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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Madison Square Park hinauf, der – aus welchem Grund, hatte er nie begreifen können – vom Madison Square Garden eine halbe Ewigkeit entfernt war. Der kalte Wind ließ ihn blinzeln, während er sich umsah. Benny der Brite hatte gesagt, er würde ihn an der Stadtseite des Parks erwarten.
    Dort. Er saß wie versprochen auf einer Bank.
    Joey ging auf ihn zu und betete im Stillen, dies möge kein weiterer vergeblicher Versuch sein. Trotz der Hilfe der großen Tiere, die von den Clans noch übrig waren, hatte er nichts erfahren. Bel niente. Dann ein Anruf von Benny. Er habe etwas. Er wisse nicht, ob es helfen würde, aber er solle ihn im Park treffen, und er gebe Joey, was er habe.
    Hier war also der Park, und dort saß Benny.
    Joey ließ sich links neben Benny nieder und achtete auf ausreichenden Abstand. Er war etwa zehn Jahre älter als Joey, klein und fett – ein wahrer tappo – und trug einen von diesen englischen Tweedhüten mit Ohrenklappen, die oben zusammengeknöpft werden.
    »Guten Morgen, Benny.«
    Er legte sofort los. »Oh, hallo, Chef. Hast mich richtig erschreckt.«
    Jeder wusste, dass Benny kein Engländer war. Er war in Flatbush aufgewachsen und in seinem ganzen Leben niemals näher als auf tausend Meilen an England herangekommen. Aber aus irgendeinem Grund pflegte der ceffo einen englischen Akzent. Das machte er so perfekt, dass er mittlerweile nicht mehr aus seiner Rolle fiel. Das Problem war nur, dass er darin nicht besonders gut war. Genau genommen war er sogar absolut schrecklich. Er hatte seinen Akzent aus dem Fernsehen – dem »Telly«, wie er es gerne nannte – und dem Kino aufgeschnappt. Und sogar nach diesen Maßstäben war sein Akzent grottenschlecht. Damit brachte er jeden fast an den Rand des Wahnsinns, doch Joey war entschlossen, es klaglos zu ertragen, wenn Benny wirklich etwas Brauchbares liefern sollte.
    »Was hast du für mich?«
    »Ein Band. Ich nehme immer alles auf, wenn ich mit jemandem Geschäfte mache, und dabei habe ich einen Araber erwischt.«
    »Und das heißt?«
    »Das heißt, dass ich einem Knaben zwei alte Tavor-Twos verkauft habe.«
    Joeys Hände krampften sich um die Sitzkante der Bank. Er saß tatsächlich neben dem stronzo, der die Knarren verscherbelt hatte, die Frankie getötet hatten. Er wusste für einen Augenblick nicht, ob er ihn killen oder küssen sollte. Denn falls er diese Kerle tatsächlich auf Band haben sollte …
    Das war zu verdammt gut, um wahr zu sein. Joeys Lebensunterhalt basierte auf Geschäften, die zu gut waren, um wahr zu sein, daher wusste er, was das gewöhnlich bedeutete …
    »Lass mich wiederholen, ob ich dich richtig verstanden habe: Du hast einen Araber auf dem Band, der zwei Tavor-Twos gekauft hat.«
    »Genau, Kumpel.«
    »Warum hast du mir das nicht gleich gesagt, als ich dich gefragt habe?«
    Benny lehnte sich zurück, seine Miene verriet Angst, und Joey wurde bewusst, dass er kurz davor war loszubrüllen.
    »Immer sachte, Kumpel. Du brauchst nicht zu schreien. Ich bin nicht blöde. Und ich habe nur deshalb nichts gesagt, weil ich das Band neulich noch gar nicht hatte.«
    Joey hatte Mühe, sich zu beruhigen, und es gelang ihm nicht besonders gut.
    »Was meinst du damit, du hattest das Band noch nicht?«
    »Jetzt mach dir bloß nicht in die Hose, Mann. Ich hab’s erst gestern aufgenommen. Hab dann gleich zum Telefon gegriffen und dich sofort angerufen.«
    »Gestern? Was, zum Teufel, soll daran gut sein? Frankie wurde vor zwei Wochen umgebracht.«
    »Überleg doch mal, Chef. Die Kerle haben ihre Knarren im Flughafen zurückgelassen, richtig?«
    »Ja, und?«
    »Also brauchen sie Ersatz. Ganz zu schweigen von den zweihundert Hohlspitzpatronen, die sie gleich mit gekauft haben. Ein bisschen viel für einen Zufall, nicht wahr?«
    Joey ließ sich das durch den Kopf gehen. Himmelherrgott, wenn das kein verdammter Zufall war, dann hieß es …
    »Du hast das Band nicht zufälligerweise bei dir?«
    »Gleich hier in meinem Kittel, Kamerad.«
    Benny holte einen Manilaumschlag aus der Manteltasche und reichte ihn rüber. Joey schnappte ihn sich und umklammerte ihn mit beiden Händen.
    »Und das ist noch nicht alles«, sagte Benny. Aus einer anderen Tasche holte er eine Plastiktüte. Joey erkannte ein Pistolenmagazin. »Dies hier hatte der Kerl in der Hand, als er bei mir einkaufte. Es ist voll mit seinen Fingerabdrücken.«
    Joey nahm die Tüte an sich und betrachtete das Magazin.
    Oh Mann, oh Mann, oh Mann. Wenn das wirklich ein Treffer war

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