.«
    »Mehr wäre geradezu überwältigend, meinen Sie nicht? Ich weiß nicht, ob ich es überhaupt ertragen könnte.«
    »Wir werden eine unserer TAs auf Video aufnehmen, wissen Sie, damit sich ans Haus oder ans Bett gefesselte Dormentalisten nicht ausgeschlossen fühlen.«
    »Wirklich? Nur schade, dass LR nicht mehr am Leben ist, um die Regie zu führen.«
    Atoors Stirn legte sich in Falten. »LR?«
    »Leni Riefenstahl. Sie wäre ideal.«
    »Ich weiß nicht, ob ich jemals …«
    »Vergessen Sie’s. Ist nicht so wichtig.«
    Wenig später war Jack unterwegs zur Tür. Dabei winkte er der stets eifrigen und vor Freundlichkeit übersprudelnden Christy zum Abschied zu.
    Er summte den Refrain von Richie Havens’
    »Freedom« vor sich hin, während er auf den Bürgersteig hinaustrat.
    Okay, damit war der erste Schritt an der Dormentalistenfront getan. Jetzt zu Schwester Maggies Problem …
    Ehe er an diesem Morgen von zu Hause aufgebrochen war, hatte er die Telefonnummer von Cordova Security Consultants, LTD. herausgesucht. Er gab sie jetzt in sein Mobiltelefon ein, während er die Lexington Avenue hinaufging.
    Eine Frau meldete sich. Als Jack nach Mr. Cordova fragte, wurde ihm erklärt, er sei zwar im Büro, führe aber im Augenblick ein Klientengespräch. Ob sie ihm etwas ausrichten könne? Jack fragte, ob er im Laufe des späteren Nachmittags einen Termin haben könne. Nein, es täte ihr Leid, aber Mr. Cordova wolle das Büro an diesem Tag schon früh verlassen. Wie es denn mit einem Termin am nächsten Tag sei? Jack erwiderte, er würde sich noch einmal melden.
    Wunderbar. Jetzt nichts

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