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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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    »Hast du vielleicht auch noch irgendeinen Namen, der dazu gehört?«
    »In meinem Geschäft kriegt man nicht viele Namen zu hören, Kumpel. Und man sieht auch keine Kreditkarten. Es gibt nur Ware gegen Bares. Aber ich denke, das weißt du selbst.«
    Ja, Joey wusste das. Aber es schadete nie, wenn man mal nachfragte.
    »Danke, Benny.«
    »Unter normalen Umständen hätte ich diesen Sandnegern gesagt, sie sollten sich verpissen – Typen wie denen verkaufe ich nichts. Aber mir ist eingefallen, dass du nach solchen Kerlen Ausschau hältst, daher habe ich die Transaktion durchgezogen. Nur für dich, Kumpel, nur für dich.«
    Ganz zu schweigen von einer reichlichen Portion »Ware gegen Bares«, nicht wahr?
    »Das vergesse ich dir nicht, Benny. Wenn ich mal etwas für dich tun kann …«
    »Finde bloß diese Schweine und gib ihnen, was sie verdient haben.« Er erhob sich schwerfällig von der Bank. »Und jetzt muss ich los, die Last und das Glück meines Lebens treffen. Ich hab sie bei Macy’s zurückgelassen. So wie die einkaufen kann, bringt sie mich noch an den Bettelstab.«
    Joey merkte zwar, wie Benny sich entfernte und seinen grässlichen Akzent mitnahm, aber er verabschiedete sich nicht. Er saß da in seliger Stille und betrachtete den Umschlag.
    Ein Video von einem Waffen kaufenden Araber. Super.
    Aber was sollte er damit tun? Wie sollte er diesen figlio de putana identifizieren? Wie sollte er vorgehen?
    Er hatte keine Ahnung. Er musste sich etwas überlegen. Aber er würde ihn nicht so einfach davonkommen lassen.
    Ihm würde schon etwas einfallen. Irgendetwas.
     
     

7
     
    Tom hatte seltsam bedrückt gewirkt, während er die Sahbon durch den Kanal aus dem Riff hinausmanövrierte. Sie erreichten das offene Meer noch vor Einbruch der Dunkelheit und nahmen Kurs auf das ersterbende Licht am Horizont.
    Nachdem er die Koordinaten für den Hafen von Wanchese in den Autopiloten eingegeben hatte, wandte er sich zu Jack um.
    »Möchtest du die erste Wache übernehmen?«
    Jack hatte nichts dagegen.
    »Klar.«
    »Gut. Denn ich bin groggy. Ich geh nach unten und lege mich schlafen.«
    Daher langweilte sich Jack, der zwei Stunden lang abwechselnd auf den leeren Ozean voraus und auf die schwächer werdenden Lichter der Bermudas hinter ihnen geachtet hatte, jetzt zu Tode. Auf der Herfahrt hatten ihn die Probleme wach und wachsam gehalten, mit denen ein frischgebackener Seemann mitten im Ozean zu tun hatte, unerfahren mit der Navigationsanlage und unterwegs zu einem – zumindest ihm – unbekannten Ziel. Nun kam ihm das wie ein alter Hut vor. Die Sahbon befand sich auf dem Heimweg, und er vertraute darauf, dass er sie auch ganz allein dorthin bringen würde.
    Er sah noch einmal in die Runde, um sich zu vergewissern, dass keine anderen beweglichen Lichter zu sehen waren, dann stieg er hinunter ins Ruderhaus, um die Toilette aufzusuchen.
    Tom saß auf seiner Koje, hielt eine Kaffeetasse in der Hand und hatte den Fernseher eingeschaltet. Dazed and Confused schon wieder. Wurde er diesen Film denn niemals leid?
    Dabei war er selbst nicht anders, dachte Jack.
    Bestimmte Lieblingsfilme hatte er sicherlich ein Dutzend Mal gesehen.
    »Ich dachte, du wolltest eine Mütze Schlaf nehmen.«
    Als Tom nicht reagierte, betrachtete Jack ihn etwas genauer.
    Oh, Mist. Ist er etwa blau?
    Vielleicht, vielleicht auch nicht, aber was da in seinen Augen glitzerte, schienen Tränen zu sein.
    »Bist du okay?«
    Er gab sich einen Ruck, wischte sich mit dem Ärmel die Augen ab und deutete dann auf den Bildschirm.
    »Das war ich, weißt du.«
    Jack schaute zum Fernseher. Dieser Slater – Jack kannte den Namen des Schauspielers nicht – war gerade zu sehen.
    »Ein Stoner?«
    »Nein. Klar, ich habe es damals auch ziemlich toll getrieben, aber ich meine die Zeit. Mitte der Siebzigerjahre besuchte ich die Highschool. Was ich da sehe, das sind meine Freunde und ich. Mein Gott, wir hatten keine Ahnung, wie gut wir es damals hatten. Ich meine, die Zukunft, die Welt, alles lag vor uns und wartete nur darauf, von uns erobert zu werden. Also habe ich zugegriffen. Und habe es vermasselt.«
    Er trank einen Schluck aus seiner Kaffeetasse. Jack wusste, dass kein Kaffee darin war.
    Toms Probleme waren zwar sein eigenes Werk, dennoch konnte sich Jack eines gewissen Mitleids nicht erwehren.
    Er hielt Ausschau nach der Seekiste, konnte sie in der Kabine nicht finden, daher öffnete er die Tür zum Bugabteil. Dort stand sie gleich neben dem Anker. Er verspürte den

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