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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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heißt das?«
    »Es ist Hebräisch und heißt ›Seife‹. Verstehst du? Er hat das Boot benutzt, um Geld zu waschen, daher taufte er es auf den Namen ›Seife‹. Verdammt lustig, nicht wahr?«
    »Zum Brüllen. Er wird der Robin Williams von Leavenworth sein.«
    Jack kletterte an Bord und stellte seine Kühlbox in das Cockpit neben das Steuer. Sein Blick blieb an dem Durcheinander von Skalen, Sichtschirmen und Displays hängen.
    »Das sieht ja aus wie in einer 747. Nicht dass ich sie jemals von innen gesehen habe, aber …«
    »Das Modernste, das man finden kann«, sagte Tom. Er wirkte in diesem Augenblick so sehr wie ein stolzer Vater, dass Jack sich schon fragte, ob das Boot am Ende doch in Wahrheit ihm gehörte. »Jede automatische Steuerungs- und Navigationsvorrichtung, die man sich vorstellen kann, und jede jeweils durch eine zweite identische für Notfälle gesichert. Der eigentliche Eigentümer ist ein sehr vorsichtiger Mann.«
    Aber nicht vorsichtig genug, dachte Jack. Andernfalls würde ihm nämlich nicht ein längerer Kuraufenthalt in einem Bundesgefängnis blühen.
    Jack nickte zufrieden. »Jede Menge Navigationshilfen. Sehr gut. Das gefällt mir. Ich habe nämlich keine Lust, die Bermudas zu verfehlen und in Afrika zu landen.«
    Tom lachte. »Wir befinden uns im Zeitalter des GPS. Falls du es nicht wissen solltest: Diese drei Buchstaben stehen für Global Positioning …«
    » …System. Ich weiß. Demnach arbeiten diese Vorrichtungen wie die Navigationssysteme in den Autos?«
    »Sogar noch besser. Sobald wir die Hafeneinfahrt hinter uns haben, geben wir den Längen- und den Breitengrad des Great Sound von Bermuda ein, und dann machen wir es uns gemütlich, kippen ein paar Bier und lassen es uns gut gehen.«
    »Wie weit ist es bis zu den Bermudas?«
    »Etwa sechshundertfünfzig Meilen nach Osten.«
    Die Zahl versetzte Jack einen kleinen Schock.
    »Sechshundert – mein Gott! Wie viele Meilen schafft das Ding mit einer Gallone Sprit?«
    »Etwa eine.«
    »Eine? Das heißt, dass wir …«
    » … eine ganze Menge Gallonen brauchen. Siebenhundert, um auf Nummer sicher zu gehen.«
    Jack sah sich um. »Aber wo …«
    »Keine Sorge. Wir haben genug bei uns. Der gute alte Chiram hatte die Reichweite seiner Sahbon fast verdoppelt, indem er überall zusätzliche Tanks einbauen ließ – unter den Kojen, unter der Essecke, in jeder verfügbaren freien Nische, und alles mit einem hochmodernen Leitungssystem, um die Maschine direkt mit Treibstoff zu versorgen. Anfangs liegen wir noch ziemlich tief im Wasser und kommen nur langsam voran, aber wir werden deutlich schneller, wenn sich die Tanks erstmal leeren.«
    »Was ist mit Hurrikanen?«
    »Die Saison dafür ist vorbei, und der Wetterbericht prophezeit für die nächsten sieben Tage klaren Himmel und schlimmstenfalls mäßige Winde.«
    »Und du sagst, du hättest diese Fahrt schon früher gemacht?«
    »Sehr oft sogar. Ein Kinderspiel. Mit dieser Ausrüstung lenkt sich das Boot praktisch selbst.«
    »Eine verdammt lange Strecke für einen derart kleinen Kahn.«
    Tom reagierte ungehalten. »Zuerst einmal ist das Boot nicht ›klein‹. Und zweitens, falls du glaubst, die Bermudas seien für die Sahbon ›weit‹, dann solltest du Folgendes bedenken: Jedes Jahr veranstalten die Leute Segelregatten zu den Bermudas, und sie starten dazu von Orten wie Halifax oder Newport.«
    Ein weiterer Schock. »Mit Segelbooten?«
    »Ja, mit Segelbooten.«
    »Warum?«
    »Darum.«
    Jack zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich als Grund so gut wie jeder andere, schätze ich.« Jetzt sah er seinen Bruder an. »Bist du sicher, dass du weißt, was du tust?«
    »Natürlich. Warum fragst du mich das ständig?«
    »Weil ich von dort aufgebrochen bin« – er deutete mit dem Daumen über die Schulter zum Festland – »und dorthin unterwegs bin« Er deutete auf die Wasserfläche vor ihnen. »Deshalb würde ich sehr gerne …«
    Tom schnippte mit den Fingern. »Yul Brynner. In Die glorreichen Sieben. Richtig?«
    Jack war für einen kurzen Moment verwirrt, dann begriff er, wovon Tom sprach. Eins der unverfänglichen Themen während ihrer Fahrt waren Kinofilme gewesen. Tom schien sie genauso zu lieben wie Jack.
    »Ja, richtig«, sagte er. »Er sagt es zu dem Handelsvertreter. Gut aufgepasst.«
    Jack war beeindruckt. Vielleicht wäre er noch beeindruckter, wenn sie nicht mehr als sechshundert Meilen offene See auf einem Schiff vor sich hätten, das einem unter Anklage stehenden Geldwäscher

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