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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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niemals ein Zuckerschlecken gewesen. Und irgendwie hatte er es immer geschafft, einen Ausweg zu finden. Deshalb war er auch noch am Leben.
    Aber wie lange?
    Beinahe körperlich konnte er spüren, wie die schwarzen Enden des Flecks sich Millimeter für Millimeter aufeinander zu bewegten.
    Er fasste die Lilitonga ins Auge und machte einen Schritt zurück. Er hob die Pistole und hielt sie in einem beidhändigen Kombatgriff so hoch, dass die Mündung knapp einen halben Meter von der Lilitonga entfernt war. Da er befürchtete, dass bei einem geraden Schuss die Kugel direkt zu ihm zurückgeschleudert würde, zielte er leicht schräg auf die Lilitonga und rechnete damit, dass ein möglicher Querschläger schlimmstenfalls in die Zimmerwand einschlagen würde.
    Tatsächlich erwartete er jedoch, dem verdammten Ding ein kapitales Einschussloch zuzufügen.
    Was er mit diesem Loch dann jedoch anfangen sollte, war eine Frage, mit der er sich erst später auseinandersetzen würde.
    Er holte tief Luft und drückte ab. Ein dumpfer Laut wie von einem Sektkorken erklang, und die Pistole bockte in seiner Hand. Ein Staubwölkchen, das von einem Kugeleinschlag herrührte, stieg in der Wand zu seiner Rechten auf.
    Und die Lilitonga? Nichts.
    In blinder Wut ließ Jack die Pistole fallen, packte die Axt und begann, wie ein Berserker damit auf die Lilitonga einzuschlagen.
    Dieses gottverdammte Höllending!
    Wäre sie eine lebendige Person oder ein lebendes Wesen, das von jemand anderem gesteuert wurde, so könnte er einen Angriffspunkt finden und hätte eine reelle Chance. Er könnte diese Person ausfindig machen und ihr das Gesicht und diverse andere Körperteile zurechtrücken, bis sie klein beigab. Eine Person, ganz gleich wie krank oder verkommen, mit der er direkt kommunizieren und die er verstehen könnte.
    Aber dies hier, diese unnachgiebige, unerschütterliche, unverwundbare, unerbittlich tickende Bombe, war gleichgültig, immun, einfach … da.
    Er bearbeitete das Ding, bis seine Arme erlahmten. Dann hielt er keuchend und schwitzend inne und verfluchte seine Ohnmacht.
    Das Mobiltelefon zwitscherte. Sein erster Impuls war, nicht darauf zu reagieren, doch dann drückte er die Taste und erkannte Joeys Stimme.
    »Jack? Ich habe deine Nachricht erhalten, habe aber abgewartet, ob sich irgendetwas ergibt.«
    »Und?«
    »Ich glaube, wir haben da was. Bist du frei?«
    Jack ließ sich diese Frage durch den Kopf gehen. Frei? Wohl kaum. Joey hatte wahrscheinlich die Absicht, sich mit ihm zu treffen, aber Jack hatte zu allem anderen Lust, nur nicht dazu, sich mit jemandem zu treffen. Im Augenblick hatte er genug mit sich selbst zu tun. Aber dies betraf die Mörder seines Vaters. Wegen etwas anderem hätte Joey wohl kaum angerufen.
    »Kommt drauf an. Was hast du?«
    »Ein Gesicht, einen Namen und eine Adresse.«
    Jack zögerte und sah auf seine Armbanduhr. Ihm blieb nur noch so wenig Zeit. Und dennoch, sollten diese Hinweise zu Dads Mördern führten …
    Joey meldete sich wieder. »Hey, wenn es dich nicht interessiert …«
    Absolut undenkbar, dass er sich nicht dafür interessierte. Falls sich ihm die Chance bot, die Kerle in die Finger zu bekommen, die seinen Vater ermordet hatten, und sich zu revanchieren, dann musste er sie ergreifen.
    »Oh, natürlich bin ich interessiert. Wann sollen wir uns treffen?«
    »Ich bin mit meinem Wagen unterwegs. Wo kann ich dich jetzt finden?«
    Jack nannte ihm nicht seine Adresse, sondern verabredete sich mit ihm in der Stadt.
    »Kannst du mich in zwanzig Minuten vor dem UN-Gebäude abholen?«
    »Die Vereinten Nationen? Du willst mir doch nicht etwa weismachen, du wärest ein verdammter Diplomat, oder?«
    »Das ist mein geheimes Laster.«
     
     

8
     
    -41:46
    Auf die Minute pünktlich fuhr Joey mit einem ramponierten 1995er Grand Am vor. Jack schob sich auf den Beifahrersitz. Sie tauschten einen Händedruck und Joey fädelte sich gleich wieder in den fließenden Verkehr ein. Er trug eine dunkelblaue Windjacke über einem schwarzen T-Shirt. Daher sah er nicht allzu fit aus. Er hatte abgenommen, war ungekämmt und brauchte dringend eine Rasur. Im Grunde wirkte er genauso, wie man sich den typischen Besitzer eines solchen Wagens vorstellte.
    »Wo ist dein Benz?«
    Als Jack ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er in einen silbermetallicfarbenen SLK Roadster gestiegen.
    »Ich habe mir für heute diesen Schlitten hier geliehen.«
    »Ja? Und weshalb?«
    »Ich habe meine Gründe. Aber ehe wir dazu kommen, sieh dir

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