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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hinaufstieg. Er hatte Lyle aus dem Wagen angerufen, um sicherzugehen, dass er keine Seance störte.
    »Hey, Jack«, sagte Lyle, während er die Haustür öffnete. »Charlie wartet schon auf Sie. Wollen Sie ein Bier?«
    Jack wollte erst ablehnen, aber dann dachte er, warum eigentlich nicht?
    Ein paar Minuten später betrat er mit einer Dose Heineken in der Hand den Channeling-Raum.
    »Hallo, Charlie«, sagte er, während er Lyle die Fotos reichte. »Sie müssen mir einen Gefallen tun.«
    Lyle nickte, während er die Fotos entgegennahm. »Charlie sagt, wenn es in seiner Macht steht, gerne.«
    Und wieder einmal bekam Jack eine Gänsehaut, als er sich klarmachte, dass er mit einem Toten sprach.
    »Danke, Charlie. Werfen Sie mal einen Blick auf den Knaben auf diesen Fotos. Sein Name lautet Hamad Al-Kabeer. Können Sie mir irgendetwas über ihn erzählen?«
    Lyles ebenholzschwarzes Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Ich fange an: Er ist Araber.«
    Jack musste lächeln. »Das muss ich Ihnen lassen, Lyle, Ihnen entgeht nichts.«
    Das Grinsen versiegte. »Charlie meint, Sie sähen seltsam aus.«
    »Nun, mir ist es schon besser gegangen.«
    »Nein, er meint, er könne Sie nicht deutlich erkennen.« Er hielt inne, lauschte. »Er sagt, Ihre Umrisse seien verschwommen und Sie kämen ihm irgendwie … durchsichtig vor.«
    Jack verkrampfte sich. Fing es bereits an? Würde es auf diese Art und Weise stattfinden? Würde er langsam vergehen, anstatt schlagartig zu verschwinden?
    Er blickte auf seine Hände. Sie sahen so solide aus wie immer. Aber Charlie betrachtete die Welt mit anderen Augen. Blickte er in Jacks Zukunft?
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte Jack. »Aber was ist mit unserem arabischen Freund?«
    Lyle lauschte wieder. »Charlie sagt, er habe Blut an den Händen.«
    Jack erstarrte, als ihn ein elektrischer Schlag durchzuckte.
    »Wessen Blut?«
    »Meinen Sie, er könnte in den Tod Ihres Vaters …?«
    »Möglicherweise.«
    Lyle schwieg einige Sekunden lang, dann: »Charlie sagt, er könne nicht feststellen, wessen Blut, nur dass es nicht sein eigenes ist.«
    Jack schwieg. Ein weiterer Nagel im Sarg Hamad Al-Kabeers. Er wünschte sich, Charlie würde sich nicht so umständlich ausdrücken. Er wollte etwas Handfestes, ehe er den Kerl erledigte.
    Und falls Al-Kabeer dazugehört hatte – dabei war es ihm egal, ob im Hinterzimmer oder als Schütze –, dann wäre es zu einfach, ihn bloß zu erledigen. Er verdiente etwas Schlimmeres als nur den Tod. Aber was? Wenn Jack die Zeit hätte, würde ihm sicher etwas Passendes einfallen. Aber gerade an Zeit mangelte es ihm.
    Zeit …
    Er richtete sich in seinem Stuhl auf.
    Lyle sah ihn an. »Was ist?«
    »Ich hatte gerade eine Idee.«
    »Wollen Sie darüber reden?«
    »Noch nicht. Ich muss mir erst die Einzelheiten überlegen …«
    Ja. Viele Einzelheiten.
    Jack verließ das Menelaus Manor zwar in besserer Stimmung, als er es betreten hatte, aber auf keinen Fall himmelhoch jauchzend. Er blinzelte. Von der untergehenden Sonne bekamen die Dächer der Häuser auf der anderen Straßenseite eine flimmernde Korona.
    … Ihre Umrisse sind verschwommen, und Sie sehen aus, als seien Sie … durchsichtig …
    Jack erschauerte in der hereinbrechenden Abenddämmerung, und der Grund war nicht etwa der eisige Wind …
     
     

11
     
    -39:17
    Das fahle Leuchten eines fast vollen Mondes hellte die Abenddämmerung auf, während Jack die Stufen zu Gias Haustür hinaufstieg und klopfte. Er fragte sich, ob es dort, wohin er bald gehen würde, einen Mond oder eine Sonne gab. Er schwor sich, dass er, wenn er es irgendwie schaffen sollte, sich aus diesem Schlamassel herauszuwinden, diese Art von alltäglicher Schönheit nie mehr als selbstverständlich betrachten würde.
    Gia öffnete die Tür. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihn erblickte.
    »Wo warst du so lange?«
    »Hier und da.«
    »Aber du bist so lange weg gewesen! Du sagtest, es würde höchstens eine Stunde dauern.«
    »Ich weiß. Es gab einige Komplikationen.«
    »Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    »Kann ich heute Nacht bei dir bleiben?«
    Gia brach in Tränen aus.
    »Ist das ein Nein?«, wollte Jack wissen.
    Sie zog ihn in die Vorhalle, wo sie sich heftig umarmten.
    Sie schluchzte. »Ich darf dich nicht verlieren!«
    »Nun, noch bin ich nicht weg. Die Lady im weiten Kleid hat ihr Lied noch nicht angestimmt.«
    Jack hatte keine Ahnung, ob sein erst halb fertiger Plan funktionieren würde, aber wenn er glückte, dann würde die Lady

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