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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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kleine Kind mit sich nach unten riss. Die Frau schrie auf, und während die drei Personen zu Boden stürzten, drehte sich ihr rundlicher, bärtiger Ehemann in seinem langen schwarzen Mantel und seiner Pelzmütze um, das Gesicht voller Wut und Empörung.
    Dann fielen Schüsse, und der Mann warf sich ebenso wie alle anderen zu Boden.
    Tom hörte hinter sich zersplitterndes Glas und einen Schmerzensschrei. Er drehte sich um und sah gerade noch, wie die beiden Angehörigen des Wachpersonals in einem Kugelregen zusammenbrachen, der die Glastüren hinter ihnen zerschmetterte. Die Beine der Frau knickten unter ihr um, sie stürzte keine zwei Meter von ihm entfernt zu Boden. Ein blutroter Springbrunnen pulste in hohem Boden aus ihrer Kehle. Er sah mehr Schock als Schmerz in ihren Augen. Sie hatte keine Chance mehr, ihre Pistole zu ziehen.
    Die Schützen schienen die Absicht gehabt zu haben, die Wächter zuerst niederzustrecken. Zwar würden weitere kommen, aber im Augenblick blieben die Mörder unbehelligt. Sie mähten jeden nieder, der zu fliehen versuchte, und begannen dann systematisch die restlichen Leute zu exekutieren.
    Tom beobachtete entsetzt, wie sich die beiden gesichtslosen Schützen trennten, sich zu beiden Seiten des Gepäckbandes aufbauten und die hilflosen, sich duckenden Passagiere mit kurzen Feuerstößen aus ihren kurznasigen, seltsam aussehenden Pistolen niedermetzelten. Sie gingen schnell und systematisch zu Werke und hielten nur inne, um die Magazine zu wechseln oder diejenigen auszuschalten, die fliehen wollten.
    Toms Magen verkrampfte sich, und seine Blase zog sich schmerzhaft zusammen, als ihm klar wurde, dass er hier sterben würde. Er war in Korea verwundet worden und hatte vor nur wenigen Monaten die schlimmste Schießerei seines Lebens und den Hurrikan Elvis überlebt, bloß um hier wie eine Kakerlake auf dem Fußboden ausgelöscht zu werden. Wenn er doch nur eine Waffe hätte – und wenn es nur eine .22er Pistole gewesen wäre –, dann hätte er diese arroganten mörderischen Mistkerle aufhalten können. Sie wussten, dass sich niemand wehren konnte.
    Tom rutschte herum. Die Waffe des toten Wächters schien ihm aus ihrem Halfter zuzuwinken.
    In diesem Augenblick sprang der Mann auf und versuchte, im Gepäckschacht Deckung zu finden, doch ein längerer Feuerstoß zerschnitt ihn regelrecht in der Mitte, so dass sein Körper in der Öffnung hängen blieb.
    Dieser lange Feuerstoß leerte das Magazin des Killers. Während er ein frisches Magazin einschob, kam ein stämmiger Jude auf die Füße und stürmte los, wobei er wie ein wütender Bär, an den seine Gestalt erinnerte, brüllte. Der Killer, völlig überrumpelt, wich zurück und rutschte auf dem blutigen Fußboden aus. Der Chassidim hatte ihn fast erreicht, als der andere Killer herumfuhr und ihn mit einer Salve in die Brust und den Bauch erwischte, so dass er zuckend zusammenbrach.
    Jetzt! dachte Tom und überlegte nicht länger, während er halb hochkam und wild über den Boden robbte. Jetzt!
    Er hörte Schüsse hinter sich, sah Steinsplitter vom Boden hochwirbeln, wo Kugeln einschlugen, und spürte, wie etwas in seinen Oberschenkel einschlug. Der Treffer schleuderte ihn auf den Bauch, schob ihn aber auch ein Stück weiter, so dass die Pistole in seine Reichweite gelangte. Er hörte das hohle Klicken einer leeren Kammer und wusste, von plötzlicher Hoffnung erfüllt, dass das Magazin des Mordschützen leer war. Schmerzwellen rasten durch sein Bein, als er versuchte, es zu bewegen, doch er war schon schlimmer getroffen worden. Die Pistole war jetzt das Einzige, was noch wichtig schien. Ihm bot sich in diesem Moment eine winzige Chance zur Revanche, und er musste das Beste daraus machen.
    Seine Finger legten sich um den Griff der Pistole, als er zu zittern begann. Nicht nur seine Hand und die Arme, nein, sein ganzer Körper. Er wollte abermals die Pistole ergreifen, doch sein Arm versagte ihm den Dienst. Er konnte nicht atmen. Er spürte, wie sich sein Körper wie ein Fisch auf dem Trockenen hin und her warf. Der Puls dröhnte in seinen Ohren und wurde langsamer.
    Was sollte das? Er hatte nur einen Treffer ins Bein abbekommen. Oder hatte eine weitere Kugel ihn woanders erwischt? Was …?
    Toms Licht, seine Luft, seine Fragen, seine Zeit … vergingen im Nichts.
     
     

4
     
    Jack musste eine kleine Rundreise machen, um die Stelle zu erreichen, wo die Passagiere abgeholt werden konnten. Eine unfreiwillige Besichtigungstour. Für einen der

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