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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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ausgedrückt.«
    Jack hatte an diesem Vormittag den Fernseher nicht eingeschaltet. Er hatte angenommen, dass für diesen Tag Staatstrauer ausgerufen würde, und davon hatte er schon mehr als genug gehört.
    Er schloss die Augen. Demnach müssten es tatsächlich die Araber gewesen …
    »Verdammt.«
    Er spürte, wie der Zorn in ihm aufloderte, aber Joey war damit schon weiter als er.
    »Verdammte, schmierige, Ratten fressende …«
    »Hey, Jack?«, erklang Toms Stimme hinter ihm.
    Jack fuhr herum und sah, wie ihn sein Bruder, das Gesicht bleicher als je zuvor, die Lippen fast blau, zu sich winkte.
    »Sie bringen ihn raus, und ich will das nicht allein erledigen.«
    Während sich Jack in Bewegung setzte, legte Joey kurz eine Hand auf seinen Arm. »Halte dich tapfer da drin, Jack. Und verschwinde nicht sofort. Es gibt da etwas, worüber ich mit dir reden möchte.«
    Jack nickte und ging weiter zu Tom. Dabei kreisten seine Gedanken um Zyankalipatronen. Dad hatte eine in den Oberschenkel bekommen, eine Fleischwunde, die unter normalen Umständen …
    Hör dir bloß mal zu … »normale Umstände« … Scheiße, was war normal daran, beschossen zu werden, während man auf sein Gepäck wartete?
    Er hatte keinen Zweifel, dass sich Dad, genauso wie Frankie Castles, von einem Treffer wie diesem mit einer normalen Patrone erholt hätte.
    Jacks Muskeln schmerzten, weil er die Zähne so heftig zusammenbiss, während er neben Tom trat und verfolgte, wie sie einen Leichensack auf einer Bahre zu ihnen herüberschoben. Der Angestellte, ein Schwarzer mit kurzen, zu Stacheln hochgegelten Dreadlocks, wirkte gelangweilt. Jack juckte es in der Hand, ihm die Langeweile aus dem Gesicht zu prügeln.
    Er riss sich jedoch zusammen, während der Bursche den Reißverschluss aufzog. Als er einen Spalt von gut vierzig Zentimetern geöffnet hatte, klappte er die Sackhälften zur Seite, um einen Kopf freizulegen.
    Einen unmessbaren Moment lang dachte Jack, dass es vielleicht doch nicht sein Vater war, dass sein Körper nicht richtig identifiziert worden oder auf magische Weise verschwunden sein könnte. Aber nein, da lag er. Er sah besser aus als am Vortag. Die Augen waren geschlossen, der Mund ebenfalls, und seine Gesichtszüge wirkten entspannt.
    Aber er war immer noch entsetzlich tot.
    Jack hörte, wie Tom zischend ausatmete.
    »Oh, Scheiße«, krächzte er. »Heiliger Mist, er ist es. Er ist es wirklich.«
    Jack sagte nichts. Er schaffte es nicht.
     
     

2
     
    Als sie hinaustraten, war der Himmel so klar und blau wie Gias Augen, aber der Wind, der durch die First Avenue wehte, war von beißender Kälte.
    »Was kommt als Nächstes?«, fragte Tom.
    »Ich muss das Knight Funeral Home anrufen. Sobald ich ihnen mitteile, dass die Leiche freigegeben wurde, schicken sie einen Wagen hierher, um sie abzuholen und nach Johnson zu bringen.«
    Tom seufzte. »Das ist wohl das Beste, ihn neben Mom zu beerdigen.«
    Jack sah ihn an. »Hast du jemals über eine andere Möglichkeit nachgedacht?«
    »Bis jetzt gab es für mich keinen Grund, überhaupt über dieses Thema nachzudenken.«
    »Ja. Das ist mir klar.«
    Jack sah sich um und entdeckte Joey Castles, der ein Stück entfernt auf dem Bürgersteig wartete. Der eisige Wind schien ihm in seinem langen schwarzen Ledermantel nichts auszumachen. Als sie das Ende der Treppe erreicht hatten, sagte Jack zu Tom: »Warte einen Moment. Ich muss noch mit jemandem reden.«
    Tom verzog das Gesicht. »Kann das nicht warten? Es ist verdammt kalt hier draußen.«
    Jack deutete auf einen Imbisswagen. Eine Plastikplane mit der Aufschrift hot coffee & bagles flatterte im Wind.
    »Vielleicht ist der Kaffee gut. Versuch ihn einfach, während ich mich erkundige, was der Typ von mir will.«
    »Jack«, sagte Joey, als er zu ihm kam. Er senkte die Stimme, während er sich bei Jack einhakte und ihn an sich heranzog. »Wirst du irgendwas in dieser Sache unternehmen?«
    Jack wurde schlagartig wachsam. »Was meinst du?«
    »Ich will eine Revanche. Und zwar dringend.«
    Jack kannte dieses Gefühl. »Wollen wir das nicht alle?«
    »Vor mir brauchst du nicht den Ahnungslosen zu spielen. Ich weiß zwar nicht genau, was du so treibst, aber ich kann mir einiges zusammenreimen. Man erzählt sich so manches über dich – zum Beispiel, dass man sich lieber nicht mit dir anlegen sollte.«
    Jack ließ seine Kontakte und Freunde in der Unterwelt hinsichtlich dessen, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente, stets im Unklaren, aber gelegentlich

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