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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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massakrieren wollen? Was hatte das zu bedeuten? Irgendwie ergab es einen schrecklichen Sinn. Aber was überhaupt keinen Sinn ergab, war, weshalb sein Vater von allen Flügen von Miami nach New York ausgerechnet diesen einen hatte nehmen müssen.
    Jack verspürte den fast übermächtigen Drang, sich eine Waffe zu besorgen und jeden Araber zu erschießen, den er finden konnte. Er wusste, dass dieser Wahnsinn verstreichen würde, doch er kostete die Fantasievorstellung aus, bis sie ihn an die Reservewaffe erinnerte, die um seinen Fußknöchel geschnallt war.
    Er schaute sich prüfend um, sah niemanden in seiner Nähe, bückte sich daher und zog die kleine .380er AMT aus ihrem Halfter. Wenn das FBI, die CIA und das NYPD sowie die Homeland Security und wer sonst noch in dieser Geschichte im Einsatz war, die Sperren öffneten und den Leuten gestatteten, den Flughafen zu verlassen, hätte er seinen ganzen Besitz darauf verwettet, dass sie jede Person und jedes Automobil durchsuchen. Er war sich nicht sicher, ob seine oft erprobte und durchaus echte John-Tyleski-Tarnung einer solchen Überprüfung standhalten würde – Ernie war gründlich bis in die letzte Kleinigkeit, wenn er eine falsche Persönlichkeit schuf, aber letztlich war kein Schwindel absolut perfekt.
    Und selbst wenn er mit seinen falschen Papieren durchkäme, er konnte doch nicht riskieren, eine Waffe bei sich zu tragen. Er musste die Pistole irgendwie loswerden.
    Er drehte die kleine Reservewaffe in den Händen hin und her. Gekauft hatte er sie vor einem halben Jahr von Abe, nachdem seine treue alte Semmerling mit einem Massaker in der U-Bahn in Verbindung gebracht werden konnte. Seitdem hatte er sie kein einziges Mal mehr benutzt. Nun würde er sie unbenutzt entsorgen müssen.
    Unbenutzt … er fragte sich, ob er da drinnen irgendetwas hätte damit ausrichten können. Der Schütze – vermutlich mehr als nur einer – dürfte eine Automatik, höchstwahrscheinlich eine Maschinenpistole, besessen haben. Mit einer für jeden Schuss einzeln auszulösenden Waffe hätte er wohl kaum in so kurzer Zeit so viele Menschen töten können.
    Ich hätte dort sein sollen, verdammt noch mal.
    Er konnte nicht sagen, welche Wirkung seine kleine sechsschüssige .380er gegen Mac-10s oder HK-5s gehabt hätte. Wahrscheinlich keine sehr große, aber man konnte nie wissen.
    Eine weitere Fantasievorstellung … wie er einen einzelnen Schützen mit zwei Treffern aus seiner .380er mitten ins Gesicht ausschaltete … oder wenn es zwei oder drei gewesen wären, wie er einen niederstreckte, Dad seine AMT hinüberschob, dann die Waffe des zur Strecke gebrachten Schützen ergriff und die beiden anderen ausschaltete … so wie sie es mit Semelees Clan in den Everglades gemacht hatten.
    Eher war wohl damit zu rechnen, dass er jetzt tot neben seinem Vater läge.
    Wenigstens hätten sie sich gewehrt und verhindert, dass wer immer diese Tat geplant und ausgeführt hatte, damit ungeschoren davongekommen wäre.
    Und vielleicht wäre der Tod gar nicht so schlimm geworden wie dieses bohrende Schuldgefühl, nicht zur Stelle gewesen zu sein, als sein Vater ihn am dringendsten gebraucht hatte.
    Jack zwang sich, sich aus seinen Fantasien zu lösen und sich der Realität des Augenblicks zu stellen: Die Pistole musste verschwinden.
    Er ließ das Magazin herausspringen, holte die zusätzliche Patrone aus der Kammer, dann angelte er sich den alten, ölverschmierten Lappen aus dem Handschuhfach. Er leerte das Magazin, wischte es ab und tat das Gleiche mit jeder Patrone. Er schnallte auch das lederne Knöchelhalfter ab und bearbeitete es mit dem Öllappen. Dann kam der Schlitten der Waffe an die Reihe. Alles, was einen Fingerabdruck hätte tragen können, wurde poliert.
    Er öffnete die Wagentür. Er sah sich abermals um, stellte fest, dass er weit und breit alleine war, also stieg er aus und lehnte sich über die Brüstung. Auch unten war niemand zu sehen. Er ließ den Schlitten sechs Stockwerke tiefer auf den Asphalt fallen.
    Dann ging er an der gesamten Brüstung dieser Parkebene entlang und warf alle dreißig Meter eine Patrone hinaus und zuletzt den Rahmen und das Halfter.
    Nachdem er zu seinem Wagen zurückgekehrt war, lenkte er ihn auf einen freien Stellplatz, der sich in der Mitte der Parkebene befand.
    Dann benutzte er den Überweg zum Flugterminal. An seinem Ende bog er um die Ecke und fand sich inmitten einer Menschenmenge wieder. Sicherheitspersonal blockierte die Rolltreppen zu den

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