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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Wochen, und der Boden war noch nicht gefroren.
    Also grub er, lockerte die Erde mit der Messerklinge und schöpfte sie mit der freien Hand aus der Vertiefung …
     
     

8
     
    Jack kauerte im Schatten unter einer Straßenüberführung. Er tastete Abes Nummer in sein Telefon und betete im Stillen, dass er noch in seinem Laden war. Erleichtert atmete er aus, als am anderen Ende der Hörer abgenommen wurde.
    »Abe? Ich bin’s.«
    »Hallo, Ich. Ich kann mich nicht erinnern, jemals mit einem Ich zu tun gehabt zu haben. Sollte ich Sie kennen?«
    »Hör auf mit den Witzen, okay? Du musst mir einen Gefallen tun.«
    »Bin ich die Wohlfahrt?«
    »Es ist dringend.«
    Abe musste den besonderen Unterton in seiner Stimme wahrgenommen haben. »Wie dringend?«
    »Jemand muss mich fahren.«
    »Das nennst du dringend?«
    »Abe, ich hänge auf der Grand Central fest. Kannst du mich abholen?«
    »Ich soll bis nach Queens rausfahren, wenn du ein Taxi nehmen kannst?«
    »Ich kann kein Taxi nehmen.«
    »Warum? Bist du unter die Taschendiebe gefallen – hey, Moment. Bist du draußen am Flughafen?«
    »Bin ich.«
    »Bist du okay?«
    »Nein.«
    »Augenblick – dein Vater sollte doch heute ankommen. War er …?«
    »Ja.«
    »Verdammt! Er ist doch nicht etwa …?«
    »Ja, Abe. Er ist tot.«
    »Was?«
    »Tot.«
    Am anderen Ende herrschte Stille. Schließlich sprach Abe wieder, seine Stimme klang belegt.
    »Jack … oh, Jack, das tut mir leid. Was kann ich tun? Egal was. Sag’s einfach.«
    »Komm mich holen, Abe. Schau unter den Unterführungen in der Nähe der Flughafenausfahrt nach. Ich warte unter einer. Ich wünschte, ich könnte dir erklären, unter welcher, aber …«
    »Ich nehme den Truck.«
    »Beeil dich.«
     
     

9
     
    Stunden später saß Jack völlig niedergeschlagen auf Gias Couch, während sie sich an ihn schmiegte. Vicky war oben und machte ihre Hausaufgaben. Gia hatte ihr gesagt, dass Jacks Vater gestorben sei, und dabei hatte sie es belassen. Ihr zu erklären, dass er bei dem, was die Medien mittlerweile nur noch das »Flug-715-Massaker« nannten, ums Leben gekommen war, hätte ihr nur Angst gemacht. Da war es besser, sie einstweilen in dem Glauben zu lassen, dass er ein alter Mann gewesen war, dessen Tod natürliche Ursachen hatte – wie immer die auch ausgesehen haben mochten.
    Sie starrten auf den alten Fernseher und sahen sich die ständig gleichen Aufnahmen aus dem Hauptterminal des Flughafens an, hörten die ständig gleichen Kommentare des Bürgermeisters, des Polizeichefs, des Chefs der Homeland Security und des Präsidenten persönlich. Es gab keine neuen Nachrichten, sondern nur Wiederholungen der wenigen Schilderungen, die von Zeugen stammten, die nahe genug gewesen waren, um das Massaker zu beobachten, aber weit genug entfernt, um nicht zu den Opfern zu gehören:
    Zwei bewaffnete Attentäter in Flughafenoveralls, Skimützen und arabischen Kopftüchern – auch »Palästinenser-Tücher« genannt – waren durch einen Diensteingang in die Gepäckausgabe eingedrungen und hatten angefangen, auf die Passagiere des Flugs 715 der American Airlines zu schießen. Das Ergebnis waren einhundertzweiundfünfzig Tote – Männer, Frauen, Kinder, Passagiere, Angehörige, Taxifahrer, Wachpersonal –, einfach jeder, der sich in der Nähe des Gepäckförderbandes aufgehalten hatte.
    Unter den Toten befanden sich siebenundvierzig Mitglieder der Satmar Chassidim, einer ultra-orthodoxen jüdischen Sekte, die nach einem Treffen in Miami nach Crown Heights zurückkehrten. Da die Mörder keines der anderen Förderbänder unter Beschuss genommen hatten, vermuteten die Nachrichtenleute, dass die Anwesenheit einer derart umfangreichen Gruppe Juden der Grund gewesen sein könnte, weshalb sie es auf speziell diesen Flug abgesehen hatten.
    Nachdem sie ihr blutiges Werk vollbracht hatten, waren die Mörder durch dieselbe Tür geflohen. Im Korridor dahinter hatten sie Overalls, ihre Masken und ihre Kufiyas abgestreift und ihre Waffen weggeworfen. Gerüchteweise war bekannt geworden, dass es sich bei den Waffen um Tavor-Two-Modelle handelte, hergestellt in Israel. Dies führte zu der Vermutung, dass die Auswahl der Waffen als zusätzliche Attacke zu werten sei: Juden, die durch in Israel gefertigte Waffen hingeschlachtet worden waren.
    Aber die häufigste Frage, die die Nachrichtenleute an ihre endlose Parade von Terrorismusexperten und Kenner der Araber und des Islams richteten, war die, weshalb es keine Verwundeten gab. Wie war zu

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