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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Und Reece war ein Socken in den Mund gestopft worden.
    Hinter Matt heulte Cheeks vor Wut auf.
     
    Abe strich mit dem Finger über die Schulterfransen der weißen Lederjacke.
    »Ach Jack, wer ist denn dein neuer Schneider? Meinst du, jetzt wo Liberace tot ist, musst du die modische Lücke schließen, die sein Dahinscheiden hinterlassen hat? Oder versuchst du Elvis nachzueifern?«
    Jack konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Ich kann mich noch nicht so recht entscheiden. Aber da ich mich mit Klavieren schwer tue, bleibt wohl nur Elvis. Was hältst du davon, in meinem Vorprogramm aufzutreten? Die Jackie-Mason-Masche ist dir doch wie auf den Leib geschneidert. Man könnte meinen, du schreibst seine Texte.«
    »Na ja, du weißt ja, wie das so läuft.« Abe zuckte großspurig die Achseln. »Falls er mich um Rat fragt, dann sage ich nicht Nein.«
    Jack streifte die Jacke ab. Es war klar gewesen, dass Abe ihn damit aufziehen würde, aber die Nacht war einfach zu kalt, um nur mit einem Pullover herumzulaufen. Er war jedoch froh, dass Abe noch im Laden war. Wie Jack war er fast immer erreichbar.
    Jack rollte den rechten Ärmel seines Pullovers hoch und steckte die kleine Semmerling wieder in das Springholster, das er an den Unterarm geschnallt hatte. Es war keine wirklich bequeme Konstruktion, aber im Lichte des heutigen Abends hielt er sie für eine der besten Investitionen, die er je getätigt hatte.
    »Du hattest heute Nacht Verwendung dafür?«
    »Ja. Nicht gerade eine meiner besten Nächte.«
    »Und? Willst du mir nicht erzählen, wie so eine schöne und sicherlich teure Kluft da hineinpasst?«
    »Sicher. Ich erzähl dir die Geschichte unten. Ich brauche etwas Nachschub.«
    »Ach so! Das ist also ein geschäftlicher Besuch und nicht nur ein freundschaftlicher Plausch. Fein, fein! Ich habe diese Woche Claymore-Landminen im Angebot.«
    Abe ging zur Eingangstür des Isher-Sportgeschäfts, schloss ab und drehte das SORRY! WIR HABEN GESCHLOSSEN!-Schild mit dem Schriftzug zur Straße.
    Jack wartete, bis er die schwere Stahltür zum Keller geöffnet hatte. Unten brach sich das Licht von Neonröhren an den Regalen und Ständern mit Revolvern, Gewehren, Maschinenpistolen, Panzerfäusten, Messern, Granaten, Tellerminen und anderen ausgewählten Mordwerkzeugen.
    »Was soll’s denn sein?«
    »Ich habe meine.45er eingebüßt, brauche also Ersatz dafür.«
    »Tuntige Lederklamotten und verlorene Pistolen. Wie wäre es mit etwas Abwechslung im Leben? Zum Beispiel mit einer 9mm-Parabellum? Ich hätte da nette Sachen, wie zum Beispiel eine Tokarev M213, oder eine TT9 oder eine Beretta 92F. Oder wie wäre es mit einer Glock 17 oder einer Llama Commander?«
    »Verzichte.«
    »Er verzichtet. Du wirst dich nie ändern.«
    »Ich bin eben treu.«
    »Einer Person kann man treu sein. Meinetwegen auch noch einem Land. Aber einer Knarre? Schmonzes!«
    »Gib mir einfach einen Colt wie den letzten.«
    »Ich hab zurzeit keine Mark IV vorrätig. Wie wär’s mit einer Combat Stallion? Kostet dich fünfhundertfünfzig.«
    »Nehme ich. Und vielleicht sollte ich auch mal einen Blick auf diese Kevlar-Westen werfen«, sagte Jack und deutete mit einer Kopfbewegung auf das Regal hinten in der Ecke.
    »Das predige ich doch schon seit Jahren. Wieso kommst du gerade jetzt auf diesen Gedanken?«
    »Jemand hat vorhin versucht, mich umzubringen?«
    »Na und? Was ist daran neu?«
    »Ich meine einen Scharfschützen. Direkt durchs Fenster des Hotelzimmers. Und außer mir wusste niemand, wo ich mich aufhielt. Ich habe nicht mal Jack in dem Namen angegeben, unter dem ich eingecheckt habe.«
    »Vielleicht waren die dann gar nicht hinter dir her. Vielleicht galt das nur irgendjemand X-beliebigem, der das Pech hatte, gerade an diesem Fenster zu stehen.«
    »Kann sein«, erwiderte Jack, war aber beim besten Willen nicht überzeugt. »Außerdem war er ein miserabler Schütze. Ich habe ein Zielfernrohr gesehen und er hat mich trotzdem verfehlt.«
    Abe schnaubte abschätzig. »Heutzutage kriegt wirklich jeder Depp eine Waffe.«
    »Vielleicht vertagen wir das mit der Weste noch mal«, sagte Jack und fügte dann hastig wie nebenbei hinzu. »Ach, und ein weiteres Dutzend Shuriken brauche ich auch noch.«
    Abe fuhr ihn an: »Sag’s nicht! Sag das bloß nicht! Du hast mit meinen Shuriken schon wieder Kakerlaken gejagt, stimmt’s? Jack, du hattest mir versprochen …«
    Jack duckte sich weg. »Ich habe sie nicht wirklich gejagt. Verdammt, Abe, manchmal langweile ich mich

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