Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
sehen. Sie könnte ihn jeder Schandtat beschuldigen.
    Seine Zunge tanzte über seine Lippen. »Was um alles in der Welt wollen Sie –?«
    Er brachte den Satz nicht zu Ende, und sie kam nicht dazu, ihre Brüste zu entblößen. Sie begnügte sich mit ihrem Bauch.
    Tom schaute hin, blinzelte, sah ein zweites Mal hin. Er spürte, wie sein Mund aufklappte und seine Zunge sich plötzlich in Sandpapier verwandelte. Die Tasse rutschte ihm aus den Fingern und klirrte aufs Deck.
    Das Mädchen hatte ein Loch im Bauch. Dicht neben ihrem Bauchnabel. Ein Loch, das ganz durch sie hindurchging. Er konnte durch dieses Loch die gelbe Außenmauer der Hafenverwaltung hinter ihr sehen.
    »Werfen Sie sie zurück!«, sagte sie, dann ließ sie den Saum ihres T-Shirts fallen und ging davon.
     
     

5
     
    Während er den Refrain von Alice Coopers »School’s Out« pfiff – der ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte, seit er zum zweiten Mal Dazed and Confused gesehen hatte –, kehrte Jack mit zwei großen Tüten Lebensmitteln, einem Sack Eis und einem Gefühl auf den Kai zurück, als hätte er fast eine ganze Woche seines Lebens vergeudet. Außer dass ihnen ein unheimlicher, rätselhafter Fund in den Schoß gefallen war, steckte Tom in derselben Klemme, in der er gesteckt hatte, als sie aufgebrochen waren.
    Trotzdem fühlte er sich ganz gut. Er hatte mit Gia gesprochen. Sie und Vicky und das Baby waren in bester Verfassung. In zwei Tagen wäre er wieder bei ihr.
    Außerdem hatte er seine Mailbox abgehört. Noch gab es keine Nachricht von Joey.
    Auf gewisse Weise war er erleichtert. Es bedeutete, dass ihm nichts entgangen war. Seine Wut war im wahrsten Sinne des Wortes zeitweise abgetaucht. Da unten erschien einem die reale Welt mit ihren Sorgen und Nöten unendlich weit weg. Irgendwie hatte er deswegen ein schlechtes Gewissen.
    Aber nicht mehr lange, und er wäre wieder zu Hause und könnte sich erneut mit der Realität der Straße auseinandersetzen. Nicht mehr lange also, und er könnte seine Bemühungen um eine angemessene Revanche wieder aufnehmen.
    Zurück auf dem Boot traf er Tom dabei an, wie er zertrümmertes Porzellan auf dem Bootsdeck zu einem kleinen Häufchen zusammenkehrte. Er war blass und wirkte zutiefst erschüttert.
    »Was ist passiert?«
    »Mir ist eine Tasse hingefallen.«
    »Bist du okay? Du siehst nicht gerade wie das blühende Leben aus.«
    »Ich fühle mich auch nicht besonders gut.«
    »Bist du krank?«
    Er schüttelte den Kopf und lächelte Jack trübe an. »Nee. Ich vermute, ich bin an ein derart aktives Leben nicht gewöhnt. Normalerweise esse ich mehr und bewege mich erheblich weniger. Vielleicht hat der Wodka deshalb so heftig bei mir reingehauen.«
    Verdammte Hölle, dachte Jack. Muss ich jetzt etwa den ganzen Weg zurück in die Vereinigten Staaten am Ruder stehen?
    »Bist du betrunken?«
    Tom schüttelte den Kopf. »Ich fühle mich ganz und gar nicht betrunken. Aber ich glaube, ich hatte vor einer Weile eine Halluzination.«
    »Tatsächlich? Was hast du denn gesehen?«
    Erneutes Kopfschütteln. »Es ist einfach zu verrückt, um auch nur darüber zu reden.« Er fegte die Scherben durch ein Speigatt und ins Wasser, dann deutete er auf den adrett gekleideten Schwarzen mittleren Alters, der neben der Zapfsäule stand. »Bezahl den Mann und lass uns von hier verschwinden.«
    Jack holte seine Kreditkarte hervor, während er zu dem Mann hinüberging. »Was macht es?«
    Der Mann blickte auf die Anzeige und sagte: »Zweitausendsiebenhundertundzwei Dollar und siebzig Cents.«
    Jack lachte. »Sehr witzig. Und jetzt nennen Sie mir den richtigen Preis.«
    Der Mann sah ihn verwundert an. »Das ist der richtige Preis, Sir.«
    »Zweitausendsiebenhundert Bucks für Sprit? Das soll wohl ein Witz sein.«
    »Zweitausendsiebenhundertundzwei Bucks, Sir. Und siebzig Cents.«
    Jack warf einen Blick auf die Tankuhr. »Zweitausendfünfhundertundvierundsiebzig Gallonen? In diesen Kahn passen doch nur siebenhundert Gallonen rein!«
    »Es sind Liter, Sir. In Gallonen wären es weniger als siebenhundert, aber nicht viel.«
    »Liter?«
    Jack studierte das Schild über der Dieselpumpe: 1.05/l.
    Er war so glücklich gewesen, einen derart niedrigen Preis zu sehen, dass sein Gehirn offenbar nur die Zahl wahrgenommen und gar nicht erkannt hatte, dass es sich nicht um den Preis pro Gallone handelte.
    Er reichte dem Mann seine Kreditkarte.
    »Kein Wunder, dass hier alle nur Moped fahren.«
     
     

6
     
    Joey stieg die U-Bahn-Treppe zum

Weitere Kostenlose Bücher