Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack
mal diesen Umschlag dort an.«
Jack entdeckte einen Manilaumschlag zwischen seinem Sitz und der Mittelkonsole. Er kippte den Inhalt auf seinen Schoß.
Als Erstes sah er das verschwommene Schwarzweißfoto eines bärtigen Mannes mit einer Strickmütze. Dann folgte die Fotokopie einer Arbeitserlaubnis mit dem Foto eines Mannes namens Hamad bin Tabbakh bin Sadanan Al-Kabeer.
Joey streckte eine Hand aus und tippte auf die Fotokopie. »Hältst du diesen Namen für echt?«
»Bestimmt nicht.«
»Man hat mir erklärt, dass ›bin‹ so viel wie ›Sohn von‹ heißt. Also lautet der Vorname dieses Mistkerls Hamad, sein Nachname ist El-Kabong, und er ist der Sohn von Tabak, der wiederum der Sohn von Santana oder wem auch immer ist.«
Darunter lag ein Zettel mit einer Adresse.
Jack warf einen Blick darauf. »Paterson, New Jersey? Wirklich?«
»Ja. Paterson. Wo sich die Sandaffen verkrochen haben.«
»Und warum ist dieser El-Kabong, wie du ihn nennst, unser Hauptverdächtiger?«
»Weil ich einen Typen kenne, der ihm zwei Tavor-Twos und eine Kiste Neun-Millimeter-Hohlspitzgeschosse verkauft hat.«
Jack hatte das Gefühl, in seinem Gehirn lodere eine Flamme auf.
»Tatsächlich. Und wer ist es?«
»Kennst du Benny?«
»Ist das der Typ, der wie eine schlechte Imitation von Dick Van Dyke in Mary Poppins klingt?«
»Genau der. Er gab mir eine Videokassette und etwas mit El-Kabongs Fingerabdrücken drauf. Ich hab sie von einem meiner blauen Freunde überprüfen lassen. Und das ist der Kerl, den der Computer ausgespuckt hat.«
Die Hitze in Jacks Gehirn nahm um mindestens hundert Grad zu.
»Das nenne ich einen Treffer.«
Joey seufzte. »Nicht ganz. Er hat die Tavors am vergangenen Donnerstag gekauft.«
»Donnerstag? Scheiße, Joey. Das ist nicht so gut. Dann kann er sie wohl kaum im Flughafen benutzt haben.«
»Ja, aber damit hätte er die ersetzen können, die er dort zurückließ. Was bedeutet, dass er wahrscheinlich ein weiteres Massaker in Planung hat.«
»Du musst das dem FBI zukommen lassen.«
Joey schüttelte heftig den Kopf. »Das kann ich nicht, Mann.«
»Verdammt, warum nicht? Sie verfügen über die technischen Mittel und Personal, von dem wir nicht mal träumen können.«
»Nein, nein. Überleg doch. Wenn ich zu denen gehe, muss ich ihnen auch verraten, woher ich die Information habe. Und ich kann Benny nicht bloßstellen. Er hat sie mir gegeben, weil er weiß, dass ich ihn decke. Sobald ich seinen Namen nenne, landet er im Knast. Und zwar für lange, lange Zeit. Und das kann ich ihm unmöglich antun.«
»Ich finde trotzdem – «
»Scheiße, Jack, du kennst die Feds. Bei denen läuft alles streng nach Vorschrift. Sie brauchen Wochen, Monate, um in die Gänge zu kommen, wenn sie sich überhaupt rühren.«
»Und warum sollten sie stillhalten?«
»Weil sie hinter einem dickeren Fisch her sind. Du kennst sie doch – ständig machen sie irgendwelche Deals. Wer weiß? Vielleicht lassen sie diese Typen sogar laufen.«
Die Hitze nahm zu.
»Und warum zeigst du mir das, wenn du nicht vorhast, irgendwas damit anzufangen?«
Joeys Miene verhärtete sich. »Oh, ich werde schon was damit anfangen. Kannst du mir glauben.«
»Und was?«
»Ich mache einen kleinen Ausflug nach Paterson und sehe mir diesen Sandneger mal an.«
»Und was dann?«
Joey zuckte die Achseln. »Ich lass mir was einfallen. Mein Freund hat die Cops in Paterson angerufen und herausgebracht, dass dieser Hamad in einem so genannten Zentrum für islamische Hilfe tätig ist. Es besteht der Verdacht, dass diese Vereinigung Geld sammelt und es an irgendwelche Sandneger-Gruppen in Palästina weiterleitet. Mir ist scheißegal, was die Typen da drüben treiben, aber wenn sie herkommen und meinen Bruder wie einen räudigen Hund erschießen …«
Jack bemerkte, wie Joeys Fingerknöchel weiß wurden, als er seine Hände um das Lenkrad krampfte.
»Na schön. Wenn sie – «
»Sieh mal da.« Joey deutete mit einem Kopfnicken auf die Straße vor ihnen. »Ein verdammter Lappenschädel. Meinst du, irgendjemand hätte was dagegen, wenn ich ihn über den Haufen fahre?«
Jack sah sich suchend um und entdeckte dann die charakteristische Form eines Turbans.
»Ich schon. Er ist kein Araber, sondern ein Sikh.«
»Das macht keinen Unterschied.«
»Doch – einen Riesenunterschied sogar. Er ist Inder. Keinerlei Verwandtschaft mit dem Kerl, hinter dem wir her sind. Er steht auf unserer Seite.«
»Tatsächlich? Dann sollte er gefälligst auch so
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