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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Trinkgeld in die Hand drückte – die Hälfte von dem, was üblich war –, konnte er fast spüren, wie sehr er dem Mann zuwider war.
    Nein halt … das war mehr als nur ein ›fast‹. Es war, als empfinde er selbst die Wut und den Neid des Parkwächters. Es kroch ihm ins Bewusstsein und einen Moment lang war auch Howard wütend und neidisch. Aber auf wen? Auf sich selbst?
    Und so plötzlich, wie es gekommen war, war das Gefühl auch wieder verschwunden. Er war wieder so müde und gereizt wie zuvor und sehnte sich nur danach, die Stadt hinter sich zu lassen und sich zu Hause einen Drink einzugießen und sich zu entspannen.
    Der Verkehr war ganz erträglich. Das war einer der Vorteile, wenn man so spät aus dem Büro kam. Er kreuzte den Long Island Expressway, kam zur Glen Cove Road und fuhr Richtung Süden. Er hielt an einem McDonalds direkt vor dem Ortsschild der »Gemeinde Monroe« und bestellte sich einen Big Mac und Pommes Frites. Als er das Geld dem pickligen rothaarigen Mädchen hinter dem Schalter reichte, übermannte ihn eine Woge der Euphorie. Er fühlte sich leicht benommen. Als er zu dem Mädchen in ihrer blauen Uniform aufsah, bemerkte er ihr starres Grinsen und die glasigen Augen.
    Die ist stoned, dachte er. Und ich will verdammt sein, wenn ich mich nicht auch so fühle.
    Er nahm ihr die Papiertüte ab und fuhr davon. Das Gefühl ebbte fast schlagartig ab. Aber nicht seine Verwunderung. Zuerst der Mann in der Tiefgarage, jetzt die Bedienung bei McDonalds. Was war hier los?
    Er fuhr auf seinen reservierten Parkplatz vor den Meeresblick-Apartmenthäusern und ging zu seinem Eingang. Er wohnte in einem dreistöckigen Gebäude mit einem wunderbaren Blick auf den Hafen von Monroe. Er hatte beim Erwerb des Baulandes beratend mitgewirkt und dadurch die Wohnung zu Vorzugskonditionen erwerben können. Damals hatte ihn das 169 Riesen gekostet. Heutzutage wurden die Wohnungen für den doppelten Preis gehandelt.
    Ja, wenn man die richtigen Leute kannte und bereit war, eine Gelegenheit beim Schopf zu packen, wenn sie sich bot, dann konnte der eigene Marktwert nur in eine Richtung gehen – aufwärts.
    Howard holte sich ein Budweiser aus dem Kühlschrank und öffnete den Styroporbehälter mit seinem Hamburger. Während er aß, starrte er über die spiegelglatten Wogen der Bucht von Long Island auf die Lichter der Küste von Connecticut gegenüber. Er gab sich zwar alle Mühe, aber die abgetrennte Hand in der Post ging ihm nicht aus dem Sinn. Und das lenkte seine Gedanken auf Dr. Johnson. Was hatte der vor einer Woche noch über Mitgefühl gesagt?
    Ich glaube nicht, dass Sie für irgendeinen Menschen etwas empfinden, Mr Weinstein. Ihnen fehlt eine Lektion in Mitgefühl.
    Irgend so etwas. Und dann setzt der sich eine Woche später in seiner Praxis hin und hackt sich die Hand ab, verfrachtet sie irgendwie in eine Federal-Express-Eilsendung und schickt sie an Howard. Persönlich und vertraulich. Und dann sieht er einfach dabei zu, wie er verblutet.
    … eine Lektion in Mitgefühl.
    Dann kommt die Hand an, Howard berührt sie, spürt dieses Prickeln, und jetzt scheint es, als könne er das fühlen, was andere Leute gerade fühlen.
    … Mitgefühl …
    Ja sicher. Und jetzt fehlte nur noch Rod Serlings Stimme, die im Hintergrund von der ›Twilight Zone‹ erzählte.
    Er leerte sein Bier und holte sich ein neues.
    Trotzdem sollte man nicht leichtfertig alles sofort abtun, sagte er sich, während er an seinen Pommes knabberte. In seinem Jurastudium hatte er gelernt, die Gedanken zu ordnen und aus den abstrusesten Prämissen überzeugende Argumentationen zu entwickeln. Aus den jetzigen Vorgaben ließ sich ein guter Fall konstruieren, demzufolge er das Opfer eines Fluches war. Gestern hätte so ein Gedankengang noch lächerlich gewirkt, aber an diesem Morgen hatte da in voller Lebensgröße – falsche Formulierung, leben tat sie ja nicht mehr – eine echt tote menschliche Hand auf seinem Schreibtisch gelegen. Eine Hand, die vormals einem Beschuldigten in einem sehr kostspieligen Kunstfehlerprozess gehört hatte. Einem Mann, der gesagt hatte, Howard Weinstein brauche eine Lektion in dem, was andere Menschen fühlen.
    Und jetzt waren Howard Weinstein zwei Ereignisse untergekommen, in denen er die Gefühle anderer Menschen gespürt hatte.
    Oder wenigstens dachte, dass er das getan hätte.
    Das war jetzt der Angelpunkt. Hatte Dr. Johnson irgendwie Howards Verstand manipuliert? Hatte er ihm Suggestionen eingepflanzt, die zum

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