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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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feuerte. Ein ohrenbetäubendes Dröhnen ließ sein Trommelfell fast zerreißen, während die Schrotladung die Brust des Neuankömmlings zerfetzte. Eine frische Patrone in die Kammer hebelnd, wirbelte Jack herum und sah sich drei unverletzten Arabern gegenüber, die mit gierigen Blicken auf die Tavors, die Joeys Händen entglitten waren, auf ihn zustürmten.
    Ein Schuss fiel, und einer der drei schrie auf, knickte ein und presste beide Hände auf seinen Leib. Joey lag zwar am Boden, war aber nicht bewusstlos. Jacks zweiter Schuss erwischte das restliche Paar, während sie ihn Schulter an Schulter attackierten. Er hatte nicht genau in die Mitte gezielt, so dass einer nur von wenigen Schrotkugeln getroffen würde – für diesen Gegner hatte er noch weitere Pläne. Doch der abgesägte, nicht gezogene Lauf erzeugte einen zu weiten Streukegel. Beide stürzten zu Boden.
    Jack sah sich um. Er war als Einziger noch auf den Beinen.
    Scheiße! So hatte es nicht ausgehen sollen.
    Er kniete sich neben Joey. Er sah schrecklich aus – schneeweißes Gesicht, flache, abgehackte Atemzüge. Seine blau angelaufenen Lippen bewegten sich. Jack konnte ihn durch das Summen in seinen Ohren kaum verstehen.
    »Sieht so aus, als hätte ich Mist gebaut.«
    Ja, das hatte er verdammt noch mal wirklich. Aber Jack beklagte sich nicht. Der arme Kerl war im Begriff, den Preis für seine überstürzte Aktion zu bezahlen.
    Er schob einen Arm unter Joey und hob ihn hoch.
    »Lass uns von hier verschwinden.«
    Jack blickte sich hastig um, während er durch die Tür auf den Fußweg hinaustrat. Niemand war in der Nähe, der eine Gefahr bedeutet hätte. Er schleppte Joey zum Wagen, bettete ihn behutsam auf den Beifahrersitz und kehrte schnell ins Haus zurück. Eine kurze Überprüfung der Araber ergab einen Überlebenden: Al-Kabeer, der immer noch stöhnend und sich windend mit blutigem Hals auf dem Boden lag.
    Perfekt.
    Jack trug ihn hinaus zum Wagen und legte ihn auf den Rücksitz.
    Jetzt nahm er seine Umgebung etwas sorgfältiger in Augenschein. Und entdeckte zwei Personen links von sich, die sich vorsichtig näherten, ein Dritter kam von rechts mitten auf der Fahrbahn herbeigerannt.
    Jack zog seine Glock, drehte sich um und feuerte drei Schüsse durch die offene Tür ins Zentrum. Das schien die Neugier der drei schlagartig zu dämpfen – zwei warfen sich aufs Pflaster, der Dritte machte auf dem Absatz kehrt und empfahl sich.
    Jack rannte zum Wagen, schwang sich hinters Lenkrad, holte die Schlüssel unterm Sitz hervor und suchte ebenfalls das Weite.
     
     

8
     
    -14:44
    Joey schaffte es nicht.
    Nach einer rasenden Fahrt zur Interstate 80 bog Jack kurz vor der Auffahrt ab und suchte sich einen Weg durch die Straßen, wobei er darauf achtete, das vorgeschriebene Tempolimit nicht zu überschreiten. Er fuhr durch Viertel mit verwitterten Zweifamilienhäusern und heruntergekommenen Mietskasernen. Dabei bewegte er sich vorwiegend in östlicher Richtung und redete pausenlos auf Joey ein, während er Ausschau nach einem Krankenhaus hielt oder wenigstens nach einem jener blauen Zeichen mit einem weißen H in der Mitte.
    Schließlich fand er eines mit einem Pfeil, der nach links wies. Während er vor einer roten Ampel anhielt, beugte er sich zur Seite und legte eine Hand auf Joeys Schulter.
    »Wir sind fast da, Buddy.«
    Joey antwortete nicht, aber er hatte schon während der ganzen Fahrt kaum mehr als ein gelegentliches Stöhnen von sich gegeben.
    Er war für eine Behandlung durch Doc Hargus zu schwer verletzt, daher hatte Jack die Absicht, ihn in die nächste Notaufnahme zu bringen und zu erzählen, er habe ihn in diesem Zustand auf der Straße gefunden. Sobald Joey in ärztlicher Obhut wäre, würde er verschwinden.
    Aber Joey wirkte in diesem Augenblick erschreckend still.
    Jack schüttelte ihn leicht. »Joey?«
    »Wir haben Mist gebaut, Jack«, sagte Joey mit einer Stimme, die klang, als kratzte eine Maus an einer Wand.
    Ja, das haben wir.
    »Ist schon okay, Joey.«
    Jack sah, wie sich seine Lippen bewegten, und beugte sich weiter zu ihm hinab.
    »Nichts ist okay, Jack. Wir haben sie nicht erwischt.«
    »Doch, das haben wir. Der einzige Überlebende liegt auf dem Rücksitz.«
    »Nein. Ich wurde getäuscht. Sie waren es nicht.«
    Jack spürte, wie sich in seiner Magengrube ein Eisklumpen bildete.
    »Was redest du da?«
    »Das Ganze ist viel größer als sie. Da ist noch was anderes im Gange.«
    »Woher willst du das wissen? Wie kommst du darauf –

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