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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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das hier aber nicht. Trotzdem musste irgendwo eine sein. Bei allen Gebäuden mit zwei und mehr Geschossen war eine Feuerleiter vorgeschrieben. Er ging nach links um das Haus und fand sie: ein klassisches Modell mit Käfig und Leiter im Innern. Und hier war es auch nicht so gut beleuchtet. Perfekt.
    Er konnte nicht gut das letzte, ausziehbare Stück herunterlassen – der Lärm hätte die Toten aufgeweckt –, deswegen sah er sich die Mauer unter der Feuertreppe an. Das Gebäude war alt und bestand aus Backstein. Irgendwann vor langer Zeit war mal jemand auf die Idee gekommen, es grün zu streichen. Davon war eine Menge wieder abgeblättert und das ursprüngliche Rot kam darunter zum Vorschein. Man kam sich vor wie in einer Weihnachtsdeko.
    Schließlich fand er das, was er brauchte: einen geringfügig vorstehenden Stein auf Kniehöhe.
    Er stemmte die Sohle seines Schuhs auf das winzige Sims und sprang. Seine Hände fanden Halt am Geländer. Langsam, vorsichtig und leise zog er sich hoch, bis er sich über das Geländer in den Käfig schwingen konnte.
    Als er so weit gekommen war, spähte er durch das Fenster und erblickte ein leeres, unbeleuchtetes Schlafzimmer. Das wenige Licht aus dem Flur zeigte einen einzelnen Nachttisch und ein ungemachtes Bett. Jack probierte sein Glück am unteren Teil des Schiebefensters und grinste, als es sich anheben ließ. Er öffnete es, glitt so schnell es ging hinein und schloss das Fenster dann wieder. Ein kalter Luftzug würde ihn verraten.
    Er zog die Glock aus ihrem Holster in seinem Rücken und hielt sie bereit. Sein Plan war ganz einfach: Er wollte Zeklos überrumpeln und zusehen, was er an Informationen aus ihm herauspressen konnte.
    Er linste um den Türrahmen und fand den Gesuchten an seinem Küchentisch sitzen. Tränen rannen ihm über die Wangen. Er hielt sich die Mündung seiner schallgedämpften Heckler & Koch unter das Kinn. Sein Finger am Abzug zitterte.
    Jack hechtete in den Raum und griff nach dem Lauf, stieß ihn zur Seite. Die Waffe ging los. Putz flog durch die Gegend und eine silberdollargroße Kerbe erschien in der Wand.
    Er riss Zeklos die Pistole aus den Fingern. Der schmächtige Kerl starrte zu ihm hoch, zuerst schockstarr, dann dämmerte das Erkennen in seinen tequilaglasigen Augen.
    »Du!«
    Er fletschte seine Verrückter-Professor-Zähne und sprang Jack an, die Hände zu Klauen verkrümmt. Jack versetzte ihm mit der Handfläche einen harten Stoß vor den Solarplexus. Zeklos keuchte, verlor das Gleichgewicht und fiel zurück auf seinen Küchenstuhl. Einen Augenblick lang erwartete Jack, er würde ihn noch einmal angreifen, stattdessen beugte er sich vornüber und erbrach sich.
    Einmal. Und noch einmal.
    Schöne Scheiße!
    Der Gestank des Erbrochenen und des halb verdauten Tequilas war fast so schlimm wie der Duft von Julios neuestem Rasierwasser.
    Während der Kerl trocken würgte, entnahm Jack der HK das Magazin und warf die Patrone aus der Kammer aus.
    Sobald das Würgen aufhörte, zog Jack einen Stuhl ihm gegenüber – nicht zu nahe – und setzte sich.
    »Also, Mr. Zeklos, wie kommen Sie dazu, sich in Do-It-Yourself-Gehirnchirurgie zu versuchen?«
    Zeklos hob ihm ein schweißnasses Gesicht von der Farbe von Zitronensorbet entgegen und starrte ihn verblüfft an.
    »Woher du wissen meinen Namen?«
    Durch das alkoholbedingte Lallen drang irgendein osteuropäischer Akzent durch, aber Jack konnte ihn nicht näher eingrenzen.
    »Ich kann hellsehen. Also, ich habe deine Frage beantwortet, jetzt beantworte du meine!«
    »Was ich denn noch haben, wofür zu leben lohnen? Ich aus MV ausgestoßen, weil die nicht glauben, ich guter Yeniceri.«
    »Yeni-was?«
    Aber Zeklos hatte sich in seiner eigenen kleinen Welt verloren.
    »Mein Leben sein Kohlroulade. Nein. Mein Leben fade Suppe. Letztes Jahr ich verlieren Väter und jetzt das. MV sein meine Welt, meine Familie. Ohne das ich haben nichts. Kein Ort zu gehen, nichts zu tun. Verfluchter Miller! Er sei verflucht!«
    Ärger in der Truppe … das war gut zu wissen.
    »Das alles deine Schuld!« Seine Stimme wurde schrill, als er Jack anfunkelte und sich die Brandwunde in seinem Nacken rieb. »Ich jetzt sein in Schande! Ich mähen das Gras des Lebens.«
    Häh?
    »Alles deinetwegen!« Sein Gesicht bekam wieder Farbe. »Du mich lassen aussehen wie Idiot und jetzt die sagen, ich nicht mehr sein Yeniceri!«
    Da war es wieder, dieses Wort.
    »Yeniceri – was heißt das?«
    Zeklos lehnte sich zurück und verstummte. Er schien

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