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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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keine Ahnung, wie ich ihm das zeigen könnte«, sagte er. »Mein Bruder wüsste es vielleicht, aber ich sehe keinen Weg.« Er seufzte schwer. »Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.«
    »Halten Sie die Ohren steif«, sagte Lydia und sah zu, wie er um den Wagen herumging und dem Parkwächter ein Trinkgeld gab.
    Er sah sie über das Dach seines Wagens hinweg an. In seinen Augen war ein abwesender, resignierter Blick, der sie frösteln ließ.
    »Sie haben leicht reden«, sagte er, stieg ein und fuhr davon.
    Lydia stand da in der Tiefgarage und sah ihm hinterher. Auch wenn sie nicht sagen konnte, warum, so war ihr doch klar, dass sie Dr. Walter Johnson nie wiedersehen würde.
    »Er ist tot. Oh Gott, Howie, er ist tot!«
    Howard sah hoch in Lydias blasses, gequältes Gesicht, als sie sich über seinen Schreibtisch lehnte. Er dachte: Nein! Dad! Das geht durch die Zeitungen! Alle werden es erfahren!
    »Wer?«, würgte er hervor.
    »Dr. Johnson! Der Mann, der letzte Woche in diesem Kunstfehlerprozess zu der Anhörung hier war. Er hat sich umgebracht!«
    Howard war erleichtert. »Er hat sich umgebracht? Meint der, er käme so leicht davon? Was für ein Trottel! Wir werden einfach seine Erben vor Gericht zerren!«
    »Howard! Der Mann ist über die Klage nicht hinweggekommen. Du hast ihn in den Tod getrieben.«
    »Ich habe nichts dergleichen getan. Wie hat er es gemacht? Hat er sich erschossen?«
    Lydias Gesicht wurde noch eine Spur blasser. »Nein. Er … er hat sich die Hand abgehackt. Er ist verblutet.«
    Howards Verstand arbeitete plötzlich auf Hochtouren.
    »Hey, warte mal! Das ist klasse. Das ist genial. Wirklich genial. Das beweist sein überwältigendes Schuldbewusstsein angesichts seiner sträflichen Nachlässigkeit. Er hat das Körperteil abgehackt, mit dem er seinem Patienten Schaden zugefügt hat. Nein, warte, noch besser: Der Selbstmord an sich, besonders auf eine so bizarre Weise, deutet auf einen gestörten Verstand hin. Das heißt, ich kann auch den Verwaltungsrat des Krankenhauses verklagen, weil sie einem offenkundig psychisch kranken Mediziner gestattet haben, dort zu praktizieren. Vielleicht lässt sich das sogar auf die ganze chirurgische Station erweitern. Wow, das ist eine große Sache! Eine verdammt große Sache! Dank dir, Lydia! Du hast mir den Tag gerettet. Was sage ich, den Tag? Das ganze Jahr\«
    Sie stand mit offenem Mund da und sah ungläubig drein. »Das darf doch nicht wahr sein!«
    »Was? Was ist nicht wahr? Was ist los?« Was wollte sie eigentlich von ihm?
    »Machst du denn vor nichts halt, Howard? Gibt es denn nirgendwo eine Grenze, wo du dir sagst: Hier ist Schluss, da kann ich nicht weitergehen, das kann ich meinem Gegenüber nicht antun?«
    Er strahlte sie an: »Natürlich gibt es die, Schwesterchen. Und sobald ich sie finde, lasse ich es dich wissen.«
    Sie lächelte nicht über den Witz. Ihre Miene war versteinert, ihre Augen eisig.
    »Ich glaube, Dr. Johnson hat letzte Woche eine gute Frage gestellt. Fühlst du eigentlich irgendetwas, Howard? Hast du schon mal an jemanden außer dir selbst gedacht?«
    »Steig von deinem hohen moralischen Ross runter, Schwesterchen.«
    »Mit Freuden. Runter von dem hohen Ross und weg aus deiner schmierigen Gegenwart.« Sie wandte sich zur Tür, drehte sich aber noch einmal um. »Ach übrigens. Ich glaube, du solltest noch etwas über Dr. Johnsons Hand wissen. Du weißt schon, die, die er sich abgeschnitten hat. Sie ist nirgendwo auffindbar.«
    Howard wedelte spöttisch mit den Händen in der Luft. »Autsch. Da habe ich aber Angst. Vielleicht krabbelt sie heute Nacht im Schlaf zu mir!«
    Sie wirbelte herum und knallte die Tür ins Schloss. Howard piepte augenblicklich seine Sekretärin über die Sprechanlage an. »Chrissie? Hol mir Brian Jassie im Büro des Leichenbeschauers an den Apparat.«
    Eine verschwundene Hand? Das klang sehr mysteriös. Er wollte wissen, was genau passiert war. Und Jassie hatte die Antworten.
     
    Brian hatte alle Informationen bis vier Uhr nachmittags zusammen.
    »Also, das ist alles, was wir bisher haben«, erklärte er Howard am Telefon. »Eine ziemlich merkwürdige Geschichte, das kann ich dir sagen.«
    »Erzähl mir einfach nur, was passiert ist, Brian.«
    »Okay. Also das ist jetzt das, was wir uns zusammengereimt haben: Gestern Abend so gegen zehn hat sich Dr. Johnson in seiner Praxis an der Fifth Avenue einen Druckverband oberhalb des rechten Handgelenks angelegt, mit zwei Zusatzpolstern, um die Arterien abzuklemmen,

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