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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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angebunden waren, lagen sie fest.
    »Nicht besonders elegant«, stellte Tom fest, »aber wir haben es geschafft.«
    Jack verließ den Steg und betrat das Grundstück. Er wühlte seine Turnschuhe in den sandigen Boden.
    »Weißt du was?«
    Tom sah ihn mit besorgter Miene an. »Was denn? Bitte keine unangenehmen Überraschungen.«
    Jack breitete die Arme aus. »Das ist das erste Mal, dass ich einen Fuß auf fremdes Terrain gesetzt habe.«
    Tom starrte ihn verblüfft an. »Das ist doch ein Witz, oder?«
    »Nein. Man könnte sagen, dass ich ein klassischer Stubenhocker bin.«
    Ein Stubenhocker ohne Pass. Ohne ein solches Dokument kommt man nicht sehr weit.
    »Willkommen im Rest der Welt. Wie fühlst du dich?«
    »Im Großen und Ganzen genauso wie überall sonst, wo ich schon gewesen bin.«
    Weshalb sollte er sich auch anders fühlen? Ohne offizielle Identität gehörte er im Grunde nirgendwohin. Er war ein Mensch ohne Heimatland.
    In diesen Zeiten keine besonders angenehme Position.
     
     

3
     
    Nachdem Tom die Leinen ausreichend gesichert hatte, marschierten sie auf einer schmalen Asphaltstraße zum Anlegeplatz der Fähre. Jack hatte sich seine neue Reservewaffe an den Fußknöchel geschnallt und trug eine kleine Reisetasche mit Kleidung zum Wechseln. Tom hatte sich nur seinen Rucksack übergehängt, sonst nichts.
    Jack hatte in einem Reiseführer gelesen, dass die Fähre außerhalb der Saison seltener verkehrte und dass die nächste Fahrt schon die letzte des Tages war.
    Er hatte Gia vom Boot aus nicht anrufen können – Tom hatte darauf bestanden, das Funkgerät ausgeschaltet zu lassen. Aber das würde er nachholen, sobald sie die Stadt erreicht hätten.
    Sie mussten weniger als zwanzig Minuten auf die Fähre warten. Da es anfangs, als sie über den Great Sound dampften, nicht viel zu sehen gab, suchte er sich einen Platz im Unterdeck und leerte eine der Bierdosen, die Tom mitgenommen hatte. Als die Küste in Sicht kam, stieg Jack wieder nach oben und betrachtete das Panorama, das sich ihm darbot.
    Eine grüne Bergkette erhob sich im Süden aus dem Wasser. Die Pastellfarben und die weißen Dächer der Häuser, die an den Bergflanken klebten, erinnerten ihn an Grashügel, die mit Pilzen übersät waren. Hier und da reckten eine Kiefer oder eine kleine Zeder ihr dunkelgrünes Geäst in den Himmel.
    Seine Aufmerksamkeit galt jedoch den kleineren Inseln, die wie mit Palmen und Kiefern bewachsene Klumpen aus Lavagestein auf der östlichen Hälfte des Sounds verstreut lagen. Viele waren zu klein, um bewohnt zu sein, während auf anderen kleine Ortschaften mit dicht aneinandergedrängten Häusern zu erkennen waren. Es waren jedoch die kleineren Inseln, auf denen jeweils nur ein einzelnes Haus stand, die seine Fantasie beflügelten.
    Wie wäre es wohl, auf einer dieser Inseln zu wohnen? Genauso, als hätte man sein eigenes Land oder eine Inselfestung, die auf allen Seiten von tiefem Wasser geschützt war. Diese Art der Isolation gefiel ihm. Dort könnten er, Gia und Vicky fern der restlichen Welt leben und in ihrem eigenen kleinen Staat ihre eigenen Regeln aufstellen.
    Natürlich wäre das unmöglich. Es war eine wilde, völlig absurde Fantasie. Aber dennoch … Es gab kein Gesetz, das Träume verbot. Zumindest noch nicht.
    Die Fähre schlängelte sich zwischen den Inseln hindurch, legte hier und da an, dann schwenkte sie nach Norden zu einer dichter bewohnten Küstenlinie hinüber. Es war Hamilton, das geschäftliche, touristische und kulturelle Zentrum der Bermudas.
    Sobald sie angelegt hatten, ging Tom mit ihm die Front Street hinunter. Sie verlief parallel zum Ufer. An einem mit Arkaden überdachten Gehsteig reihten sich zwar zahlreiche Andenkenläden aneinander, doch es waren nur wenige Fußgänger zu sehen. Offenbar war auch hier die Saison beendet.
    »Wohin geht es?«
    »Nun, die Bank ist geschlossen, deshalb müssen wir bis morgen warten. Unser Ziel ist ein Laden, der Flanagan’s heißt, aber unterwegs muss ich noch einiges erledigen.«
    »Ich auch.«
    Jack wollte Gia anrufen, ehe er irgendetwas anderes unternahm.
     
     

4
     
    Joey Castles saß in einer der hinteren Nischen am Fenster des Empire Diner. Er beobachtete den Verkehr auf der Tenth Avenue und staunte über die durchschlagende Wirkung, die ein Telefonanruf von den richtigen Leuten haben konnte.
    Joey hatte eine Vorliebe für Imbissrestaurants. Wahrscheinlich, weil er auch ein besonderes Faible fürs Frühstück hatte. Früher konnte er Eier mit Speck

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