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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Abteilung der Columbia Universität, war a-l-t. Um sein genaues Alter festzustellen, wäre wahrscheinlich eine Kohlenstoffanalyse nötig gewesen. Er sah hager, gebeugt, bleich und ausgezehrt aus. Jack verspürte bei seinem Anblick eine heftige innere Unruhe. Es schien nicht gerade so, als bliebe ihm noch viel Zeit.
    »Sehr gut«, antwortete Jack.
    Dr. Buhmanns Büro war klein und völlig überfüllt. Die vollgestopften Regale, die sie im Falle eines auch nur leichten Erdbebens unter einer Papierlawine begraben würden, verstärkten den Klaustrophobie erregenden Charakter.
    »Seit seinem Studienabschluss habe ich ihn nicht mehr gesehen. Er war einer meiner besten Studenten. Ein brillanter Geist. Habe ich richtig verstanden, dass er mittlerweile Sportartikel verkauft?«
    »Ja.«
    Jack dachte, dass der alte Knabe einen Herzinfarkt bekäme, wenn er ihm verriete, was Abe in Wirklichkeit verkaufte.
    Der Professor schüttelte den Kopf. »Was für eine Verschwendung an Genie.«
    »Er sagte, dass Sie vielleicht etwas über die Lilitonga von Gefreda wissen könnten.«
    »Ja. Er hat es am Telefon erwähnt. Von der Lilitonga habe ich schon seit Jahrzehnten nichts mehr gehört. Daher ging ich meine Aufzeichnungen durch und fand einen Eintrag in einem meiner Notizbücher.« Er schlug ein schwarzes, foliantengroßes Buch auf, das auf seinem Schreibtisch lag. Er hatte die Seite mit einem Lesezeichen markiert. »Viel ist es nicht, fürchte ich.«
    »Alles, was Sie mir erzählen, ist mehr, als ich weiß.«
    »Na schön.« Er setzte seine Brille auf und beugte sich über das Buch. »Es handelt sich um Notizen, die ich aus verschiedenen Quellen zusammengetragen habe. Die Lilitonga von Gefreda wird als eine der Sieben Infernalien genannt. Ich – «
    »Was ist das?«
    Infernalien … schon der Klang erzeugte bei Jack Unbehagen.
    »Mythische … Vorrichtungen, die in alter Zeit geschaffen wurden, und zwar jede zu einem bestimmten Zweck.«
    »Und welche?«
    »Nun, der Legende zufolge sollte die Lilitonga« – er blickte in sein Buch – »ihrem Besitzer helfen, ›alle Feinde zu überwinden und unschädlich zu machen‹. Was die anderen sechs angeht, so gibt es, was ihre Namen und ihren jeweiligen Zweck betrifft, keinerlei Informationen über sie.«
    Enttäuscht lehnte sich Jack zurück und rieb sich die Augen. Das wusste er bereits. Darüber hatte er seinen Bruder kurz vor Gias Anruf gründlich ausgequetscht.
    »Gibt es keinen Hinweis darauf, wie sie das bewerkstelligen soll?«
    Dr. Buhmann schüttelte den Kopf. »Ich habe nichts dergleichen gefunden.«
    »Gibt es irgendwo ein Bild von ihr?«
    »Auch so etwas ist mir nicht untergekommen.« Der Professor seufzte. »Sie müssen sich klar machen, dass die Geschichte der Sieben Infernalien bis zum heutigen Tage geheimnisumwittert ist. Die meisten der wenigen Forscher, die je von ihnen gehört haben, bezweifeln grundsätzlich ihre Existenz.«
    »Warum werden sie dann überhaupt erwähnt?«
    Ein Achselzucken. »Warum werden Vampire erwähnt? Warum Werwölfe? Irgendetwas hat diese Mythen entstehen lassen, sicher, aber während der Ursprung – zum Beispiel die Beerdigung einer in katatonischer Starre befindlichen Person im ersten Fall oder eine ernste manisch-depressive Störung im zweiten – durchaus real war, kann man das von den Legenden, die daraus entstanden, nicht behaupten.«
    Das war keine Volkssage, was da in Vickys Zimmer schwebte.
    »Wenn ich eine Vermutung äußern musste«, fuhr Buhmann fort, »würde ich auf Grundlage der Fluchtfantasie, die sich in Gestalt der Lilitonga von Gefreda anbietet, sagen, dass der Mythos aus dem kollektiven Wunschdenken einer verfolgten Kultur entstanden ist.« Er runzelte die Stirn. »Aber andererseits …«
    »Was?«
    »Die Kirche scheint in der ganzen Geschichte eine wichtige Rolle zu spielen.«
    Der Jesuit Mendes … der Kartenzeichner …
    »Die katholische Kirche? Der Papst?«
    »Angeblich soll die Lilitonga seit dem sechsten Jahrhundert im Vatikan versteckt worden sein.«
    »Finden Sie das nicht ein wenig seltsam?«
    Er lachte – ein heiseres Gackern. »So viele seltsame und ›verbotene‹ Dinge sollen angeblich in den Gewölben des Vatikans versteckt sein, dass die Kirche wohl die Keller von halb Rom brauchte, um sie unterzubringen.«
    »Ist irgendwo erwähnt worden, dass die Lilitonga Rom auch wieder verlassen hat?«
    Dr. Buhmann bekam große Augen. »Tatsächlich gibt es etwas Derartiges …« Er wandte sich seinem Notizbuch zu. »Ja. Hier.

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