Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet
Sonderstatus einzusetzen, um an Orte zu gelangen, die ein regulärer Neuling niemals betreten dürfte.
Jensen erschien in seiner schwarzen Uniform und sah darin aus wie der Megalith aus 2001 – Space O-dyssee. Während der Fahrt hinauf ins oberste Stockwerk lenkte Jensen das Gespräch schnell auf Jack.
»Wie war Ihr gestriger Tag?«
»Super.«
»Haben Sie was Interessantes getan?«
Du meinst wohl, nachdem ich deinen Verfolger abgeschüttelt habe, dachte Jack.
»Oh, eine ganze Menge. Da ich nicht sooft in New York bin, habe ich ein wenig eingekauft und ein hervorragendes Steak bei Peter Luger’s gegessen.«
»Tatsächlich? Und was genau?«
»Ein Porterhouse.« Jack wusste durch mehrere Abstecher zu Luger’s, dass dort nur Porterhouse Steaks serviert wurden. »Es war köstlich.«
»Und dann? Sind Sie schlafen gegangen?«
Jensen gab sich nicht die geringste Mühe zu verbergen, dass er ihn einem regelrechten Verhör unterzog.
»O nein. Ich habe mir ein Theaterstück angesehen.
Der Titel lautete Syzygy. Schon mal davon gehört?«
»Kann ich nicht behaupten. War es gut?«
Gia hatte ihn im vergangenen Monat in Syzygy mitgeschleppt, und es hatte ihm tatsächlich gefallen…
»Es war ein wenig seltsam. Ziemlich verwickelte Handlung.« Jack mimte ein Gähnen. »Aber es fing erst um zehn an, ich kam also sehr spät ins Bett.«
Das würde mit dem Bericht von wem auch immer übereinstimmen, den Jensen am Vorabend auf das Ritz Carlton angesetzt hatte.
Jensen lieferte Jack im zweiundzwanzigsten Stock ab, wo er Brady am Empfangstisch stehend antraf.
Sein Anzug saß makellos an seiner sportlichen Figur, und nicht eine Strähne seines gefärbt wirkenden braunen Haars war verrutscht.
»Mr. Amurri«, sagte er, trat vor und streckte die Hand aus. »Ich freue mich, dass Sie hier sind.«
»Bitte. Nennen Sie mich Jason. Ich wollte mir diese Gelegenheit um nichts in der Welt entgehen lassen.«
»Sehr schön, Jason. Kommen Sie herein, bitte.« Er führte Jack ins Büro. »Wir werden die Sitzung in meinen Privaträumen abhalten und …«
»Wirklich?« Jack verlieh seiner Stimme einen geradezu andächtigen Klang.
»Ja, ich dachte, hier wären wir ungestörter und hätten eine weitaus persönlichere Atmosphäre. Aber ich muss noch etwas Wichtiges erledigen, ehe wir anfangen können. Machen Sie es sich gemütlich und fühlen Sie sich wie zu Hause, bis ich zurückkomme.«
Jack deutete mit einer ausholenden Geste auf die Fensterfront. »Allein der Ausblick würde mich schon stundenlang beschäftigen.«
Brady lachte. »Ich versichere Ihnen, es wird nicht länger als nur ein paar Minuten dauern.«
Während Brady hinausging, sah sich Jack um und suchte die allgegenwärtigen Videokameras. Er konnte jedoch keine einzige entdecken und begriff dann auch weshalb: Luther Brady wollte nicht, dass irgendjemand seine Zusammenkünfte, seine Worte oder seine sonstigen Aktivitäten aufzeichnete.
Jack wandte sich von den Fenstern ab und betrachtete die gegenüberliegende Wand. Der geheimnisvolle Globus befand sich hinter diesen stählernen Schiebetüren. Jack hätte ihn sich zu gerne eingehend angesehen. Jamie Grant hatte irgendetwas von einem Knopf an Bradys Schreibtisch erwähnt.
Jack näherte sich dem Tisch und betrachtete das Mahagoniungetüm. Ein Knopf war nicht zu sehen. Er trat hinter den Tisch und ließ sich in Bradys hochlehnigem rotem Ledersessel nieder. Vielleicht gab es irgendwo so etwas wie eine Fernsteuerung.
Zwei Schubladenreihen flankierten den Schreibtisch. Jack durchsuchte sie schnell und fand fast ausschließlich Papier, Schreibstifte und Notizblöcke mit der goldenen Aufschrift Botschaften von Luther Brady in einer altertümlich wirkenden Schrift über jeder Seite.
So ein Spinner.
Das einzige Ungewöhnliche war eine halbautomatische Pistole. Auf den ersten Blick sah sie aus wie seine eigene PT 92 Taurus, dann fiel ihm der anders geformte Sicherungshebel auf, wodurch sie zu einer Beretta 92 wurde. Daneben lag ein Karton 9mm Hydra-Shock Federal Classics. Was brachte Brady auf die Idee, eine Waffe zu brauchen?
Nachdem er mit den Schubladen kein Glück gehabt hatte, tastete Jack den unteren Rand der Tischplatte ab. Da – ein glatter Knopf unweit der rechten Ecke. Er drückte darauf und ein Motor erwachte summend zum Leben. Gleichzeitig ertönte ein leise kratzendes Geräusch, als die Türhälften auseinander glitten.
Er stand auf und näherte sich der größer werdenden Öffnung. Jamie Grants DD-Informantin
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