Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
nicht im Stich lassen. Er war immer loyal. Er würde sie holen kommen, wenn er unten an der Küste einen Ort für sie beide gefunden hatte. Aber er würde dafür sorgen, dass sie nicht wusste, wohin sie fuhren, bis sie an ihrem Ziel angekommen waren. Auf die Art konnte sie ihren Zufluchtsort nicht weitertratschen.
    Er sah das Schild für die Ausfahrt 11 – das Kreuz zum Garden State Parkway. Das war seine Autobahn. Der Parkway führte an der Küste entlang nach Seaside Heights. Direkt hinter der Auffahrt stand ein Tankstellenschild. Und darunter lehnte ein handgemaltes Schild:
     
    Wir haben Benzin
    Und auch Disel
     
    Ja, aber mit der Rechtschreibung hapert es offenbar!
    Hank kontrollierte seine Tankanzeige – halb voll. Wahrscheinlich würden sie astronomische Preise für den Liter verlangen, aber wer wusste, wann sich wieder so eine Gelegenheit bot – wenn überhaupt noch einmal?
    Vor sich sah er einen ramponierten Geländewagen, der von der Straße abbog, die Tankstellenauffahrt hinauf. Hank beschloss, das ebenfalls zu tun.
    Als er auf die Zapfsäulen zufuhr, sah er, dass einer der beiden mit Overalls bekleideten Tankwarte sich zum Beifahrerfenster des Geländewagens hineinbeugte. Er richtete sich wieder auf und winkte den Wagen weiter.
    Wahrscheinlich reicht deren Geld nicht, dachte Hank.
    Er lächelte und stieß mit der Ferse gegen die Leinenbeutel unter dem Fahrersitz. Er hatte etwas, was die nicht ablehnen würden: Silbermünzen. Edelmetall. Das hatte immer seinen Wert, und zwar umso mehr, je schlechter die Zeiten waren.
    Er hielt an, bückte sich und zog eine Handvoll Münzen heraus. Die steckte er sich in die Taschen, überprüfte, dass die Türen von innen verriegelt waren, und fuhr dann langsam auf die Zapfsäulen zu.
    Die beiden Angestellten hatte kurz geschnittene Haare, einer blond, einer dunkel, und waren glatt rasiert. Beide waren muskulös und um die dreißig.
    Der Blonde kam zu Hanks Fenster.
    »Sie haben Benzin?«, fragte Hank und kurbelte das Fenster ein paar Zentimeter herunter.
    Der Mann nickte. »Und was haben Sie dafür anzubieten, außer Kreditkarte und Papiergeld?«
    Hank zog die Vierteldollarmünzen heraus. »Das sollte akzeptabel sein. Die sind alle vor 1964 geprägt – reines Silber.«
    Der Mann starrte die Münzen an, dann rief er dem Dunkelhaarigen zu: »Hey, Ray. Er hat Silber. Nehmen wir Silber?«
    Ray kam zum Beifahrerfenster. »Weiß nicht«, sagte er durch das Glas. »Was haben Sie sonst noch anzubieten?«
    »Das ist alles.«
    »Was haben Sie da im Kofferraum?«, fragte der Blonde.
    Hank hatte plötzlich das Gefühl, er sitze in der Falle. Er griff nach dem Schaltknüppel.
    »Vergessen Sie’s.«
    Seine Hand erreichte nie ihr Ziel. Beide Seitenfenster implodierten und überschütteten ihn mit Glasscherben. Eine Keule traf ihn von links und erwischte ihn am Kinn, was bunte Lichter vor seinen Augen tanzen ließ. Er hörte, wie die Tür geöffnet wurde, spürte Finger, die sich in sein Haar und seine Schulter verkrallten, dann wurde er aus dem Wagen gezerrt und rücklings auf den Asphalt geworfen.
    Stechende Schmerzen fuhren Hank durch den Rücken, als er sich zusammenkrümmte und versuchte, wieder Luft in die Lungen zu bekommen. Er nahm nur schwach wahr, wie einer der Männer über ihm in den Wagen griff, die Zündung abstellte und dann mit den Schlüsseln zum Kofferraum ging. Er hörte, wie sich die Tür öffnete.
    »Gottverdammt!«, sagte Rays Stimme. »Gary! Sieh dir das an! Der Kerl hat sich richtig eingedeckt!«
    In panischem Schrecken rappelte sich Hank auf die Füße. Ein Teil von ihm wollte davonlaufen, aber wohin? Was würde das bringen? Dann wäre er im Freien, wenn es dunkel wurde. Oder er würde verhungern, falls er doch einen Unterschlupf fand. Nein! Er musste seine Vorräte verteidigen.
    Er stolperte zum Heck seines Wagens und versuchte die Tür zuzuschlagen.
    »Das gehört mir!«
    Der Blonde, Gary, wandte sich erbost zu ihm um und schlug mit seinen Fäusten heftig und mit solcher Geschwindigkeit so kurz hintereinander zu, dass Hank kaum begriff, wie ihm geschah. Im einen Moment war er auf den Füßen, im nächsten explodierten sein Kopf und sein Magen vor Schmerz und sein Gesicht küsste den Asphalt.
    Er begann zu schluchzen. »Das ist nicht fair! Die Sachen gehören mir!«
    Er hob den Kopf und spuckte Blut. Als sein Blick allmählich wieder klar wurde, sah er ein weißes Auto von der Autobahn her auf sie zurasen. Er blinzelte. Da war etwas auf dem Wagen – ein

Weitere Kostenlose Bücher