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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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    »Man erkennt einiges, wenn man stirbt.«
    Jack schüttelte ihn wieder. »Joey?«
    Joey sackte tiefer in seinen Sitz, dann rutschte er weg. Sein Kopf prallte aufs Armaturenbrett.
    Jack drehte Joeys Gesicht zu sich herum. Seine Haut war kalt. Und selbst bei diesem schwachen Licht ließen die schlaffen Gesichtszüge und starren Augen keinen Zweifel zu. Jetzt hatte der alte Frank Casteliano keinen einzigen lebenden Sohn mehr.
    »Ach Joey«, sagte Jack. »Verdammt, ich wusste, dass es eine schlechte Idee war.«
    Eine schmerzhafte, erdrückende Melancholie überkam ihn. So eine Verschwendung … der Flughafen, die Araber, Joey … so sinnlos. Die Erkenntnis, versagt zu haben, traf ihn wie ein Hagel wütender Schläge, denen er nur unzureichend ausweichen konnte.
    Wenn doch nur die Umstände ein wenig anders gewesen wären … Mit etwas mehr Zeit hätte er Joey bremsen und einen guten Plan entwickeln können. Aber er hatte keine Zeit. Wegen der Lilitonga. Und die Lilitonga war hier, weil Tom ihn dazu überredet hatte, nach ihr zu suchen, sie dann aus ihrem Versteck herausgeholt und in Jacks Wohnung mitgenommen hatte.
    Joeys Tod … ein weiterer Unglücksfall, der auf das Konto seines Bruders ging. Dies und –
    Al-Kabeer! Mein Gott, war auch er gestorben?
    Jack beugte sich über die Rückenlehne und stieß Allahs tapferen Krieger an. Er bewegte sich und stöhnte.
    Eine Hupe blökte hinter ihm. Er schaute auf und sah, dass die Ampel auf grün umgesprungen war. Nun verzichtete er darauf, nach links abzubiegen, sondern fuhr weiter in Richtung Osten.
    Irgendwann kam er an einen Fluss. Er kannte seinen Namen nicht. Der Hackensack? Der Passaic? Er wusste noch nicht einmal, in welcher Stadt oder in welchem County er sich befand. Im Süden konnte er eine Highwaybrücke erkennen, die sich über das Wasser spannte. Wahrscheinlich die Route 80.
    Mit ausgeschalteten Schweinwerfern lenkte er den Wagen hinunter zum mit Müll übersäten Ufer und wühlte sich durch das dichte Unterholz, bis er einen freien Platz unter der Brücke fand. Dort parkte er, schaltete den Motor aus und saß erst einmal da und überlegte.
    Da war er: der Jetzt-oder-nie-Moment. Irgendwie musste er diesen mörderischen Mistkerl auf dem Rücksitz dazu bringen, sich den Fleck zu wünschen und ihn zu übernehmen.
    Falls das überhaupt noch möglich war.
    Darüber würde er sich später den Kopf zerbrechen. Zuerst einmal musste er Al-Kabeer einlullen. Er wünschte sich Joeys Gabe. Joey hätte es fertiggebracht, dass die Leute Schlange standen und für die Chance bezahlten, den Fleck für sich zu reservieren.
    Jack atmete einmal tief durch, dann holte er den Rucksack unter Joeys schlaffen Beinen hervor. Er stieg aus und öffnete die hintere Tür. In der aufflammenden Innenbeleuchtung war ein blutüberströmter Al-Kabeer zu sehen, der zusammengekrümmt auf der Sitzbank lag und seine Kehle festhielt.
    Abgesehen davon, dass du die Zeitungen angerufen hast, dachte Jack, welche Rolle hast du bei dieser Geschichte gespielt? Er wollte die Frage hinausschreien, unterdrückte diesen Impuls jedoch. Was warst du? Etwa derjenige, der meinen Vater mit dieser absolut tödlichen Zyankalipatrone erwischt hat? Oder hast du das Ganze geplant? Oder warst du ein Geldgeber?
    Al-Kabeer stöhnte. Seine Stimme klang heiser. »Bring mich ins Krankenhaus.«
    Von wegen.
    Jack bemerkte, wie Blut auf seinen Lippen erschien und in seinen Bart sickerte. Viel Zeit war nicht mehr übrig. Er sollte sich lieber beeilen.
    Jack gab sich Mühe, seiner Stimme einen freundlichen, unbeschwerten Klang zu verleihen.
    »Alles zu seiner Zeit, mein Freund.«
    »Allaabu Akbar.«
    »Wenn du meinst. Pass mal auf, Hamad. Es sieht folgendermaßen aus: Möglich, dass die Ärzte dich retten, aber selbst wenn sie es schaffen sollten, was dann? Du wirst tagelang Schmerzen haben. Und danach wirst du alle möglichen Fragen beantworten müssen, und wenn du keine zufrieden stellenden Antworten liefern kannst, dann wanderst du in die Hölle.«
    Al-Kabeer blickte flehend zu Jack hoch. »Du … du wirst doch meine Männlichkeit nicht abschneiden und an ein Schwein verfüttern? Bitte nicht!«
    »Das werde ich nicht tun.« Es war die Wahrheit. Jack hatte für so etwas nichts übrig. Es war Joeys Trick gewesen, ihnen ein wenig Angst vor ihrem Gott Allah einzuimpfen. Zumindest vermutete Jack, dass dies die Absicht Joeys gewesen war. »Aber dieser andere Mann – «
    »Nein! Bitte!«
    »Er ist im Augenblick nicht hier. Aber wenn

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