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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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zugeschwollen. Julio trat ihm in den Weg, schüttelte ihm die Hand, hieß ihn in seiner Gaststätte willkommen und klopfte ihm auf den Rücken, dann geleitete er ihn in den hinteren Teil der Kneipe. Jack bemerkte, dass der Mann hinkte. Das rechte Bein war eine Prothese. Als er Jacks Tisch erreichte, war er bereits unauffällig aber gründlich gefilzt worden. Wenn Julio etwas an ihm gefunden hätte, hätte er ihn direkt an Jack vorbei zum Hinterausgang hinausgeleitet.
    »Tram«, sagte Julio und blieb vor Jacks Tisch stehen, »das hier ist der Mann, den Sie suchen. Jack, das ist Tram.«
    Sie tranken Kaffee und wechselten Plattitüden, während Tram Pall Mall rauchte, indem er sich die nächste Zigarette an der Glut der letzten anzündete. Jack brachte das Gespräch auf Trams Lebensgeschichte. Sein bruchstückhaftes Englisch war nur schwer zu verstehen, aber es gelang Jack, die wichtigsten Teile zusammenzufügen.
    Tram stammte aus Vietnam, aus Quang Ngai, wie er sagte. Er hatte den größten Teil seines Lebens in verschiedenen Kriegen gekämpft, angefangen aufseiten der Viet Minh bei Dien Bien Phu gegen die Franzosen bis hin zu dem Bürgerkrieg, der schließlich das verwüstete, was von seinem Heimatland übrig geblieben war. Während dieser letzten Auseinandersetzung hatte eine Mine der Vietkong ihm das rechte Bein abgerissen. Wie so viele andere, die auf der Verliererseite gekämpft hatten, musste Tram nach dem Krieg flüchten. Aber seine Lage wurde besser, als er erst einmal in den Vereinigten Staaten war. Jetzt setzte eine amerikanische Prothese aus Metall und Plastik da an, wo sein eigenes Fleisch unterhalb des Knies fehlte. Und er besaß eine kleine Wäscherei direkt hinter der Canal Street, da wo Little Italy an Chinatown grenzt.
    Schließlich kam er auch auf den Grund, warum er sich an Jack gewandt hatte.
    Seine Wäscherei diente seit Jahren als Umschlagplatz für den Warenverkehr zwischen der hiesigen Mafia und den Drogenkurieren aus Phnom Penh. Der Ablauf war ganz einfach. Die ›Importeure‹ brachten eine Ladung Heroin an einem vorher festgelegten Morgen und am Nachmittag wurde die dann von den Italienern abgeholt, die dafür einen Koffer mit Geld daließen. Niemand, der den Laden beobachtete, würde etwas Verdächtiges bemerken. Die Kunden der Wäscherei umfassten die ganze ethnische Spannbreite der Gegend – schwarz, weiß, gelb und alle Schattierungen dazwischen. Die bösen Jungs spazierten mit Taschen voll dreckiger Wäsche herein und spazierten mit in braunes Packpapier eingeschlagenen Päckchen wieder heraus, genau wie alle anderen.
    »Und wie sind Sie in diese Sache hineingeraten?«, fragte Jack.
    »Mr Tony«, sagte Tram und steckte sich schon wieder eine neue Zigarette an.
    Das klang nach dem Namen eines Frisiersalons. »Wer ist Mr Tony?«
    »Campisi.«
    »Der Tony Campisi ?« Das war kein Friseur.
    Tram nickte. »Ja, ja. Kannte gut, sehr gut Mr Tonys Neffe, Patsy, in Quang Ngai. Wir ihn Fettmann nennen. Ich bei Patsy, als er sterben. Rufen Krankenwagen, aber zu spät.«
    Jack hatte von Tony ›die Kanone‹ Campisi gehört. Wer hatte das nicht? Eine große Nummer im Drogengeschäft der Gambino-Familie. Tram erzählte weiter, dass ›Fettmann‹ Pasquale einer seiner Lieblingsneffen gewesen sei. Tony erfuhr, dass Tram mit Patsy befreundet gewesen war, und der verhalf ihm zu einer Aufenthaltsgenehmigung in den Staaten, als die Amis sich aus Vietnam zurückzogen. Tony hatte ihm sogar die Wäscherei finanziert.
    Aber alles hat seinen Preis. Immer.
    »Er hat Ihnen also den Laden finanziert und ihn als Umschlagplatz für Drogen verwendet.«
    »Ja. Ich versprochen, das für ihn tun.«
    »Scheint mir ein ziemlich kleiner Fisch für jemanden wie Campisi.«
    »Mr Tony viele solche Orte. Nicht alle Eier ins gleiche Nest legen, er sagen.«
    Clever. Wenn die Drogenfahndung einen dieser Umschlagplätze hochnahm, erbeuteten sie nie viel und die Zirkulation des Stoffes war durch die Vielzahl der Austauschstellen nie gefährdet. Campisi hatte den Ruf, ein ganz Schlauer zu sein. Deswegen hatte er sich auch nur sehr selten die Gitterstäbe einer Zelle von innen angesehen.
    »Und weshalb jetzt der Sinneswandel?«
    Tram zuckte die Achseln. »Mr Tony sein tot.«
    Richtig. Die Gambino-Familie war nach dem Tod des alten Carlo und einer Reihe von Verhaftungen mehr oder weniger auseinandergefallen. Und Tony ›die Kanone‹ Campisi hatte im letzten Sommer vor einem Lungenkarzinom kapituliert.
    »Und Sie können den neuen

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