Handyman Jack - Story-Sammlung
Schrotflinte und zerrte ihn und Reilly von den Männern weg. Die beiden waren blutig und zerschlagen. Er stieß sie der Eingangstür entgegen.
»Was habe ich euch Stümpern gesagt über das Wildern in meinem Territorium? Wie oft müssen wir das noch durchkauen?«
Reilly wirbelte zu ihm herum und die Wut loderte in seinen Augen. Wäre die Schrotflinte nicht gewesen, wäre er Jack wahrscheinlich an die Kehle gesprungen.
»Wir waren zuerst da, du Arschloch!«
»Bestreitet ja keiner. Aber jetzt bin ich hier, also kratzt die beiden Jammerlappen hinten in der Küche zusammen und dann raus hier.«
Er sah zu, wie die beiden Rafe und Tony zur Vordertür hinausschleppten. Bis dahin war auch Cheeks wieder auf den Füßen. Jack winkte ihn nach draußen.
»Na komm schon, Loverboy. Die Party ist vorbei.«
»Er hat meinen Ring!«, rief die dunkelhaarige Frau vom anderen Ende des Tresens. Sie hielt ihr zerrissenes Kleid über den Brüsten zusammen. Blut klebte ihr im Mundwinkel. »Meinen Verlobungsring.«
»Ach ja?«, sagte Jack, »der wird ja einiges wert sein. Herzeigen!«
Cheeks starrte Jack hasserfüllt an, dann griff er mit seiner gesunden Hand in seine Gesäßtasche.
»Du willst ihn sehen?« Plötzlich schwenkte er ein großes Kukri-Messer durch die Luft und zielte auf Jacks Augen. »Hier! Sieh genau hin!«
Jack blockte die gebogene Klinge mit dem abgesägten Flintenlauf ab, dann ergriff er Cheeks Handgelenk und drehte. Als Cheeks instinktiv seine verletzte Hand hochriss, ließ Jack die Schrotflinte fallen. Er griff nach der verletzten Hand und drückte zu. Cheeks brüllte vor Schmerzen und ging in die Knie.
»Lass das Messer fallen«, forderte Jack mit sanfter Stimme.
Es polterte auf den Tresen.
»Gut. Und jetzt holst du den Ring raus und legst ihn auf den Tresen.«
Cheeks griff in die linke Vordertasche seiner Jeans und zog einen Ring mit einem winzigen Diamanten in einer Goldfassung heraus. Es schnürte Jack die Kehle zu, als er sah, wie die Augen der Frau aufleuchteten. So ein kleines Ding … und doch so bedeutsam.
Er hielt Cheeks’ verletzte Hand weiterhin fest, während er den Ring zwischen die Finger nahm und so tat, als inspiziere er ihn.
»Dieser ganze Ärger wegen diesem mickrigen kleinen Ding?« Jack ließ den Ring über den Tresen gleiten. »Hier, Baby. Mit den besten Wünschen des Hauses.«
Sie musste das zerfetzte Kleid vor ihrer Brust loslassen, um danach zu greifen. Sie drückte den winzigen Ring mit beiden Händen an die Brust und begann zu weinen. Jack spürte, wie die blinde Wut sein Gesichtsfeld einengte. Er blickte auf Cheeks’ rundes Babyface, das ihn aus der sitzenden Position am Fuß des Tresen anfunkelte und ergriff das Kukri. Er hielt es Cheeks vor die Augen. Dessen Pupillen weiteten sich vor Angst.
Er ließ die verletzte Hand los, ergriff den Schläger aber augenblicklich an Hals und Unterkiefer, zerrte ihn hoch und hämmerte seinen Hinterkopf auf die Arbeitsplatte und hielt ihn dort fest. Mit zwei schnellen Schnitten schlitzte er ein grobes »X« mitten auf Cheeks’ Stirn. Der jaulte auf und Jack ließ los. Er ergriff erneut die Schrotflinte und stieß den Mistkerl zur Tür.
»Keine Angst, Cheeks. Das ist nichts, was dir peinlich sein müsste – es ist nur deine übliche Unterschrift.«
Als er sie jetzt alle draußen hatte, benutzte er die Schrotflinte, um sie in die Seitenstraße zwischen dem Restaurant und dem leer stehenden, dreistöckigen Lagerhaus gegenüber zu treiben. Sie waren ein mitleiderregender Haufen: Tony und Rafe konnten kaum stehen, Cheeks tropfte Blut von der Stirn und von einer Hand, die zum Doppelten ihrer normalen Größe angeschwollen war, und Reilly und Reece betasteten ihre angeknacksten Rippen und geschwollenen Kiefer.
»Das ist das letzte Mal, dass ich diesen Affentanz mit euch veranstalte, Jungs. Das ist schlecht fürs Geschäft hier in der Gegend. Und außerdem würde sich früher oder später einer von euch wirklich ernsthaft wehtun.«
Jack wollte sich gerade umdrehen und sie da stehen lassen, als er quietschende Reifen auf der Straße hörte. Scheinwerfer schwenkten in die Seitenstraße ein und schossen auf ihn zu. Jack sprang nach links zur Seite, um nicht vom Kühler eines verbeulten Chryslers getroffen zu werden, der die Einmündung der Seitenstraße blockierte. Er rutschte auf irgendwelchem Abfall aus und verlor den Halt. Als er sich wieder auf die Füße gerappelt hatte, blickte er in die ungemütlicheren Enden einer Schrotflinte, einer
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