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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Dabei schickte er ein Stoßgebet zum Himmel, dass Ron selbst den Anruf entgegennahm anstatt eins der Kinder. Jack hatte seine Nichte und seinen Neffen nie kennen gelernt und noch nicht einmal mit ihnen gesprochen und wollte nicht ausgerechnet in diesem Moment damit anfangen. Kevin und Lizzie hatten in diesem Jahr bereits ihre Mutter verloren, da hasste er es, wenn er derjenige wäre, der ihnen auch noch mitteilte, dass ihr Großvater ebenfalls gestorben sei.
    Jack hatte keine Probleme, sich einzugestehen, dass er in diesem Punkt nicht gerade zu den Mutigsten gehörte.
    Ron meldete sich. Jacks ehemaliger Schwager brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, wer er überhaupt war. Er war zutiefst betroffen und fragte immer wieder, wie er Lizzie diese schreckliche Neuigkeit mitteilen solle. Jack versprach ihm, sich noch einmal wegen des Begräbnistermins bei ihm zu melden.
    »Ach?«, sagte sein Schwager mit einem Unterton beißenden Spotts in der Stimme. »Du hast tatsächlich vor, diesmal persönlich zu erscheinen?«
    Jack hatte an Kates Beerdigung nicht teilnehmen können. Er hatte ihr aus Gründen, die er seiner Familie nicht erläutern konnte, fernbleiben müssen.
    »Ron«, sagte Jack und hatte dabei das Gefühl, als läge ein Gewicht aus Blei auf seiner Brust, »du kennst mich nicht, daher nehme ich dir deine Haltung nicht übel. Aber wenn du auch nur eine vage Vorstellung davon hättest, wie sehr ich Kate geliebt habe, dann wüsstest du, dass ich an der Beerdigung teilgenommen hätte, wenn es irgendwie möglich gewesen wäre. Wir unterhalten uns in Kürze.«
    Danach legte er auf.
    Mein Gott. Zwei schwere Telefonate. Und nun das letzte und wahrscheinlich harmloseste: sein großer Bruder Tom.
    Nachdem es ein halbes Dutzend Mal geklingelt hatte und weder abgenommen wurde noch ein Anrufbeantworter sich einschaltete, wollte Jack schon wieder auflegen, als sich eine nuschelnde Stimme meldete.
    »Tom?«
    »Ja. Wer ist da?«
    »Dein Bruder Jack.«
    »Oh-ho! Jackie, der verlorene Sohn! Und was verschafft mir diese Ehre?«
    »Hast du getrunken?«
    »Was geht dich das an?«
    Klar, er hatte getrunken. Wahrscheinlich gar nicht so schlecht in Anbetracht dessen, was er gleich zu hören bekäme.
    »Nichts. Sitzt du gerade?«
    »Nein, ich liege – du hast mich aufgeweckt. Ich hoffe für dich, dass es wichtig ist.«
    »Dad ist tot.«
    Zehn, fünfzehn Sekunden lang Schweigen. Dann: »Du verarschst mich doch nicht?«
    »Du kennst mich und weißt, dass ich das nicht tue.«
    »Mein Gott, wann? Wie? Ein Herzinfarkt? Wurde er überfahren? Was ist passiert?«
    Als Jack es ihm berichtete, dauerte die Stille am anderen Ende der Leitung noch länger.
    »Heiliger Himmel. Ich wusste wohl, dass er dich besuchen wollte, aber ich hatte keine Ahnung, wann … Ich hätte niemals angenommen, dass er in dieser Maschine saß. Das ist unfassbar!«
    »Wem sagst du das. Ich war dort und kann es noch immer nicht glauben. Wann kommst du her? Wir müssen die Leiche holen.«
    »Kannst du das nicht tun?«
    »Nein.«
    »Warum nicht, verdammt noch mal?«
    »Das kann ich dir jetzt nicht erklären. Komm einfach her. Ich will nicht, dass er länger als nötig im Leichenschauhaus liegt.«
    »Scheiße, scheiße, scheiße! Verdammt noch mal! Okay, ich komm rauf. Aber ich kann frühestens morgen Nachmittag dort sein, wenn überhaupt.«
    »Mein Gott, Tom …«
    Seine Stimme wurde schlagartig lauter. »So ist es nun mal, okay? Ich kriege hier unten von allen Seiten Zunder, und ich brauche einige Zeit, um mich freizumachen. Morgen Nachmittag ist der früheste Termin. Und da du die Geschichte aus Gott weiß für einem Grund nicht selbst regeln kannst, wirst du wohl oder übel warten müssen!«
    Er brüllte nun fast.
    »In Ordnung«, erwiderte Jack leise. »Ich gebe dir meine Nummer. Ruf mich an, ehe du hier ankommst, dann hole ich dich ab.«
    Er nannte Tom seine Tracfone-Nummer und legte auf.
    Dann lehnte er sich zurück und rieb sich die Augen.
    Was war mit Tom los? Sein Bruder war schon immer ein Egoist gewesen. Egal, was passierte, ob gut oder schlecht, stets lautete seine erste Frage, inwieweit es ihn betreffe. Aber dies hier schien doch etwas mehr zu sein.
    Jack spürte, dass es um mehr ging als den allgemeinen Druck, Richter in einer Stadt wie Philadelphia zu sein. Schon wieder eine Scheidung? Das wäre dann die dritte. Oder war es etwas noch Schlimmeres?
    Egal was, dies hier war auf jeden Fall wichtiger. Er musste alles andere für einige Tage beiseiteschieben und

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