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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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lehnte sich zurück und sah sie an.
    »Ein Omen? Seit wann glaubst du an Omen?«
    »Warum nicht? Ich habe auch nicht an Geister geglaubt, bis einer von ihnen versucht hat, mein Baby zu töten. Ich habe nie geglaubt, es könne so etwas wie die Lilitonga geben, aber es ist gerade mal ein paar Wochen her, seit sie sich in dem Haus breitgemacht hat und nicht wieder gehen wollte. Warum soll ich da nicht an Omen glauben?«
    Eine Welle von Schuldgefühlen überkam ihn, als er sich klarmachte, was sie alles hatte durchmachen müssen, weil sie mit ihm zusammen war.
    »Du hast mich überzeugt. Vollkommen. Aber was bringt dich dazu, zu glauben, das wäre ein Omen?«
    Sie hob die Schultern, ein angedeutetes Achselzucken. »Ich bin mir nicht sicher. Ich schätze, der Zeitpunkt. Wenn du Mirko Abdic wirst – dann bekommst du eine offizielle Identität, du wirst ein offizieller Bürger der Vereinigten Staaten. Du bist dann kein einsamer Wolf mehr. Du gehörst dann zum Rudel, du bist dann Teil von etwas, das größer ist als du selbst.«
    »Ja, ich weiß.« Das war das an dem ganzen Plan, was ihm am meisten zu schaffen machte. »Aber zurück zu dem Omen. Was hat das MV mit meiner neuen …« Dann begriff er. »Teil von etwas, das größer ist als ich selbst. Und das MV ist auch so ein größeres Ding.«
    Irgendwie fand er diese Symmetrie nicht ermutigend.
    »Stimmt. Also, selbst wenn du nicht mehr Handyman Jack bist, bist du immer noch in diesen verrückten Krieg verwickelt. Das wird nicht aufhören und es ist auch nichts, mit dem du allein fertigwerden kannst. Es kann darauf hinauslaufen, dass du sie und ihren Oculus genauso dringend brauchst wie sie dich.«
    »Ich brauche sie nicht …«
    Sie boxte ihn leicht gegen die Schulter. »Komm schon, Jack. Sogar der Lone Ranger hat seinen Tonto.«
    Vielleicht hatte sie recht, aber er als eingetragenes Mitglied der MV war auch etwas, das seine Vorstellungskraft sprengte.
    »Ich werde es mir überlegen.«
    »Versuch es einfach. Triff dich eine Weile mit ihnen. Wenn ihr euch nicht vertragt, dann gehst du wieder. Wenn du meinst, das könnte funktionieren, dann bleibst du dabei. Wo ist der Nachteil, wenn du es eine Zeit lang ausprobierst?«
    Gute Frage. Aber es machte die Entscheidung nicht gerade leichter. Wahrscheinlich würde er …
    »Mama!« Vicky kam hereingerannt, die rechte Faust ausgestreckt. »Sieh mal, was passiert ist!«
    Sie öffnete die Hand, um es ihnen zu zeigen.
    Zuerst erkannte Jack nicht, worauf er da starrte: weiß, kantig, kleiner als eine Erbse, mit einer rötlichen Verfärbung an einer Seite. Dann fiel der Groschen.
    Ein Zahn.
    »Er ist gerade ausgefallen!«
    Gia fasste Vicky am Kinn: »Lass mal sehen. Ist das der, der lose war?«
    Vicky nickte, als sie den Mund weit öffnete und den kleinen Finger in eine Zahnlücke links in ihrem Oberkiefer steckte. »Genau da!«
    »Das ist ja toll, Liebling. Sieht so aus, als hättest du dir wieder fünf Dollar verdient.«
    Vicky grinste. »Nein, der hier ist zehn wert. Mindestens!«
    Jack klatschte sich die Hand gegen die Stirn. »Zehn Mäuse für einen Zahn? Wo sind die Zangen? Ich ziehe mir meine alle und …«
    »Das gibt es nur für Zähne, die von selbst ausfallen, du Dummerchen.«
    »Ja, aber zehn Dollar! Als ich ein Kind war, habe ich von der Zahnfee immer nur einen Vierteldollar bekommen.«
    Gia sah ihre Tochter schräg von der Seite an. »Für die letzten Zähne hast du immer nur fünf Dollar bekommen.«
    »Ja, aber das waren Schneide- und Eckzähne. Das hier ist ein Backenzahn. Der ist doppelt so viel wert.«
    Schneide- und Eckzähne … woher wusste sie so etwas?
    Gia lächelte. »Wo steht das?«
    »Im Regelbuch der Zahnfee.«
    »Gut, wenn du mir das zeigen kannst, dann glaube ich das. Ansonsten gehe ich davon aus, dass die Zahnfee meint, fünf Dollar sind echt genug.«
    »Och.«
    13.
    Jack blieb noch, bis Vicky zu Bett ging. Sie gaben ihr eine halbe Stunde, bevor sie sich nach oben schlichen, um nach ihr zu sehen. Sie fanden sie zusammengerollt unter der Bettdecke, die Augen mit den langen Wimpern geschlossen, das aus den Zöpfen befreite Haar wie eine dunkle Wolke um sie herum auf dem Kissen ausgebreitet. Ein Bild der Unschuld.
    Gia schob sachte ihre Hand unter das Kissen und holte den Zahn aus seinem Versteck. Dann zog sie einen Fünf-Dollar-Schein aus der Tasche.
    »Kriegt sie keinen Zehner?«, flüsterte Jack.
    Gia lächelte. »Fünf reichen völlig. Sie weiß, es gibt keine Zahnfee, aber sie ist eine kleine

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