Handyman Jack 10 - Der Erbe
unbeschadet davon.«
»Ja«, gab Zeklos zu. »Ich auch nicht vergessen haben, was er sagen über meine Zähne.«
Cal biss die eigenen Zähne zusammen.
»Ihr beiden habt ihn am besten gesehen. Könnt ihr euch an irgendwas erinnern?«
Zeklos zuckte mit den Achseln. »Durchschnittlich aussehender Mann. Mitte 30 vielleicht. Lederjacke und Jeans.«
»Groß war er nicht, das kann ich mit Bestimmtheit sagen«, erklärte Miller.
»Klein?«
»Nee, dazwischen.«
»Toll. Ein durchschnittlich aussehender Mann durchschnittlicher Größe, der das trägt, was jeder andere auch trägt. Wofür war euer ganzes Observationstraining eigentlich gut?«
»Die Wollmütze – er sie tief ins Gesicht gezogen hatte. Damit das meiste verbergen.«
»Wir müssen ganz nah an ihn herankommen, bevor wir wissen, dass er es ist.«
»Ich ihn erkennen, wenn ich ihn sehen. Und dann wir sehen, wer hier schlechte Zähne haben.«
Cal wandte sich wieder dem Monitor zu und sah etwas, was ihm nicht gefiel.
»Verdammt. Er ist wieder in Bewegung.«
Miller hing schon wieder über der Kopfstütze. »Wohin?«
»Anscheinend Richtung Downtown. Nimm die Nächste rechts, Zeklos, damit wir ihm den Weg abschneiden können.«
In den Querstraßen kamen sie nur langsam voran, aber als sie auf Central Park West kamen, zeigte der Transponder nach rechts.
»Er ist von hier aus weiter da vorn. Tempo!«
Bedauerlicherweise hatten diese RF-Peilsender den Nachteil, dass man mit ihnen die Distanz zu einem Objekt nicht genau bestimmen konnte. Er konnte drei Wagen vor ihnen sein, es konnte aber genauso gut mehr als ein Kilometer sein.
Sie folgten dem Signal den Broadway entlang und hatten den Times Square hinter sich gelassen, als es plötzlich nach links abdrehte und dann hinter ihnen war.
»Anhalten!«
Der Wagen war noch in Bewegung, als Cal mit dem Empfänger in der Hand hinaussprang. Er rannte zurück und sah, wie der Cursor nach rechts schwenkte. Er sah auf und bemerkte einen Mann in einem langen Mantel, der aus einem Taxi stieg.
»Da ist er!«
Der Kerl sah auf, zuerst überrascht, dann fassungslos, als Zeklos und Miller sich auf ihn stürzten.
»Halt«, sagte Zeklos. »Das er nicht sein!«
Miller schüttelte ebenfalls den Kopf. »Nein, der ist zu groß.«
»Überprüft den Fahrer«, sagte Cal.
Miller riss die Tür auf und zerrte einen verwirrt und verängstigt dreinblickenden Schwarzen heraus, der etwas in einer unverständlichen Sprache stammelte.
Auch kein Treffer.
Aber der Empfänger behauptete, der Transponder sei hier.
Cal untersuchte das Heck des Wagens, die Stoßstange, die Kofferraumklappe, das Nummernschild –
Da. Eine schwarze Scheibe, die am Nummernschild pappte. Cal riss sie los.
Dieser Mistkerl.
»Lasst sie laufen, Jungs.« Er hielt die Scheibe hoch. »Sieht so aus, als wolle da jemand mit uns spielen.« Er hatte eine Idee. »Du da!« Das war an den Fahrgast gerichtet, der immer noch dreinblickte wie ein Reh, das von einem Scheinwerfer erfasst worden ist. »Wo bist du in dieses Taxi eingestiegen?«
»C-C-Columbus.«
»Wo an der Columbus Avenue?«
»An den 80ern, glaube ich?«
»Du glaubst das?«
»Ich habe nicht nachgesehen. Ich bin gelaufen, bis ich ein Taxi gefunden habe.«
Zeklos stöhnte. »So wir ihn nie finden.«
»Wahrscheinlich hast du recht. Aber wer weiß. Vielleicht haben wir ja Glück.«
8.
Das Naheliegendste wäre es gewesen, nach Hause zu gehen und sich zunächst bedeckt zu halten. Aber Jack wollte wissen, ob es den Anzugträgern gelungen war, ihn zu lokalisieren. Wenn, dann würden sie ihm entweder vor Julio’s auflauern oder sie würden ihm bis zu seiner Wohnung folgen.
Nachdem er also die Scheibe an das Nummernschild des Taxis gepappt hatte, setzte er sich wieder an seinen Tisch und behielt die Tür und das Fenster im Auge.
Eine halbe Stunde verging ohne besondere Vorkommnisse. Dann eine Stunde. Gut. Anscheinend hatte er noch einmal Glück gehabt. Aber nur um sicherzugehen, würde er die Kneipe durch den Hinterausgang verlassen.
Er griff gerade nach seiner Jacke, als er plötzlich ein bekanntes Gesicht sah, das durch die Scheibe hineinblickte.
Jack zog den Kopf ein, als alle Alarmglocken schrillten. Wie hatten die den wieseligen Typen genannt? Zeklos? Egal. Dieser Freddy-Mercury-Überbiss war nicht zu verkennen. Sie hatten ihn gefunden.
Oder doch nicht? Sie hatten nicht viel von ihm zu sehen bekommen, kannten seine Haarfarbe nicht. Vielleicht …
Nein, er musste vom Schlimmsten ausgehen.
Also doch
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