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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hier Stammgast – zu bedeuten?«
    »Ich musste … im letzten Monat jemanden identifizieren.«
    »Tatsächlich? Wen?«
    »Irgendjemanden.«
    »Meinst du nicht, dass du ziemlich unfreundlich zu ihm warst?«
    »Er kann manchmal verdammt aufdringlich und neugierig sein.«
    Jack hatte nicht gewollt, dass Ron erfuhr, dass der »Logiergast«, den er abholte, sein Vater war. In diesem Fall hätte Ron nämlich Jacks richtigen Nachnamen erfahren. Und das machte einiges aus – er wollte nicht, dass jemand aus seiner Vergangenheit etwas über seine Gegenwart erfuhr, und niemand aus seiner Gegenwart sollte etwas über seine Vergangenheit wissen. Dabei ging es ihm weniger um ihn selbst als um seine Familie. Nun, da seine Vergangenheit in seine Gegenwart hineinreichte, fragte er sich, ob es wirklich so viel ausmachte. Trotzdem wäre es sicher besser, alles so zu belassen, wie es war, vor allem was einen windigen Charakter wie Ron Clarkson betraf.
    Vor ihm ging der Angestellte durch eine doppelte Schwingtür und hielt die eine Seite für sie auf. Jack schob seinen Bruder vor. Tom hatte oben den gesamten Papierkrieg erledigt. Es fehlte nur noch die offizielle Identifizierung der Leiche und eine letzte Unterschrift – Toms.
    Während er den Raum betrat, hörte Jack eine Stimme zu seiner Linken. »Jack? Du hier?«
    Wer war das schon wieder?
    Er drehte sich um und erblickte Joey Castles neben einer Bahre, während ein Angestellter soeben den Reißverschluss eines schwarzen Leichensacks zuzog. Er war klein, etwa eins sechzig groß, in Jacks Alter und hatte schwarze Haare und dunkle Augen. Der Nachname auf seiner Geburtsurkunde lautete nicht »Castles«. Er trug einen schwarzen Mantel, graue Hosen und ein schwarzes Polohemd. Seine Frisur, gewöhnlich sorgfältig geföhnt und mit Haarspray unverrückbar fixiert, wirkte heute ziemlich zerzaust. Seine Augen waren gerötet und verquollen.
    Jack ging auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Joey, mein Gott, was ist passiert? Wer …?«
    Der Adamsapfel des Mannes hüpfte, und seine Stimme klang erstickt. »Frankie … die La-Guardia-Schießerei.«
    Jack drückte ihm mitfühlend die Hand.
    »O nein, Jesus. Das tut mir leid.«
    Joey und sein Bruder Frankie stammten aus einer Dynastie von Gaunern, deren berühmtester Vertreter ihr Vater, Frank Casteliano Sr. war.
    »Er kam gerade von einem Besuch bei Dad zurück – er lebt draußen auf einem Anwesen in den Keys –, und ich sollte ihn abholen, aber ich kam zu spät und …«
    Seine Stimme versiegte.
    »Wie kommt dein Dad damit zurecht?«
    Joey schüttelte den Kopf. »Hast du schon mal einen erwachsenen Mann weinen hören? Vor allem deinen eigenen Vater. Es ist …« Er schüttelte wieder den Kopf. »Ein Sohn sollte so etwas nicht miterleben. Und ein Vater sollte nicht erfahren müssen, dass sein ältester Sohn nach einem Besuch bei ihm wie ein tollwütiger Hund erschossen wurde. Merda! Kannst du dir vorstellen, welche Vorwürfe er sich jetzt macht?«
    »Ja, ich weiß es«, sagte Jack.
    Joey starrte ihn an. »Sitzt du etwa im selben Boot? Wer?«
    Jack zögerte, dann entschied er, dass er Joey die Wahrheit anvertrauen konnte. Joey war kein Schwätzer und schnüffelte nicht herum. Außerdem kannte er Jack nicht so gut, um irgendwelche Nachforschungen anzustellen.
    »Mein Dad.«
    »Oh, Mist, Jack. Verdammte Scheiße. Das tut mir leid.«
    »Das stimmt. Danke.«
    Joeys Miene verhärtete sich. »Sicher hast du die Geschichte von den Zyankalipatronen gehört, oder? Nun, sie trifft zu.«
    Jack spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. »Woher weißt du das?«
    »Ich habe ein paar Verbindungen zu jemandem, der einen Blick in einige Berichte werfen konnte, und dort las er, dass es mit Zyankali gefüllte Hohlspitzgeschosse waren.« Er presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. »Frankie wurde nur in der Schulter erwischt, Jack. Mehr nicht. Er hätte die Schweinerei leicht überlebt, wenn er nicht auch noch vergiftet worden wäre.« Joey fletschte die Zähne. »Der Zorn Allahs kann mich mal. Ich würde den Kerlen gerne zeigen, wo sie sich ihren Allah …«
    »Hey! Der Zorn Allahs? Was ist das?«
    »Hast du nichts davon gehört? Irgendeine Bande Irrer hat heute Vormittag die Times und die drei Radiosender angerufen und erklärt, sie hätten das Ding gedreht, und es sei erst der Anfang. Sie würden damit weitermachen, bis die Feinde Gottes und die Helfer des Satans vom Antlitz der Erde gefegt seien. So oder so ähnlich haben sie sich

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