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Hannah, Mari

Hannah, Mari

Titel: Hannah, Mari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Zorn komme uber uns
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anderen Grund hatte, sie zu verabscheuen. Herauszufinden, dass sie dort gewesen war, wo er hätte sein wollen, hatte ihn aus der Balance gebracht. Wie konnte er, verdammt noch mal, mit einer Frau konkurrieren? Eine Beziehung mit Daniels war keine Möglichkeit mehr für ihn, und darüber war er enttäuscht. So sehr, dass es ihm schwerfiel, seine Feindseligkeit zu verbergen.
    Jo spürte seine Aversion und riss ihm beinahe den Kopf ab, wenn auch wahrscheinlich aus den völlig falschen Gründen. »Ihr Problem ist, dass Sie engstirnig sind, ein Dinosaurier in der modernen Polizei. Wenn Sie aufwachen würden, würden Sie vielleicht merken, dass wir, dass ich einen Beitrag zu leisten habe. Zusammen könnten wir sogar ein gutes Team bilden.«
    Sie hatte Recht. Bright ertrug ihre Anwürfe mit Fassung. Sie hatte jedes Recht, ihre Meinung zu äußern, und sie war nicht die Erste, die ihm sagte, dass er auf seinem Standpunkt beharrte, festgefahren war, nicht in der Lage, sich zu ändern. Andere großartige Frauen – einschließlich Stella und Daniels – hatten ihm das schon gesagt, und mehr als einmal. Er spürte, wie sich Jos Wut legte, und wählte seine Worte mit Bedacht.
    »Nun, jetzt wo die Luft rein ist, könnten wir vielleicht das Kriegsbeil begraben und von vorn anfangen?«
    Jo seufzte.
    »Geschieht mir recht.« Bright wollte seine negative Haltung als gesunden Zynismus erklären, fürchtete jedoch, dass er sie damit noch mehr gegen sich aufbringen könnte. »Ich habe gehört, was Sie gesagt haben, und akzeptiere, dass ich altmodisch bin. Könnten Sie mir nicht wenigstens auf halbem Weg entgegenkommen und zugestehen, dass ich einfach nur meinen Job gemacht habe?«
    »Das weiß ich.« Jo lehnte sich in ihrem Sessel zurück, schlug die Beine über und sah ihm direkt in die Augen. »Ich weiß auch, dass Sie über die Jahre ein paar wirklich unangenehme Kerle hinter Gitter gebracht haben. Kate Daniels sagt, sie habe Ihnen viel zu verdanken … Na ja, sagen wir mal, sie hat einiges für Sie übrig.«
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit«, sagte Bright.

79
    Kate Daniels hörte ihr Gemurmel, bevor sie merkten, dass sie da war. Es geht das Gerücht, Robbo wäre kurz vorm Rausschmiss; der Chef auch; ich hab gehört, er wäre von Martin richtig zur Sau gemacht worden … Daniels ist jetzt stinkwütend, jede Wette. Niemand hatte bemerkt, dass sie im Türrahmen zur Einsatzzentrale stand und beobachtete, wie ihr Team sich auf den möglicherweise größten Fall vorbereitete, mit dem sie es je zu tun gehabt hatten.
    Gormley stand am Whiteboard und befolgte ihre Anweisungen, die Ermittlungsergebnisse zu Stephens so schnell wie möglich wieder auf den aktuellen Stand zu bringen, so dass sie den Fall neu aufrollen konnten. Carmichael arbeitete fleißig an ihrem Computer, wie gewöhnlich, und Robson hielt gleichfalls den Kopf gesenkt, versuchte wohl, sich wegen seines kürzlichen, spektakulären Patzers im Hintergrund zu halten. Aber am nächsten Schreibtisch hatte Maxwell seine Füße hochgelegt, einen Becher Kaffee in der einen Hand, die Sun in der anderen, zufrieden damit, sein Gehalt mit so wenig Aufwand wie möglich zu verdienen. Wütend stürmte Daniels zu ihm hinüber und riss ihm die Zeitung aus der Hand.
    »Jetzt reicht’s. Räumen Sie sofort Ihren Schreibtisch!«, sagte sie.
    »Was?« Er glaubte nicht, dass sie es ernst meinte, aber es wurde nur allzu schnell deutlich, dass dem so war. Maxwell lief rot an, blickte sich Hilfe suchend im Raum um – und fand keine. Die anderen drehten ihm den Rücken zu und arbeiteten weiter.
    »Sie haben es gehört. Sie sind raus aus meinem Team, sofort. Ich kann keine Trittbrettfahrer gebrauchen, und Sie sind wegen Ihres Verhaltens oft genug verwarnt worden.«
    »Ich hab Kaffeepause gemacht!«
    »Sehen Sie hier irgendjemanden sonst Pause machen?«
    »Das können Sie nicht machen!« protestierte Maxwell.
    »Hab ich aber gerade«, sagte Daniels. »Jetzt nehmen Sie Ihr Zeug und verpissen Sie sich!«
    »Boss, ich …«
    »RAUS!«
    Während Maxwell sich aus dem Staub machte, waren alle Augen auf Daniels gerichtet.
    »Lisa, ich brauche unbedingt diesen Mantel. Sie kommen nicht hierher zurück, bis Sie ihn gefunden haben.«
    Carmichael loggte sich aus, raffte ihre Sachen zusammen und eilte davon.
    »Die anderen gehen jetzt zurück an die Arbeit! Und dieses Mal machen Sie es ordentlich.« Sie hielt ein Stück Papier in die Luft. »Das ist eine Liste der Dinge, die als Nächstes zu erledigen sind.

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