Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Das war nur eine weitere der seltsamen Heimlichkeiten seines zweiten Sohnes. Er vermutete, sich wohl oder übel damit abfinden zu müssen.
    Tom konzentrierte sich auf Jacks trügerisch harmlos dreinblickende Augen, während sie durch die Menge aufeinander zustrebten. Jack ließ die jüdische Reisegruppe passieren, dann ergriff er Toms Hand. Aus dem Händedruck wurde eine kurze Umarmung.
    »Hey, Dad, da bist du ja.«
    Aus unerfindlichen Gründen musste Tom plötzlich schlucken. Seine Kehle zog sich vor Rührung zusammen, und es dauerte einige Sekunden, ehe er einen Ton hervorbrachte.
    »Hi, Jack. Verdammt, es tut gut, dich wiederzusehen.«
    Sie ließen sich los, und Jack ergriff Toms Bordcase.
    »Das kann ich tragen«, sagte Tom.
    »Stell dir vor, ich kann das auch.« Jack deutete mit einem Kopfnicken auf die Gruppe Chassidim. »Womit bist du hergekommen, mit der El AI?«
    »Ich meine, etwas von einer Versammlung in Miami gelesen zu haben.«
    Auf dem Weg zur Gepäckausgabe strich Jack mit der Hand über Toms grün-weißen Blouson.
    »Sieh mal an – eine richtig scharfe Jacke. Obercool. Und dann auch noch in den Eagles-Farben.«
    Tom nickte. Er war sein Leben lang ein Fan der Eagles gewesen.
    »Ich hab das gute Stück in der vergangenen Woche gekauft. Ich dachte, ich brauch was gegen die Kälte.«
    Während sie sich zu den anderen Passagieren gesellten und auf ihr Gepäck warteten, betrachtete er seinen Sohn von der Seite. Schwer zu glauben, dass dieser absolut durchschnittlich aussehende Bursche sie in den Everglades in eine Schießerei verwickelt und ihn davor bewahrt hatte, von einem Tornado verschlungen zu werden.
    Er hatte Jack sein Leben zu verdanken.
    »Nun, Dad, hast du einen besonderen Wunsch, was du während deines Aufenthaltes hier unternehmen möchtest?«
    »Zeit mit dir verbringen.«
    Jack blinzelte. Diese Antwort – die unverblümte Wahrheit, soweit es Tom betraf – schien ihn zu überrumpeln.
    »Das ist doch wohl selbstverständlich. Ich muss nur noch einen Job abschließen, und danach ist bei mir klar Schiff.«
    »Was für einen Job?«
    Ein Achselzucken. »Ich habe für jemanden etwas erledigt.«
    …für jemanden etwas erledigt … wie immer äußerst sparsam, was Details betraf, sein Sohn.
    »Aber abgesehen davon, mit mir gemütlich herumzuhängen«, fuhr Jack fort, »gibt es irgendein Theaterstück, das du dir ansehen möchtest, oder willst du ein Restaurant ausprobieren?«
    »Ich möchte gerne ganz oben aufs Empire State Building.«
    Jack grinste. »Wirklich?«
    »Ich war noch nie da oben. Ich hab die meiste Zeit meines Lebens kaum zwei Stunden von der Stadt entfernt gewohnt und es nicht einmal dorthin geschafft. Also, ehe ich sterbe …«
    Jack verdrehte die Augen. »Du liebe Güte!«
    »Nein, ernsthaft. Ich habe eine Liste von Dingen aufgestellt, die ich immer tun wollte, und das Empire State Building gehört dazu. Warst du denn schon mal oben, Mr. New Yorker?«
    »Mehrmals. Ich nehme immer Blumen mit und lasse sie oben liegen.«
    »Was? Ich hätte niemals gedacht, dass du ein Fan von Die große Liebe meines Lebens bist.«
    Jack lachte. »Nein. Die Blumen sind für Kong bestimmt.«
    »Für Kong?«
    »King Kong. Da oben wurde er getötet.«
    Tom starrte ihn entgeistert an. »Damals warst du ein seltsames Kind. Aber jetzt bist du ein seltsamer Erwachsener.«
    Er schüttelte den Kopf. »Hm-hm. Ich bin immer noch ein Kind.«
    Aber du benimmst dich nicht so, dachte Tom, während er bemerkte, wie Jacks Augen hin und her gingen und ständig in Bewegung waren, Ausschau haltend. Wonach? Terroristen?
    Nein … seine Blicke schienen mehr dem Sicherheitspersonal als den arabisch aussehenden Leuten in der Menschenmenge zu gelten. Warum? Was hatten die Wachmänner an sich, das ihm Sorgen bereitete?
    Er begriff, dass Jack nervös war. Und er vermutete, dass Jack seinen Lebensunterhalt mit etwas verdiente, das sich nicht innerhalb der Grenzen des Gesetzes bewegte. Tom hoffte, dass so etwas nur selten vorkam.
    Nach dem zu urteilen, was Tom von Jacks Fähigkeiten in Florida kennen gelernt hatte, wäre er ein in jeder Hinsicht ernst zu nehmender Gegner, ganz gleich, auf welcher Seite des Gesetzes er stand.
    Aber aus dem, was Tom während Jacks Besuch erlebt hatte, schloss er, dass sein Sohn in etwas anderes verwickelt war, in etwas, das über sämtliche Gesetze hinausging. Vielleicht sogar über das, was man als normale Realität betrachtete.
    Eine junge Frau, die Kontrolle über Sumpfkreaturen ausübte … ein

Weitere Kostenlose Bücher