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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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nichts. Lass den Sack fallen.«
    Jack gehorchte und hob die Hände bis in Brusthöhe. Er wartete darauf, dass Scotty entweder den Inhalt des Beutels überprüfte oder versuchte, ihn mit der Pistole niederzuschlagen. In diesem Moment würde Jack aktiv werden.
    »W-was haben Sie jetzt vor?«
    »Weißt du, was Müllhaldensurfen ist?«
    »Klar. Ich hab’s selbst ab und zu gemacht, wenn ich hungrig und abgebrannt war. Warum?«
    »Weil du schon bald wieder dazu Gelegenheit bekommst. Und zwar ausgiebig. Vom Dach.«
    Jack fügte seiner Stimme ein furchtsames Zittern hinzu. »N-nein, warten Sie. Wir können …«
    »Wir können gar nichts, Arschgesicht!« Er kam um Jack herum an dessen rechte Seite und deutete mit einem Kopfnicken zur Tür. »Beweg dich. Wir haben eine lange Treppe vor uns.«
    Jack schüttelte den Kopf. »N-nein. Ich rühr mich nicht von hier weg.«
    »Und wie du dich bewegen wirst!« Der Mann kam fast auf Tuchfühlung näher und zielte auf Jacks Bauchnabel.
    »Ich erschieße dich gleich hier an Ort und Stelle und habe keinen Ärger mehr mit dir.«
    Ein bisschen näher … und noch ein bisschen …
    »Warum sind Sie so wütend auf mich?« Er deutete mit dem Kinn auf die Sexpuppe auf dem Fußboden. »Es ist nicht so, dass ich Ihre Freundin vergewaltigt habe.«
    Scottys Blick wanderte zu der Puppe. Sein Gesicht rötete sich, dann wurde es bleich.
    »Das reicht jetzt!«
    Der Lauf stieß nach vorn. Jacks Hand schoss vor und packte die Oberseite der Pistole. Dabei legte er die Finger um die Trommel. Und hielt sie mit tödlichem Griff fest.
    »Hey!«
    Scotty betätigte den Abzug. Aber die Trommel musste rotieren, ehe der Hammer fallen konnte. Jack hatte die Trommel fixiert.
    Er zog am Revolver und brachte auf diese Weise Scotty näher an sich heran. In den Augen des Hehlers flackerten Schock und Verwirrung. Er bearbeitete weiter den Abzug, jedoch ohne Erfolg. Als Jack ihn nahe genug herangezogen hatte, vollführte er einen wuchtigen Kopfstoß und zertrümmerte Scottys Nasenbein. Das Geräusch von zerbrechendem Knochen und Knorpel hallte durch Jacks Kopf.
    Die reinste Musik.
    Scottys Kopf flog nach hinten. Blut strömte aus seiner abgeflachten Nase. Aber er ließ die Pistole nicht los. Daher zerrte ihn Jack wieder an sich heran, für einen weiteren Kopfstoß. Scotty versuchte, ihn mit der freien Hand abzuwehren. Jack schlug sie beiseite und benutzte abermals seinen Kopf als Rammbock. Diesmal noch wuchtiger.
    Das reichte. Scottys Knie gaben nach, sein Griff lockerte sich, und Jack hatte die Pistole zu seiner freien Verfügung.
    Aber Scotty war noch nicht ausgeschaltet. Nach dem Verlust seiner Waffe verwandelte er sich in eine wacklige, von panischer Angst angetriebene, Fäuste schwingende Kampfmaschine. Er glaubte wohl, dass Jack ihn erschießen würde. Das war aber gar nicht geplant. Es hätte zu viel Lärm verursacht.
    Er wich den wilden Schwingern des Hehlers aus oder blockte sie ab, bis er eine Lücke entdeckte, sie nutzte und die Pistole gegen die Schläfe seines Gegners schmetterte. Eine Platzwunde klaffte auf, aber der Mann kippte nicht um. Er musste einen eisernen Schädel haben. Er sprang Jack an, kollidierte mit ihm und schlang seine Arme um ihn. Sie gingen zu Boden und landeten auf der Sexpuppe. Sie platzte, und die Luft entwich mit einem lauten Zischen.
    Scotty versuchte, Jack mit einem wilden Schwinger zu treffen. Diesmal traf er. Der Schmerz, der durch Jacks Kinn zuckte, schien irgendetwas in ihm freizusetzen. Er ließ die Pistole fallen. Packte eines der schlaffen Beine der Puppe. Wickelte es um Scottys Hals und zog. Er empfand selige Freude, die sich zu einem Rausch steigerte, dann zu Verzauberung und schließlich in einer schwarzen Ekstase gipfelte, die sich explosionsartig in seinem Bewusstsein ausbreitete, während er die Plastikschlinge immer fester zuzog …
    Bis er eine leise, schwache, würgende Stimme wimmern hörte: »Bitte … du bringst mich um … bitte … nicht töten …«
    Jack hielt inne und sah Scottys Gesicht vor sich. Spürte gleichzeitig, wie die düstere Freude aus ihm heraussickerte. Er ließ los und wich zurück, schob sich auf allen vieren über den Fußboden. Und saß dann da und starrte auf das, was er getan hatte.
    Ein schmerzhafter Druck füllte seine Brust und verflog. Er hörte einen Laut, der an ein Schluchzen erinnerte. Und begriff, dass er von ihm selbst erzeugt wurde.
    Mein Gott, was stimmt nicht mit mir?
    Der Hehler öffnete das linke Auge – das rechte war total

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