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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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aufgewachsen war.
    Davis fuhr fort: »Unsterblich insofern, als dass er nicht altert. Aber er ist nicht unverletzlich. Er kann getötet werden.«
    Jack schüttelte den Kopf. Ich unsterblich? Er konnte das nicht glauben. So was gab es nur in Fantasy-Romanen und er mochte keine Fantasy-Romane. Das waren Ammenmärchen.
    »Von welchem Planeten stammen Sie, Davis?«
    »Von diesem hier. Aber ich habe hinter den Schleier geblickt – und das haben Sie auch – und ich habe die wirkliche Welt gesehen, die, die dem Großteil der Menschheit verborgen bleibt. Wir beide kennen Wahrheiten, die viele von denen in den Wahnsinn treiben würden.«
    »Vielleicht sind wir es, die wahnsinnig sind.«
    Aber Jack glaubte das nicht. Er hatte sich durch ein Schiff voller Albtraumgestalten hindurchgekämpft, hatte leuchtende bodenlose Löcher in der Erde gesehen, und er hatte sich den schrecklichen Geschöpfen entgegengestellt, die aus einem von ihnen herauskamen.
    »Das sind wir nicht. Aber dass Sie nicht wissen, dass Sie der Erbe sind … ich frage mich, ob der Oculus sich geirrt haben könnte.«
    Jack versuchte, nicht zu hoffnungsvoll zu klingen. »Wieso?«
    Davis blickte nachdenklich. »Es heißt, der Erbe werde seit seiner Geburt dazu geformt, in die Fußstapfen des Wächters zu treten. Deswegen sind wir immer davon ausgegangen, es würde einer der Yeniceri sein.«
    Das war der Ansatzpunkt, auf den Jack gewartet hatte. Er ergriff die Gelegenheit.
    »Werdet ihr nicht alle, sozusagen von Geburt an, zu etwas geformt?«
    »Ja, aber bei dem Erben ist es etwas anderes. Er würde der Andersheit entgegentreten und von ihr gezeichnet werden, aber es überleben.« Er starrte auf Jacks Brust. »Sie erfüllen die Prophezeiung, weil Sie gezeichnet sind, aber …«
    »Ich bin nicht geformt worden.«
    »Ich schätze nicht.«
    Jetzt kam die Frage, die Jack stellen wollte, seit er die Augen des Oculus gesehen hatte.
    »Wer hat Sie geformt?«
    Davis senkte den Blick in sein Bier. »Zwei wunderbare, inspirierende Männer.«
    »Sind sie miteinander verwandt?«
    Jack hätte beinahe ›waren‹ gesagt, umschiffte das aber im letzten Moment noch.
    Davis Kopf fuhr hoch. Argwohn flammte in seinen Augen auf.
    »Wieso fragen Sie das?«
    Jack zuckte mit den Schultern. »Aus keinem besonderen Grund. Da war so etwas in Ihrem Tonfall … so, als seien sie ein Vater-Sohn-Team oder so etwas.«
    Er hielt den Atem an und hoffte, Davis würde ihm einen Ansatzpunkt geben, indem er ein bestimmtes Wort aussprach.
    »Sie waren Brüder – Zwillinge.«
    Das war das, was er befürchtet hatte. Die Zwillinge … er war letzten April mit ihnen aneinandergeraten.
    »›Waren‹?«
    Ein Nicken. »Sie sind verschwunden. Die Zwillinge spürten, dass die Andersheit eine große Sache vorbereitete, und sind losgezogen, um das zu vereiteln. Von keinem von ihnen hat man seitdem etwas gehört.«
    Für ein paar Sekunden befürchtete Jack, Davis würde in Tränen ausbrechen. Er wandte den Blick ab, nicht nur, damit er nicht sehen musste, wie die Augen des anderen Mannes feucht wurden, sondern auch, damit seine Augen ihn nicht verrieten.
    Die Zwillinge … zwei identisch aussehende merkwürdige Knilche in schwarzen Anzügen, Filzhüten und verspiegelten Sonnenbrillen. Sie waren weg – für immer – und dafür war Jack verantwortlich. Bis zum Schluss war ihm nicht klar gewesen, auf welcher Seite sie standen. Aber das hätte auch nichts geändert. Es hieß, sie oder er.
    Er schüttelte den Kopf. In diesem Krieg gab es keine Guten, nur Böse und eine Menge dazwischen.
    Davis sagte: »Wir sind immer davon ausgegangen – sie sind immer davon ausgegangen –, dass einer von ihnen der Erbe sein würde.«
    Das erklärte einiges. Direkt nach ihrem Tod hatte er eine Veränderung gespürt, als habe sich ein Umhang über seine Schultern gelegt. Er hatte es damals nicht verstanden, aber jetzt wusste er, was das hieß: Der Verbündete gab ihm zu verstehen: Schön, du bist schuld, dass sie nicht mehr da sind, jetzt nimmst du ihren Platz ein.
    »Sie sagten, sie hätten gespürt, dass die Andersheit etwas vorbereitete. Aber das heißt doch, dass der Oculus das gespürt hat, oder?«
    Er schüttelte den Kopf: »Sie hatten auch diese Gabe.«
    Das erklärte die merkwürdigen schwarzen Augen, die er bei einem von ihnen gesehen hatte.
    »Sie haben uns aufgezogen … und unterrichtet … sie waren wie Ziehväter.«
    Und das erklärte die irritierende Mehrzahl, als Zeklos behauptet hatte, er hätte seine Väter

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