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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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diesen Typen in den schwarzen Anzügen? Hatte er sich in Zeklos Wohnung einen weiteren Transponder eingefangen?
    Er biss die Zähne aufeinander. Seine Wohnung war seine Zuflucht. Nicht mal ein halbes Dutzend Leute wussten, wo er wohnte. Wenn sie ihm zu seiner Wohnung gefolgt waren …
    Nein. Das war nicht möglich. Der einzige körperliche Kontakt, den er mit Zeklos gehabt hatte, war ein einzelner Schlag vor die Brust gewesen. Den Rest seines Aufenthaltes hatte er sich immer ein Stück von ihm ferngehalten.
    Und dann regte sich die Gestalt, drehte sich um und ging aus dem Schatten in den Lichtkegel. Jack konnte das Gesicht nicht sehen, erkannte aber an der Art, wie er sich bewegte – er benutzte einen Gehstock, schien sich aber nicht darauf zu stützen –, und an den leicht vorgebeugten Schultern, dass er alt war. Und er war groß. Alles andere wurde von seinem Homburg und dem weiten Mantel – beides nicht schwarz, sondern dunkelbraun – verborgen.
    Jack beobachtete ihn, bis er außer Sicht geriet.
    Was war das denn? Jack hatte den alten Kerl noch nie zuvor gesehen, aber er wusste – er hatte keine Ahnung warum, aber er wusste es einfach –, dass der Mann seine Fenster beobachtet hatte.

Samstag
____________________
    1.
    Jack fühlte sich einigermaßen vorzeigbar, als er die Schwelle des Isher Sport Shops überquerte. Körperlich fitter und geistig wacher als seit Wochen. Der klare, strahlende Morgenhimmel und die frische Luft trugen sicher das Ihre dazu bei, aber hauptsächlich lag das an den gestrigen Ereignissen. Das war wie ein Aufputschmittel. Es hatte ihn zwar eine Stange Geld gekostet, aber das war es wert gewesen.
    Er war wieder im Spiel.
    Er schlängelte sich zwischen Ishers hohen, vollgestopften Regalen hindurch, auf denen sich der Staub sammelte wie der Schnee auf einem Gletscher. Das lag wohl daran, weil die Ware so gut wie nie bewegt wurde und niemals den Laden verließ. Abes wahres Geschäft spielte sich unten im Keller ab, deswegen verwandte er keine Zeit darauf, das Chaos von Objekten aufzuhübschen, die geworfen werden wollten, und Dingen, mit denen man sie werfen konnte, und den Schutzobjekten, die die Werfer davor schützen sollten, getroffen zu werden.
    Abe war an seinem üblichen Platz hinter dem Tresen im hinteren Teil des Ladens.
    »Ich habe dir etwas mitgebracht«, verkündete Jack, als er näher trat.
    Mit großer Geste platzierte er eine Tüte Chips auf dem zerkratzten Holztresen.
    »Oh? Doritos? Womit habe ich das verdient?«
    Abe trug die gleiche Kleidung wie immer: schwarze Hose und ein sich deutlich spannendes, weißes, kurzärmeliges Hemd. Jack wartete darauf, dass irgendwann einmal einer der Knöpfe abplatzen würde. Es wäre cool, wenn dann plötzlich aus dem Nichts ein Huhn auftauchen und ihn aus der Luft picken würde.
    »Frühstück.«
    Abes Augenbrauen hoben sich dem weit nach hinten verlagerten Haaransatz entgegen. Sein Gesichtsausdruck schwankte zwischen schockiert und beleidigt, als er eine pummelige Hand mit Stummelfingern auf sein Herz legte.
    »Doritos zählen bei dir als Frühstück?«
    Jack verbarg ein Lächeln. Zeit für das übliche Geplänkel.
    »Natürlich. Das Frühstück ist nur die erste Mahlzeit des Tages. Früh- und -stück – und in deinem Fall könnte das Stück definitiv etwas kleiner ausfallen.«
    Abe schüttelte ablehnend den Finger. »Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Arme Ritter zählen als Frühstück. Ein Entenmann’s Brownie Crumb Donut zählt als Frühstück. Ein Bagel mit Frischkäse zählt als Frühstück. Doritos zählen nicht als Frühstück.«
    »Das kannst du nicht wissen, bevor du sie nicht probiert hast.«
    Jack hielt ihm die Tüte entgegen. Abe starrte sie an, als enthielte sie verweste Leichenteile.
    »Die ist ja schon offen. Du bringst mir eine Tüte mit, die du schon halb gegessen hast?«
    Jack hatte sie mit der Absicht gekauft, sie bei Abe zu öffnen, aber er hatte auf dem Hinweg schon mal gekostet.
    »Nicht halb, höchstens ein Viertel.« Er schüttelte die Tüte. »Komm schon. Nur einen.«
    Abe nahm die Tüte und las das Etikett, während er einen der Chips herauszog.
    »Ach? Ein ›Wow‹-Dorito? Von denen habe ich schon gehört.«
    Er hielt den eidotterfarbenen Chip zwischen Daumen und Zeigefinger und inspizierte ihn wie ein Philatelist den neuesten Zugang zu seiner Sammlung.
    »Es gibt sie schon seit Jahren.« Jack griff sich ein paar, steckte sie in den Mund und zerknackte sie. Er griff nach der heutigen

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