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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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und Hals entlang.
    Aber er war am Leben. Die Kugel war an seinem Schädel entlanggeschrammt und hatte die Haut aufgerissen. Er war schwach und benommen, ihm war übel und er hatte Kopfschmerzen wie noch nie zuvor in seinem Leben, aber er lebte.
    Hank öffnete wieder die Augen. Er sah nach unten. Eine Lache geronnenen Blutes hatte sich ein paar Zentimeter vor seiner Nase auf dem Asphalt gebildet. Er schob sich weiter hoch, stemmte sich auf die Knie und richtete sich auf. Der Schwindel warf ihn fast wieder um, aber als er abebbte, versuchte er, sich zu orientieren.
    Auf beiden Seiten von ihm standen grüne Metalltonnen – Abfallcontainer. Zwischen ihnen hindurch konnte er die Zapfsäulen sehen, vielleicht dreißig Meter entfernt. Dort war niemand mehr. Keine falschen Tankwarte, die Autos einwiesen. Links von ihm war eine verputzte Hauswand. Die gehörte zu dem Raststättenrestaurant.
    Sie mussten ihn hierhergeschleppt haben, damit er für den nächsten unglücklichen Fahrer, der in ihre Falle ging, nicht zu sehen war.
    Er biss die Zähne zusammen, um mit dem Schwindel und der Übelkeit fertig zu werden, dann rappelte er sich auf und spähte über die Mülltonnen hinweg. Das ganze Gelände war verlassen. Der Parkplatz hinter den Zapfsäulen war leer. Die Autos, die er zuvor da gesehen hatte, waren verschwunden.
    Ebenso sein Kombi.
    Hank war den Tränen nahe. Er war ausgeplündert worden. Und das von Leuten, deren Aufgabe es war, ihn zu beschützen. Was war nur aus der Welt geworden? Die menschlichen Bestien, die am Tage wüteten, waren ebenso schlimm wie die nicht menschlichen, denen die Nacht gehörte.
    Nacht! Er sah zum Himmel hoch, dann auf den Horizont. Guter Gott, es wurde schon dunkel. In ein paar Minuten würden diese Monstrositäten aus ihren Löchern kriechen und ausschwärmen. Er durfte nicht im Freien bleiben.
    Er hinkte zur Seitentür des Restaurants. Verschlossen. Er arbeitete sich zum Haupteingang vor. Die Doppelglastüren waren von innen mit einer Kette versperrt. Er spähte durch das Glas. Das reinste Chaos. Es sah aus, als sei der Laden geplündert und verwüstet worden, bevor er zugesperrt worden war. Egal. Im Augenblick machte er sich keine Gedanken über seine Nahrungsversorgung. Er brauchte einen Zufluchtsort.
    Im schwindenden Licht sah er sich nach etwas um, mit dem er das Glas einschlagen könnte – einen Stein, eine Mülltonne, irgendwas. Er fand einen schweren steinernen Mülleimer nur ein paar Meter weiter, aber ihm fehlte die Kraft, ihn anzuheben.
    Mit wachsender Panik lief er um das Haus herum, verzweifelt bemüht, einen Weg hinein zu finden. Er war auf der Rückseite, als etwas an seinem Kopf vorbeisauste, das im Vorbeifliegen mit den Kiefern knirschte. Dann noch einmal. Er konnte sie im Zwielicht nicht sehen, aber das brauchte er auch nicht. Kauwespen. Und das schon so früh. Eines der Löcher musste ganz in der Nähe sein.
    Tief gebückt rannte er zu den Müllcontainern auf der anderen Seite des Hauses. Vielleicht konnte er sich in einem davon verstecken. Hineinkriechen und den Deckel hinter sich zuziehen. Vielleicht fand er in dem Müll sogar ein paar Nahrungsreste.
    Als er an den Containern ankam, richtete er sich davor auf, musste aber feststellen, dass der Deckel des ersten fehlte. Bei dem anderen war es genauso. Was jetzt?
    Als er sich wieder duckte, blieb sein Fuß in einer Vertiefung im Pflaster hängen. Ein Abfluss. Er stand auf einem rostigen, rechteckigen Metallgitter von jeweils ungefähr einem Meter Seitenlänge.
    Wenn er das anheben konnte, könnte er sich in das Loch hineinzwängen.
    Versuch es, dachte er, bückte sich und zerrte an dem Gitter. Ein weiteres Insekt sauste an ihm vorbei, nah genug, um seine Haare zu streifen. Eine Speerspitze.
    Er achtete nicht auf das schmerzhafte Hämmern in seinem Schädel, das durch die Anstrengung vervielfacht wurde, sondern steckte alles, was ihm an Kraft noch verblieben war, in diese Aufgabe. Das Metall kreischte und hob sich ein paar Millimeter, dann ein paar Zentimeter, dann gab es ganz nach. Hank stieß es zur Seite, dann glitt er durch die Öffnung in die Dunkelheit darunter. Anderthalb Meter tief, dann landeten seine Füße im Wasser. Kein Problem. Nur ein, zwei Zentimeter tief. Er griff nach oben und zog den Rost wieder über die Öffnung. Als das Gitter wieder in seine Einfassung rutschte, ließ er sich in die Hocke nieder und sah zum Himmel hoch.
    Oben war es zwar dunkel, aber immer noch heller als hier unten. Während er

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