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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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dorthin.
    Die fünf großen Inseln sind in einer Weise angeordnet, die entfernt an einen Angelhaken erinnert, wobei die Wölbung des Hakens nach Westen gewandt ist und die Spitze nach Norden. Der Great Sound bildet das Innere des Hakens.
    Jack hatte ihren Weg durch die Riffe auf der Gezeitenkarte verfolgt. Sobald sie den Great Sound erreichten, faltete er die Karte zusammen und verstaute sie. Hier gab es keine Riffe mehr. Dies war nämlich der tiefe Krater des urzeitlichen Vulkans.
    Nachdem sie die Einfahrt in den Sound ein Stück hinter sich gelassen hatten, schwenkte Tom nach Westen in Richtung der Küste mit ihren Kaianlagen. Er deutete auf ein niedriges kastenförmiges Gebäude rechts von ihnen.
    »Das ist das Inselgefängnis.«
    »Na wunderbar«, sagte Jack. »Hoffen wir bloß, dass wir diesen Bau niemals von innen zu sehen bekommen.«
    Er bemerkte, dass Toms Aufmerksamkeit viel mehr den Häusern am Ufer galt als dem Wasser. Pastellfarben, vor allem türkis und korallenrot, schienen besonders beliebt zu sein – aber nur soweit es die Außenmauern betraf. Die Dächer waren einheitlich blendend weiß.
    Tom musste sein Interesse bemerkt haben.
    »Die weißen Dächer sind Tradition hier und sollen nicht nur dekorativ sein. Siehst du diese geschwungenen schmalen Wülste? Das Regenwasser läuft an ihnen entlang und von dort aus in eine Zisterne, die man unter jedem Haus finden kann. Hier fällt von Natur aus wenig Regen, daher ist jeder Tropfen Wasser wertvoll. Diese Insel heißt übrigens Somerset Parish. Bermuda ist in Pfarreien unterteilt. Aber frag mich bloß nicht, weshalb. Ich weiß es nicht.«
    Jack folgte Toms Blick, der wieder zur Küste zurückkehrte.
    »Was suchst du?«
    »Einen freien Anlegeplatz.«
    »Davon gibt es hier doch jede Menge.«
    »Vielleicht hätte ich sagen sollen, einen freien Anlegeplatz, der zu einem leer stehenden Haus gehört, das von ebenfalls leer stehenden Häusern flankiert wird.«
    »Ist das nicht ein bisschen viel verlangt?«
    »Während der Hauptsaison bestimmt. Aber jetzt ist nicht Saison. Leute, die hier einen zweiten Wohnsitz haben, halten sich woanders auf, und sogar eingeborene Bermudabewohner verlassen die Inseln, um in den Staaten auf Shopping-Tour zu gehen. Alles, was wir …«, und er deutete auf ein orangeneisfarbenes Haus. »Dort. Das sieht so aus, als böte sich da vielleicht eine Möglichkeit.«
    Tom schaltete den Motor fast ganz auf Leerlauf und ließ das Boot auf den Steg zutreiben, der vor dem hellfarbigen zweistöckigen Haus von der Befestigungsmauer übers Wasser hinausragte. Ein Schild über dem Steg verkündete The Beresford’s. Jack schüttelte den Kopf. Die Welt schien von überflüssigen Apostrophen nur so zu wimmeln. Er konnte sich nicht erklären, weshalb er sich darüber ärgerte. Es gab sicherlich eine Vielzahl ernsterer Probleme.
    Indem er das Haus einer eingehenderen Betrachtung unterzog, bemerkte er die Sturmläden aus Wellblech, die vor allen Fenstern befestigt worden waren. Alles deutete darauf hin, dass jemand das Haus für eine ganze Weile sich selbst überließ.
    Ein zwanzig Fuß langes Rennboot, das teilweise mit hellblauem Plastikmaterial umwickelt war und an zwei Davits hing, nahm die Hälfte des Gartens ein.
    Jack gefiel das nicht. »Zu dem Haus da gehört ein Boot …«
    »Ja, aber der Außenbordmotor ist abmontiert und der offene Teil ist mit einer Schutzplane abgedeckt. Offensichtlich wurde es winterfest gemacht. Das zeigt doch wohl eindeutig, dass die Bewohner nicht vor dem nächsten Frühling zurückkommen.«
    Jack sah nach rechts und links. Die benachbarten Häuser wirkten genauso verlassen.
    »Und wie sieht der Plan aus? Sollen wir hier anlegen, als gehörten wir hierher?«
    Tom lächelte. »Genau. Wie ich schon sagte: Wir verstecken uns vor aller Augen.«
    Er wendete die Sahbon mit dem Heck zur Ufermauer, dann versuchte er, sie an den Steg zu manövrieren. Der Wind und die Strömung sorgten jedoch dafür, dass seine Versuche scheiterten.
    Nach dem dritten Fehlschlag meinte Jack: »Wäre es nicht viel einfacher, mit dem Bug zuerst reinzufahren?«
    Tom nickte. »Verdammt richtig, aber ich will nicht, dass jeder, der vorbeischippert, das Heck mit dem Namen sehen kann.«
    Beim vierten Versuch manövrierte er das Heck so dicht an den Steg, dass Jack mit einer Leine hinaufspringen konnte. Während er die Leine schnell um einen Poller legte, eilte Tom nach vorn zum Bug, wo er eine zweite Leine aufhob und Jack zuwarf. Nachdem Bug und Heck

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