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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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entschied, dass er damit würde leben können, wenn es gar nicht anders ginge. Viel lieber wäre ihm jedoch, den Fettsack in dem Glauben zu lassen, dass auch diese Datenvernichtung die Folge einer Riesenladung schlechten Karmas war, das sich auf seinen Schultern angesammelt hatte.
    Das hieße, Russ einen weiteren Besuch abzustatten, um sich darüber zu informieren, wie er die CD  würde unbrauchbar machen können, ohne dass irgendjemand erfuhr, wie es gemacht worden war.
    Aber zuerst musste er am Beekman Place vorbeischauen.

9
    »Sie haben ihn gesehen? Ist er wohlauf?«
    Maria Rosellis dunkle Augen tanzten in ihrem aufgedunsenen Gesicht, während sie Jack anstrahlte.
    Esteban hatte ihn angekündigt, und Benno der Rottweiler hatte Jack an der Tür begrüßt. Sie hatte ihm auch diesmal wieder Tee angeboten, doch er hatte dankend abgelehnt.
    »Er sieht gesund aus«, erzählte Jack. Dass er sauber aussah, konnte er allerdings nicht gerade behaupten, aber immerhin hatte er keinen unterernährten Eindruck gemacht. »Sieht so aus, als lasse er sich einen Bart wachsen.«
    Sie nahm das mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis.
    »Tatsächlich? Er hat das schon einmal versucht, meinte jedoch, das Jucken mache ihn verrückt.« Sie winkte ab. »Aber das ist nicht so wichtig. Wie hat er reagiert, als Sie ihm bestellten, er solle seine Mutter anrufen?«
    »Dazu bin ich nicht gekommen. Es scheint ganz so, als ob er, nun ja, bestraft würde.«
    »Wie bitte?« Sie presste eine Hand auf den Mund.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich weiß nicht, was er verbrochen hat, aber er darf nicht mit anderen Dormentalisten reden und sie auch nicht mit ihm.«
    »Ist das nicht lächerlich? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass sich Johnny derart erniedrigen lässt.
    Er sollte schnellstens von dort verschwinden.«
    »Das ist allein seine Entscheidung. Da ich so tue, als wollte ich dem Dormentalismus ebenfalls beitreten, kann ich im Tempel nicht mit ihm reden. Daher versuche ich herauszufinden, wo er wohnt. Ich werde ihn dann außerhalb des Tempels abpassen und ihm Ihre Botschaft ausrichten.«
    »Was meinen Sie, wie lange Sie dazu brauchen?
    Einen Tag, vielleicht?«
    Jack zuckte die Achseln. »Mir wäre das nur recht, aber verlassen Sie sich lieber nicht darauf.«
    »Aber Sie haben doch in relativ kurzer Zeit schon eine Menge erreicht.«
    »Das war reines Glück.«
    Ein glücklicher Zufall. Da war es schon wieder: das Z-Wort. Wurde diese Situation in irgendeiner Weise gesteuert? Es schien nicht so zu sein, aber eine dieser alten Damen mit Hund hatte ihm erklärt, es werde in seinem Leben in Zukunft keine Zufälle mehr geben.
    Er erhob sich und blickte auf Maria hinab. »Sind Sie sicher, dass Sie Anya Mundy nicht kennen?«
    »Ist das die Frau, die Sie neulich erwähnt haben?
    Ich glaube, ich habe Ihre Frage schon bei dieser Gelegenheit verneint.«
    »Ja sicher, das haben Sie.« Er seufzte. »Wenn ich wieder Glück haben sollte, dann laufe ich Ihrem Johnny über den Weg und folge ihm nach Hause.
    Falls das aber nicht klappt, versuche ich, einen Blick ins Mitgliederverzeichnis zu werfen.«
    Jack gefiel die erste Möglichkeit um einiges besser. Morgen würde er versuchen, sich um die gleiche Zeit wie heute in der Einkehr-Ebene aufzuhalten.
    Wenn Johnny Roselli ein Gewohnheitstier war, dann könnte Jack bestimmten glücklichen Zufällen vielleicht ein wenig nachhelfen.
    Als er seine Klientin verließ, hielt ihm Esteban lächelnd die Tür auf. Auf dem Weg zur First Avenue fiel Jack ein, dass er an diesem Tag seine Gia noch gar nicht gesehen hatte. Im Augenblick hatte er ein wenig Zeit. Was sprach also dagegen, ihr einen kurzen Besuch abzustatten?

10
    Gia lächelte, als sie durch den Spion blickte. Jack.
    Genau die Medizin, die sie jetzt brauchte.
    Sie riss die Tür auf. »Hallo, Fremder.«
    Er grinste. »Hey, seit unserem letzten Treffen sind noch keine vierundzwanzig Stunden vergangen.«
    »Ich weiß.« Sie zog ihn über die Schwelle und schlang die Arme um seinen Hals. »Aber mir kommt es vor wie eine Woche.«
    Während sie sich umarmten, spürte sie, wie sich ein Teil ihrer Anspannung, die schon den ganzen Tag über angehalten hatte, löste. Es war ein unendlich langer Vormittag gewesen, und der Nachmittag war erst zur Hälfte verstrichen. Sie hatte sich vorgenommen, an ihrem letzten Gemälde weiterzuarbeiten – ein neues Bild für ihre Serie von Ansichten der Fiftyninth Street Bridge. Sie hatte jedoch feststellen müssen, dass sie sich viel zu schwach

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