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Hannahs Entscheidung

Hannahs Entscheidung

Titel: Hannahs Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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Westernstyle. Die knapp sitzende verwaschene Jeans über den Cowboyboots betonte seine langen Beine. Hannah war plötzlich sehr froh, das türkisfarbene Kleid erstanden zu haben. Auch wenn es bereits ein wenig am Bauch spannte.
    »Darf ich?« Sam nahm Hannah das Glas aus den Fingern und stellte es auf den Tresen zurück. »Entschuldigt ihr uns?«, bat er Tayanita und George. Fast zärtlich legte er beide Hände um Hannahs Taille und zog sie näher an sich. Seine Augen verdunkelten sich wie das Wasser des Willow Creek bei Nacht. »Du siehst heute Abend bezaubernd aus. Einfach umwerfend. Ich hab dich noch nie in einem Kleid gesehen, aber es steht dir ausgezeichnet.« Er schmunzelte. »Ich wusste gar nicht, dass du eine Frau bist.« Sein heißer Atem kitzelte ihr Ohr.
    »Vorsicht, Mr. Parker. Nicht frech werden«, schalt sie ihn lachend.
    Er blickte auf sie hinab, gab ihr einen Nasenstüber. »Aber mal im Ernst. Ich liebe es, wenn du deine Weiblichkeit zeigst. Das hier ist auch ein besonders hübsches Exemplar von einem Kleid. Damit verdrehst du hier garantiert vielen Männern den Kopf.« Er löste sich von ihr und hielt sie auf Armeslänge von sich, um sie zu betrachten.
    Sie spürte, wie Röte in ihre Wangen schoss. Solche Komplimente war sie von ihm nicht gewohnt. Plötzlich lernte sie ihn von einer ganz anderen Seite kennen, und sie musste sich eingestehen, dass diese ihr ausnehmend gut gefiel.
    »Dieses Grün spiegelt die Farbe deiner ungewöhnlichen Augen wider, Hannah.« Die Art, wie er ihren Namen aussprach, jagte ein angenehmes Kribbeln ihre Wirbelsäule herauf. »Lass uns hier verschwinden«, raunte er. »Ich möchte mit dir spazieren gehen. Die funkelnden Sterne am Himmel betrachten.« Mit zarten Fingern strich er ihr eine Strähne aus der Stirn. »Du bist erstaunlich, Hannah Mulligan. Ich denke, ich habe mich …«
    »Hi, Sweetheart!« Jemand drängte sich frech zwischen sie, sodass Hannah ungewollt einen Schritt nach hinten treten musste. Gloria. Als wäre Hannah nicht vorhanden, küsste sie Sam unverfroren auf den Mund. »Da bist du ja endlich. Ich habe dich schon überall gesucht.« Dann tat sie so, als entdeckte sie zufällig Hannah. »Oh, Miss Mulligan.« Sie schenkte Hannah ein zuckersüßes Lächeln, doch der eiskalte Blick aus ihren stahlblauen Augen machte ihr unmissverständlich klar, was sie von ihrer Anwesenheit hielt. Als sie sich erneut Sam zuwandte, wurden ihre Züge weich. »Darling, jetzt musst du aber mit mir tanzen. So, wie du’s mir versprochen hast.«
    Sam hatte Gloria versprochen, mit ihr zu tanzen? Hannahs erstaunte Blicke schnellten zwischen den beiden hin und her.
    »Hör zu, Gloria.« Sam nahm seinen Stetson ab und drehte ihn in den Händen. »Lass mich klar …« Weiter kam er nicht, denn Gloria legte einen Finger auf seinen Mund und begann ihn anzutanzen. Ihr Körper bewegte sich geschmeidig im Rhythmus der Musik.
    Wie eine Würgeschlange, die ihr Opfer umschlingt, schoss es Hannah durch den Kopf, während sie wie gebannt starrte.
    »Komm schon, Baby«, rief Gloria. »Schwing deine Hüften!« Sie warf ihren Kopf in den Nacken und lachte, wobei ihre rechte Hand nach Sams Gürtelschnalle griff.
    Hannah wurde regelrecht schlecht. Das Gebaren dieser überkandidelten Blondine war nicht zu ertragen! Offensichtlich hatte sich Sam nicht nur mit Hannah zum Tanzen verabredet. Das Blut rauschte in ihren Ohren, als sie auf dem Absatz kehrtmachte. Was tat sie überhaupt hier? Wie hatte sie sich einbilden können, dass Sam Parker ernsthaftes Interesse an ihr haben könnte?
    »Hannah!« Sie beschloss, Sams Rufe zu ignorieren. Natürlich war es albern, davonzurennen wie ein beleidigter Teenager, aber im Augenblick konnte sie nicht anders. Vermutlich die verdammten Hormone. Während sie zum Ausgang stürmte, rempelte sie etliche Leute an, wofür sie einige empörte Blicke erntete. Egal. Es war eine Schnapsidee gewesen, sich mit Sam Parker zu treffen. Sie war schließlich noch immer eine verheiratete Frau, die zudem ein Kind unter dem Herzen trug. Was sollte das Ganze also? Und überhaupt, Sam Parker! Hatte sie nicht schon immer gewusst, dass er ein arroganter, eingebildeter Kerl war? Eine winzige Träne des Zorns stahl sich ihre Wange hinunter, als sie in ihrem hübschen Kleid über das Festgelände lief. Sie musste weg hier. Sie hatte nichts in Willow Creek verloren. Wieder einmal wurde ihr dies in aller Deutlichkeit bewusst.
     
    *
     
    Sam schob Gloria von sich. »Gloria, ich bitte dich. Das

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