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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Feuerwehrtruppe im alten Rom. Und diese Bezeichnung ist zutreffend. Als Organisation haben diese Yeniceri im Laufe der Zeiten viele Namen gehabt. Der ursprüngliche Name aus dem ersten Zeitalter ist unaussprechlich, aber da eine Art Feuerbekämpfung zu ihren hauptsächlichen Aufgaben gehört, haben sie sich an der Militia Vigilum orientiert. Wenn die Andersheit ein Feuer entfacht, löschen sie es.«
    »Und Cailin war ein Feuer?«
    »Ist das der Name von dem Kind? Ja, sie sollte auf sehr schmerzhafte Weise der Andersheit geopfert werden.«
    »Wie konnten Sie davon wissen?« Das nagte schon seit dem gestrigen Abend an Jack. »Woher wussten Sie, wo sie war?«
    Ein leises Lächeln. »Ich bin eines der Augen des Verbündeten in dieser Welt … sein Sehvermögen. Wenn er das für angebracht hält, sendet er mir Visionen – wir nennen sie Alarme. Manchmal beziehen sie sich auf Feuer, die gelöscht werden müssen, und manchmal …« Das Lächeln wurde unsicher, verlosch dann. »Manchmal geht es darin um Gefahren, denen wir vorausschauend entgegnen müssen. Manchmal sind wir gezwungen, ein Feuer zu entfachen.«
    Der Oculus schien mit diesem Teil seiner Berufung nicht ganz glücklich.
    »Was bedeutet hier ›vorausschauend entgegnen‹?«
    »Bildlich gesprochen zeigt er mir einen glimmenden Zigarettenstummel im Wald und dann einen Fuß, der ihn austritt.«
    »Wie wäre es mit etwas weniger Metaphorik?«
    »Das ist nichts, worüber ich reden möchte. Wenigstens im Augenblick nicht. Reden wir von anderen Dingen.«
    »Na gut. Diese drei Schmeißfliegen haben also die Andersheit angebetet?«
    »Nicht direkt. Die Andersheit braucht und will keine Anbetung. Es gibt keine Andersheit-Religion. Sie zieht es vor, unter dem Deckmantel anderer Religionen zu wirken.«
    »Schön und gut, aber was erwarteten diese Kerle dafür zu kriegen, dass sie Cailin aufschlitzten?«
    Der Oculus zuckte die Achseln. »Wer kann erklären, was andere glauben? Manche Menschen reagieren auf die Andersheit und arbeiten für sie, wissentlich oder auch nicht. Die Ergebnisse sind satanische Kulte und fanatische Splittergruppen etablierter Religionen.«
    »Die islamistischen Wirrköpfe.«
    »Ziegenficker«, knurrte Miller.
    Der Oculus schüttelte den Kopf. »Nicht nur Muslime. Seht euch die Kreuzzüge an. Religiöse Eiferer sind immer fruchtbarer Boden für die Andersheit. Ironisch, nicht wahr? Die Fanatiker denken, sie dienen ihrer Religion, während sie im Gegenteil ihren Untergang zementieren – und immer weiter auf die Vernichtung aller Religionen zusteuern. Der 11. September war eine Goldmine für die Andersheit … die Toten, der Schmerz, das Entsetzen … ein Labsal des Chaos, von dem sie sich nährt.«
    »Das klingt, als würde sie gewinnen.«
    Der Oculus nickte. »Ich fürchte, so ist es. Hier, in dieser Heimstätte, befindet sich eine Feuerwehrtruppe des Verbündeten, Teil seiner Armee auf Erden, die Beschützer der Oculi und Kämpfer gegen die Andersheit. Aber es ist eine schwindende Armee.«
    »Jetzt sagen Sie nicht, Sie können keine verstoßenen Kinder mehr finden.«
    »Nein, das ist nicht das Problem. Es gibt auch weniger Oculi als je zuvor.«
    »Und das bedeutet? Der Verbündete verliert das Interesse an diesem Planeten?«
    Ein Teil von Jack hoffte, dass es so war. Vielleicht bekäme er dann sein Leben zurück. Aber ein anderer Teil von ihm erzitterte bei dem Gedanken, dass die Menschheit – und das hieß Gia und Vicky und das Baby – sich der Andersheit allein stellen müsste.
    Der Oculus wandte den Blick ab. »Vielleicht. Ich weiß es nicht sicher und ich kann es nicht erklären, aber das ist es, was ich spüre.«
    »Vielleicht hat er eine interessantere Murmel für seine Sammlung gefunden, zum Beispiel Jupiter oder Saturn. Die sind viel ansehnlicher.«
    »Nein, nur belebte Welten haben einen Wert. Es ist fast so, als würde der Verbündete glauben, wir würden hier eingehen, deswegen schenkt er uns weniger und weniger Aufmerksamkeit. Vielleicht, weil er hier immer weniger Aktivität sieht.«
    Das leuchtete Jack nicht ein.
    »Die Menschheit ist zahlreicher und aktiver als je zuvor.«
    »Ich sagte, weil er weniger Aktivität sieht . In den letzten drei Jahren hat jemand systematisch die Oculi getötet und mit ihnen zusammen viele der Yeniceri.«
    Jetzt war Jack an der Reihe, schockiert zu verstummen.
    Das erklärte die Paranoia der Yeniceri. Und er hatte auch eine ziemlich klare Ahnung, wen sie da fürchteten.
    »Derjenige, der dahintersteckt,

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