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Hannahs Entscheidung

Hannahs Entscheidung

Titel: Hannahs Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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kommen? Brauchst du mich?« Sie würde keine Sekunde zögern und nach Marietta zurückfahren, um Helen zu unterstützen. Shane hin oder her.
    »Hannah, ich bin so glücklich.« Helen schniefte leise.
    Wie bitte? Sicher hatte sie sich verhört.
    »Mikes Werte haben sich verbessert, sein Körper hat die Spende überraschenderweise ohne Probleme angenommen. Doktor Carrington sagt, er sei vorsichtig optimistisch.« Erneut schluchzte sie auf und jetzt erkannte Hannah, dass es Tränen der Freude waren. »Hannah, ist das nicht einfach wundervoll ?«
    »Ich wusste nicht, dass ihr einen Spender gefunden habt. Das letzte Mal sagtest du …«
    »Ja, ich weiß. Es ging alles furchtbar schnell.«
    Hannah schluckte, denn die gute Nachricht überwältigte auch sie. Mike war ein so lieber Kerl. Sie hoffte, er würde wieder ganz gesund werden. »Ich drück euch alle Daumen«, erwiderte sie bewegt. »Bitte sag Mike, dass ich mich für ihn freue, ja?«
    »Natürlich. Ich danke dir.« Hannah konnte das Lächeln in der Stimme ihrer Freundin hören. »Und was gibt es bei dir Neues zu berichten? Wie hat es deine Großmutter aufgenommen, dass du nach Fairview zurückkehren möchtest?«

28. Kapitel
     
     
     
    » M ann, siehst du scheiße aus.«
    »Das ist ja eine nette Begrüßung«, meinte Sam trocken und trat beiseite, um Finn hereinzulassen. Finn hatte noch nie ein Blatt vor den Mund genommen. Das war schon während ihrer gemeinsamen Zeit an der Upstate University von South Carolina i n Spartanburg so gewesen und genauso verhielt es sich heute noch. Aber gerade diese Eigenschaft war es, die Sam an seinem langjährigen Freund schätzte. Finn war eine ehrliche Haut. Sagte geradeheraus, was er dachte, hielt mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. Was mit ein Grund gewesen war, ihn heute Abend auf einen Drink nach Green Acres einzuladen.
    Finns Lippen kräuselten sich. Er fuhr sich mit der Linken durch seinen kastanienbraunen, stets etwas wirren Schopf, der ihn so aussehen ließ, als wäre er gerade eben dem Bett entstiegen. Finn Gallagher zählte zu den begehrtesten Junggesellen im Ort, und es gab kaum eine ledige Frau, die sich nicht schon einmal interessiert nach ihm umgeblickt hätte. Mit Augen, die eine interessante Mischung aus Grünblau mit hellen braunen Sprenkeln darstellten, und die je nach Laune blau oder grün leuchteten, einem schlanken, aber durchtrainierten Körper und dem spitzbübischen Lächeln hielten ihn viele für jünger, als er tatsächlich war. Finn unterrichtete in der Willow Creek Grundschule, was ihm zusätzlich ein gewisses Ansehen, insbesondere unter den weiblichen Bürgern verlieh. »Hi, alter Freund.« Grinsend schob er sich an Sam vorbei, schlüpfte aus seinen etwas ramponierten Sneakern und strebte ins Wohnzimmer, um es sich dort auf dem Sofa bequem zu machen. Scheinbar ganz zu Hause legte er die langen Beine auf den Couchtisch und wackelte mit den Zehen. »Wo brennt’s denn?«
    »Warum muss es denn brennen?«, grummelte Sam. »Kann ich meinen alten Kumpel nicht mal abends auf einen Drink einladen?«
    Finn schnalzte mit der Zunge. »Ich kenne dich, Sam Parker. Ich kann es förmlich riechen, dass du etwas auf dem Herzen hast.«
    »Whiskey?« Sam machte sich an der Bar zu schaffen.
    »Wenn’s Jack Daniel’s ist ?«
    »Für dich doch immer.« Sam kannte die Vorlieben seines Freundes. Er hatte stets Jack Daniel’s im Haus. Nachdem er in der Küche ein paar Eiswürfel aus dem Eiscrusher in zwei Tumbler eingefüllt hatte, goss er großzügig von der goldgelben Flüssigkeit ein. Er konnte jetzt auch einen Schluck vertragen. »Hier. Wohl bekomm’s!« Er reichte Finn ein Glas. Eine Weile saßen sich die Männer in stillem Einvernehmen gegenüber, starrten ins knisternde Feuer und nippten an ihren Getränken. Es war Finn, der schließlich das Schweigen brach.
    »Also, spuck’s schon aus. Ich kenne dich schließlich lange genug, um zu wissen, dass da etwas im Busch ist.« Er beugte sich vor, stellte sein Glas auf dem Couchtisch ab und sah seinem Freund forschend ins Gesicht.
    Sam nickte bedächtig. Mit dem Zeigefinger fuhr er den Rand seines Glases entlang. »Du hast mich durchschaut. Ich glaube, ich bin dabei, mich zu verlieben, Finn.«
    Finn fiel fast die Kinnlade herunter. »Was sagtest du gerade?« Seine Stimme schoss eine Oktave höher. »Ich denke, ich habe nicht ganz richtig verstanden. Da war so ein Wort, das du erwähntest, fing mit V an …«
    »Scherzbold.« Sam nahm einen herzhaften Schluck, um sich

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