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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Ich sehe keine Veranlassung, das mit Ihnen oder sonst jemandem zu erörtern. Sagen wir einfach, er hat genau das bekommen, was er brauchte.« Sein Lächeln war furchteinflößend. »Und dass seine Mahlzeit ihm ungemein gemundet hat.«
    Jack wusste, dass Rakoshi nur eine Sache fraßen. Die Frage war nur: Wen? Er wusste, dass Prather ihm das niemals verraten würde, also sparte er sich die Frage.
    Stattdessen sagte er: »Haben Sie eigentlich irgendeine Idee, womit Sie da herumspielen? Wissen Sie, was mit Ihrer Truppe passiert, wenn dieses Monster freikommt? Ich habe Rakoshi in Aktion erlebt und ich versichere Ihnen, er reißt sie alle in Stücke.«
    »Ich vermute, dass Sie wissen, dass Eisen sie schwächt. Die Gitterstäbe seines Käfigs sind aus Eisen; Dach, Boden und Seitenwände sind stahlverstärkt. Er wird nicht freikommen.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr. Es gibt wohl keine Möglichkeit, Sie dazu zu bringen, ihn mit Benzin zu übergießen und ein Streichholz daranzuhalten.«
    Prathers Miene verfinsterte sich, als er aufstand.
    »Ich rate Ihnen, sich diese Idee sofort aus dem Kopf zu schlagen, sonst kann es Ihnen passieren, dass Sie sich zusammen mit dem Rakosh in einem Käfig wiederfinden.« Er trat auf Jack zu und drängte ihn so aus dem Wohnwagen. »Ich habe Sie gewarnt. Guten Tag noch.«
    Er griff mit einem langen Arm an Jack vorbei und zog die Tür zu.
    Jack stand für einen Moment vor dem Wohnwagen und erkannte, dass soeben das Schlimmste eingetreten war. Narbenlippe gesund … damit durfte er sich nicht abfinden. Er hatte den Benzinkanister immer noch im Kofferraum seines Wagens.
    Er würde später wiederkommen. Ein letztes Mal.
    Als er sich umdrehte, bemerkte er, dass jemand hinter ihm stand. Seine Nase war geschwollen und verfärbt, unter beiden Augen hatten sich tiefdunkle Ringe ausgebildet. Der Regen, der jetzt zu einem Nieseln abgeebbt war, ließ das rötliche Haar dunkler erscheinen, das nass am Schädel klebte. Er starrte Jack mit offenem Hass an.
    »Du bist dieses Arschloch, das mir und Bondy diesen Arger eingebrockt hat.«
    Erst jetzt erkannte Jack den Hilfsarbeiter aus der vorgestrigen Nacht. Hank. Er hatte eine deutliche Fahne. In der Hand hielt er eine Flasche in einer neutralen Papiertüte. Wohl wieder irgendein Fusel.
    »Das ist alles deine Schuld«, brüllte Hank.
    »Stimmt vollkommen.«
    Jack machte sich auf den Weg zu seinem Wagen. Er hatte keine Zeit für diesen Armleuchter.
    »Bondy war mein einziger Freund! Und jetzt ist er deinetwegen rausgeflogen!«
    In seinem Hirn klingelte hell ein Glöckchen. Jack blieb stehen und drehte sich um.
    »Ach ja? Wann hast du ihn zuletzt gesehen?«
    »Vorgestern. Als du ihm diesen Arger eingebrockt hast.«
    Das Glöckchen klingelte immer lauter.
    »Und seitdem hast du ihn nicht mehr gesehen? Er hat sich nicht mal von dir verabschiedet?«
    Hank schüttelte den Kopf. »Nein. Der Boss hat ihn sofort auf die Straße gesetzt. Bei Sonnenaufgang war er schon mit all seinen Sachen verduftet.«
    Jack fiel die Wut in den Augen von Oz wieder ein, als der von dem verletzten Rakosh auf Bondy geblickt hatte. Jack war sich ziemlich sicher, dass das Läuten in seinem Kopf von einer Essensklingel stammte.
    »Er war der Einzige hier, der mich gemocht hat«, sagte Hank mit Leidensmiene. »Bondy hat mit mir geredet. All diese Freaks und Schlaumeier reden doch nicht mit unsereins.«
    Jack seufzte, als er Hank anstarrte. Jedenfalls hatte er jetzt eine Ahnung, wer auf Narbenlippes Speiseplan gestanden hatte.
    Kein großer Verlust für die Menschheit.
    »Solche Freunde brauchst du gar nicht, Kleiner«, sagte er und wandte sich wieder ab.
    »Dafür wirst du büßen!«, schrie Hank ihm hinterher. »Bondy wird zurückkommen, und wenn er das tut, dann rechnen wir ab. Wegen dir und diesem verdammten Haimenschen ist mir der Lohn gekürzt worden! Wenn du meinst, dass du jetzt schon in der Scheiße steckst, dann warte nur ab, bis Bondy wiederkommt.«
    Ich mache mir vor Angst fast ins Hemd.
    Jack überlegte, ob es einen Vorteil brachte, dem Jungen zu sagen, dass Bondy nicht entlassen worden war – sondern in gewisser Weise immer noch ein Teil der Freakshow war. Aber das hätte den dummen Jungen nur in Gefahr gebracht.
    Hank tobte weiter. »Und wenn er nicht zurückkommt, dann mache ich dich selbst fertig. Und auch diesen Haimenschen!«
    Nein. Das wirst du nicht. Darum kümmere ich mich.
     
    4
     Eine letzte Fahrt zum Zirkus. Jacks vorläufiger Plan bestand darin, im Dunkeln mit dem Wagen

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