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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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bedeutenderen Flughäfen war La Guardia vergleichsweise klein und schien Opfer einer seltsamen Zeitverschiebung zu sein. Die schäbigen, an Wellblechhütten erinnernden Hangars stammten wohl aus den Dreißigerjahren, während der mit grünem Glas verkleidete Terminal im Stil der Fünfzigerjahre gehalten war. Das wuchtige, sechs Stockwerke hohe kahle Parkhaus hingegen hätte ebenso gut erst gestern fertig gestellt worden sein können.
    Während er seinen Crown Vic über die Zufahrt vor dem Hauptterminal lenkte, sah er Leute rennen – nicht zu den Türen, wie verspätete Reisende, sondern von ihnen weg. Schreiende Leute – die Gesichter stellten Masken des Grauens dar –, die um ihr Leben rannten.
    Jacks Herzschlag beschleunigte sich. Sie strömten aus der Gepäckausgabe … flüchteten von dort … aus dem Bereich, wo er seinen Vater zurückgelassen hatte.
    Nein … das kann doch nicht …
    Er gab Gas und jagte zum hinteren Bereich, wobei er einem in Panik geratenen Mann und einer schreienden Frau um Haaresbreite auswich. Er machte eine Vollbremsung, als er die zerschmetterten Türen und Glasscherben auf dem Gehweg glitzern und Kugellöcher in den wenigen noch intakten Scheiben sah.
    Oh mein Gott … nein-nein-nein!
    Er sprang aus dem Wagen und jagte über den Gehweg, rutschte beinahe auf den Glassplittern aus und stoppte erst an der Gepäckausgabe.
    Blut … überall Blut – rote Pfützen auf dem Boden … sogar das Gepäckförderband war rot – die Füße und Beine eines Mannes hingen aus dem Gepäckschacht heraus … der blutige Puppenkörper eines winzigen Mädchens lag ausgestreckt zwischen den ständig herumwandernden Gepäckstücken.
    Keine weitere Bewegung, kein Jammern, keine Schreie oder Hilferufe von den Verletzten. Nur Stille. Keins der Opfer rührte sich.
    Jack stand stocksteif da und starrte auf die Szenerie, betäubt, gelähmt …
    Dad …?
    Wo war sein Vater? Er hatte ihn dort drüben am Gepäckförderband …
    Da! Scheiße! Ein Körper, ein grauhaariger Mann in einer grün-weißen Jacke.
    Nein-nein-nein!
    Während Jack sich zwang weiterzugehen, brüllte eine Stimme irgendwo links von ihm.
    »Stehen bleiben!«
    Jack hörte zwar das Wort, doch es verklang, ohne von ihm verstanden zu werden. Steif und träge bewegte er sich wie ein Zombie vorwärts.
    »Stehen bleiben, verdammt noch mal, oder ich schieße Sie über den Haufen!«
    Jack ging weiter, zwang sich, noch ein paar Schritte zu machen, bis er die Leiche erreichte. Er sank auf die Knie, tauchte sie in einen immer noch warmen Tümpel aus Blut, ergriff eine der Schultern und drehte die Leiche um.
    Das Gesicht – die Lippen waren zu einem grauenvollen, gepeinigten Grinsen verzerrt, aber die glasigen Augen ließen keinen Zweifel.
    Dad.
    Tot.
    Jack hatte das Gefühl, seine Brust würde jeden Moment explodieren. Er gab einen Laut von sich, der teils ein Stöhnen, teils ein Schluchzen war.
    Er schüttelte seinen Vater. Das konnte nicht sein. Sie hatten doch erst vor wenigen Minuten miteinander gesprochen. Er konnte unmöglich tot sein.
    »Dad! Dad, ich bin’s, Jack! Kannst du mich hören?«
    Die Stimme meldete sich wieder. »Sind Sie taub, verflucht noch mal? Ich habe gesagt, Sie sollen stehen bleiben!«
    Jack schaute hoch in die Mündung einer Pistole, die sich in der Hand eines bärtigen Wachmanns befand.
    »Das … das ist mein Vater.«
    »Es interessiert mich nicht. Ich habe Ihnen befohlen …«
    »Das reicht jetzt.«
    Ein älterer Mann war hinter dem Wächter aufgetaucht. Er schien um die fünfzig zu sein und trug eine blaue NYPD-Uniform mit den Streifen eines Sergeants. Auf seinem Namensschild stand DRISCOLL.
    Der Wächter machte einen Schritt rückwärts. »Ich sah, wie dieser Kerl hier herumlief. Er konnte doch …«
    Sergeant Driscolls Stimme triefte vor Hohn. »Er lief nicht herum. Ich haben ihn reinkommen sehen. Er suchte jemanden.« Sein Blick wanderte weiter zu der reglosen Gestalt von Jacks Vater. »Und er hat ihn gefunden.«
    »Aber …«
    »Aber nichts.« Der Polizist schob den Wächter beiseite. »Gehen Sie rüber zur Tür und passen Sie auf, dass keiner mehr reinkommt.«
    Der Wächter entfernte sich.
    Driscoll murmelte: »Arschloch«, dann hockte er sich neben Jack. »Sehen Sie, das mit Ihrem Dad tut mir leid, aber Sie müssen hinausgehen.«
    »Was ist passiert?« Jack hörte seine eigene Stimme wie aus weiter Ferne. »Ich habe ihn erst vor ein paar Minuten hier zurückgelassen … Wir unterhielten uns darüber, das Empire State

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