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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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spät zum Umkehren.
    Außerdem war Fatman vom Dat-tay-vao berührt worden. Das musste auch auf den Geist einen heilsamen Einfluss haben, nicht nur auf den Körper. Vielleicht wollte der junge Amerikaner Trinh wirklich seinen Respekt bezeugen.
     
    3
     Er wird es noch viele Jahre tun!
    Die Worte hallten in Patsys Ohren nach und wieder begann er, in Gedanken die Millionen zu zählen, die er durch das alte Schlitzauge scheffeln könnte. Gott, würde er reich werden! Und das so einfach! Mithilfe von Onkel Tonys Kontakten würde er den alten Knacker in die Staaten schaffen und ihm eine ›Klinik‹ einrichten. Und dann würden sie anfangen, die Unheilbaren zu heilen.
    Und was für Honorare er dafür einstreichen würde!
    Wie viel war es wert, einen Krebs zu heilen? Wer könnte behaupten, dass es einen Preis gäbe, der dafür zu hoch wäre? Er konnte jeden Betrag fordern – wirklich jeden!
    Aber Patsy würde nicht gierig sein. Er würde fair sein. Er würde seinen Patienten nicht das letzte Hemd nehmen. Er würde nur die Hälfte ihres jeweiligen Vermögens verlangen.
    Er lachte beinahe laut auf. Das war so unglaublich einfach. Alles, was er tun musste …
    Direkt vor ihm rief Tram etwas auf Vietnamesisch. Das Wort war Patsy unbekannt, aber er erkannte einen Fluch, wenn er ihn hörte. Tram begann zu laufen. Sie hatten den stickigen Dschungel verlassen und waren jetzt auf einer kleinen sandigen Anhöhe. Vor ihnen spiegelte sich die Sonne auf der ruhigen Meeresoberfläche. Der Lufthauch vom Wasser her war eine Wohltat bei dieser Hitze. Unter ihnen lag ein armseliges Dörfchen – ein paar Hütten, die aus Holz, Wellblech, Palmwedeln und Schlamm zusammengezimmert waren.
    Eine der Hütten brannte. Verzweifelte Anwohner schütteten Sand und Wasser in die Flammen.
    Patsy folgte dem rennenden Tram vorsichtig den Hügel hinunter. Ihm gefiel das nicht. Er war weit entfernt vom Schutz der Stadt und er hatte erhebliche Zweifel, ob er allein den Weg zurück finden würde. Überall um ihn herum waren Schlitzaugen und irgendetwas Schreckliches passierte da gerade.
    Das gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Als er näher kam, fiel die brennende Hütte funkenstiebend in sich zusammen. Daneben drängte sich eine Traube schwarz gekleideter Frauen um eine auf dem Rücken liegende Gestalt. Tram drängte sich durch die plappernde Meute und kniete neben der Gestalt nieder. Patsy folgte ihm.
    »Oh, verdammt!« Er erkannte den Mann am Boden. Was nicht einfach war. Der Mann hatte schwere Verbrennungen erlitten und die Haut war überall aufgeplatzt, aber sein Gesicht schien kaum verletzt und das vernarbte Auge ließ keinen Zweifel daran, dass es sich um den alten Mann handelte, der ihn am Abend zuvor geheilt hatte. Seine Augen waren geschlossen und er wirkte wie tot, aber seine Brust bewegte sich ganz schwach auf und ab. Patsy drehte sich der Magen um beim Anblick von alldem Blut und dem verkohlten Fleisch. Was hielt den Mann am Leben?
    Plötzlich schwach und deprimiert sank Patsy neben Tram auf die Knie. Seine Millionen … all diese süßen Träume von Abermillionen von Dollars lösten sich gerade in Luft auf.
    Ich habe einfach kein Glück!
    »Ich teilen deinen Schmerz.« Tram sah ihn mit seinen kummervollen dunklen Augen an.
    »Schon gut. Was ist passiert?«
    Tram sah sich nach den verängstigten, trauernden Dorfbewohnern um. »Sie sagen, Vietkong bringen verletzten Offizier. Sie wollen, dass Trinh ihn heilen. Er nicht können. Er versuchen zu erklären, Zeit nicht gut, aber sie wütend werden. Sie ihn fesseln, auf ihn schießen und Hütte in Brand setzen.«
    »Kann er sich nicht selbst heilen?«
    Tram schüttelte traurig langsam den Kopf. »Nein. Dat-tay-vao nicht helfen dem, der es haben. Nur anderen.«
    Patsy war den Tränen nahe. All seine Pläne … es war einfach nicht gerecht!
    »Diese Mistkerle!«
    »Sie noch schlimmer«, sagte Tram. »Soldaten sagen, sie zurückkommen und ganze Dorf zerstören!«
    Patsys Wut und sein Selbstmitleid wurden von einem eisigen Hauch von Panik hinweggespült. Er starrte auf das Unterholz und die Bäume und fühlte sich plötzlich von Tausenden Augen beobachtet. Die kommen zurück! Plötzlich spürte er wieder Kraft in den Beinen.
    »Wir müssen in die Stadt zurück!« Er wollte sich erheben, aber Tram hielt ihn zurück.
    »Warte. Er dich ansehen.«
    Und wirklich, die Augen des alten Mannes waren offen und starrten ihn an. Langsam, mit erkennbarer Mühe, hob er eine verbrannte Hand Patsy entgegen. Seine Stimme

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